CELLE. Die Präsidentinnen und Präsidenten sowie Direktorinnen und Direktoren des Bezirks des Oberlandesgerichts Celle haben sich am Dienstag und Mittwoch dieser Woche in Celle getroffen. Bestimmendes Thema der Konferenz war an beiden Tagen nichts geringeres als die Zukunft der Justiz: Wie gelingt es, die Qualität der Rechtsprechung und das Ansehen in der Bevölkerung in einem sich rapide wandelnden gesellschaftlichen und technischen Umfeld zu sichern? Wie lässt sich die Digitalisierung nutzen? Wie können wir die Arbeit der Gerichte transparent vermitteln? Wie sichern wir den Nachwuchs in allen Dienstzweigen?
Zentrale Herausforderungen des Zivilprozesses der Zukunft hat jüngst eine umfangreiche Studie im Auftrag des Bundesjustizministeriums formuliert (BMJ - Homepage - Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben „Erforschung der Ursachen des Rückgangs der Eingangszahlen bei den Zivilgerichten“). Nach einem Impulsvortrag der Mitverfasserin Prof. Dr. Caroline Meller-Hannich erarbeiteten die Gerichtsleitungen im Plenum und in verschiedenen Arbeitsgruppen, wie diese Erkenntnisse vor Ort praktisch umzusetzen sind. Ein weiteres wichtiges Thema war die zeitnahe Einführung der elektronischen Akte in allen Gerichten, nachdem diese bereits in verschiedenen Gerichten im OLG-Bezirk pilotiert wurde.
Am ersten Abend kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der niedersächsischen Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann ins Gespräch und konnten ihre Anliegen an die Politik unmittelbar anbringen.
Die Präsidentin des Oberlandesgerichts Celle unterstrich die Bedeutung der Tagung: „Wir alle stehen vor großen Herausforderungen. Die Erwartungen an eine moderne, digitale Justiz sind groß. Wir gehen mit der Zeit und sehen dem notwendigen Veränderungsprozess positiv entgegen. Dabei werden wir alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitnehmen, nicht nur die ‚digital natives‘. Wir vom Oberlandesgericht Celle sind für Sie da!“
Text: OLG Celle