![Fassade Altstädter Schule Celle](https://static.wixstatic.com/media/0c5dc5_69afcfb863c540738299c3c2351a44bb~mv2.jpg/v1/fill/w_147,h_98,al_c,q_80,usm_0.66_1.00_0.01,blur_2,enc_auto/0c5dc5_69afcfb863c540738299c3c2351a44bb~mv2.jpg)
CELLE. „Unser Konzept heißt ‚Fenster auf‘“, lautete ein Kernstatement der Landkreis-Verwaltung in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz und Gebäudewirtschaft. Es erfolgte als Reaktion auf den Antrag der Gruppe „Gemeinsam für Fortschritt im Landkreis Celle“, die Verwaltung möge ein technisches Konzept erarbeiten, das für alle Schulen in seiner Trägerschaft eine ausreichende Be- und Entlüftung der Klassenräume in den Herbst- und Wintermonaten sicherstellt, ohne auf das Stoßlüften zurückzugreifen.
Als Begründung führte das Bunte Bündnis aus SPD, Linken, Wählergemeinschaft, FDP, Grünen, Die Partei sowie die Christlich Demokratische Wählergruppe (CDW) unter anderem an, Corona habe sich als saisonale Infektionskrankheit etabliert. In dieser Situation könne die Lösung nicht darin liegen, das Provisorium „Stoßlüften“ zum Mittel der Wahl zu machen. Die damit verbundene Abkühlung der Klassenräume, der Energieverlust und der Verlust an Behaglichkeit für die Schüler und Lehrer könnten nicht zur Dauereinrichtung werden.
Beim Landkreis stieß die Forderung auf wenig Akzeptanz. Besonders der Passus, „als kurzfristige Lösung werden den Schulen, die dieses wünschen und beim Landkreis als zuständigem Schulträger beantragen, mobile Raumluftfilter zur Verfügung gestellt“, war Kreisrat Frank Reimchen ein Dorn im Auge. Wiederholt warb er darum, diesen Absatz zu streichen. Ohne Erfolg. Die hitzige Debatte nahm die altbekannte Diskussion um das Für und Wider von Luftfiltern, in erster Linie jedoch deren belegtem Nutzen oder bewiesener Sinnlosigkeit wieder auf. Für beide Varianten stehen deutschlandweit Experten zur Verfügung, auf die sich die Laien in dieser Thematik berufen können. Insgesamt geht es jedoch um mehr als die Reinigung von Viren und die Reduktion von C02, einen wichtigen Faktor stellt die Wärmerückgewinnung, also die Einsparung von Energie, dar.
Sowohl die Schulen im Bestand als auch die Neubauten stehen für die technische Nach-bzw. Ausrüstung zur Diskussion. Die neue Zusammensetzung der Gremien nach der Kommunalwahl als auch die Erfahrungen und Erkenntnisse zu Covid-19 haben das Thema nun erneut auf die Tagesordnung gebracht. Der Kreistag hatte am 22.12.2020 entschieden, keine mobilen Luftfilteranlagen für alle Unterrichtsräume anzuschaffen. Und der Kreisausschuss hatte im Mai 2021 beschlossen, nicht alle Neubauten mit raumlufttechnischen (RLT) Anlagen auszustatten, sondern dieses individuell zu betrachten.
Der Kreistag wird sich wieder mit dem Thema beschäftigen müssen, denn die Mitglieder des Ausschusses sprachen sich mehrheitlich gegen die Empfehlung des Landkreises aus, den Antrag des Bunten Bündnisses abzulehnen. Sie votierten dafür, dass Konzepte entwickelt werden, die sowohl in Neu- als auch in Bestandsbauten Alternativen gesucht werden zum Konzept „Fenster auf“.