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Ärger um "Straßenfest" in Celler Jägerstraße


Neues Rathaus, Verwaltung, Behörde,
Foto: Peter Müller


CELLE. "Stadtverwaltung verweigert Straßenfest in der Jägerstraße" betitelt die Solidarische Initiative Neuenhäusen eine Pressemitteilung, in der sie über den Versuch berichtet, in der Celler Jägerstraße ein solches Fest zu organisieren. Auch bei weiteren Themen sehe man von Seiten der Stadt kein Entgegenkommen hinsichtlich der Bürgerwünsche, so zum Beispiel für den Erhalt der Linden in der Breiten Straße. Die Stadt weist die Vorwürfe zurück. Man habe der Initiative angeboten, das Straßenfest im Umfeld der Jägerstraße stattfinden zu lassen, aber nicht in der Straße selbst, da diese eine wichtige Verbindungsfunktion, unter anderem auch für Polizei und Rettungskräfte habe. Mitnichten stelle sich die Stadt "rigoros quer, wenn Menschen gemeinsam aktiv ein Miteinander gestalten wollen", wie es die Solidarische Initiative darstelle.

Die Mitteilung der "Solidarischen Initiative Neuenhäusen" - unkommentiert, unzensiert:


Mitglieder der Kultur-AG der "Solidarischen Initiative Neuenhäusen" wollten ein Straßenfest in der Jägerstraße organisieren. Hierfür gingen sie von Haus zu Haus und befragten die Anwohner:innen nach Meinungen und Ideen. Sie seien dabei auf viel positive Resonanz gestoßen. In einem Telefonat mit der zuständigen Behörde der Stadtverwaltung wurde ihnen jedoch entgegnet, dass ein solches Fest nicht genehmigt werden würde. Besonders irritiert zeigt sich Matthias, selbst Anwohner der Jägerstraße, über die Aussage "wenn das jeder machen würde". Für ihn wäre dies vielmehr ein Zeichen lebendiger Nachbarschaft, würde das gesellschaftliche Klima in Celle positiv beeinflussen und wäre somit in diesem Sinne begrüßenswert: "Für mich ist es insbesondere in Zeiten der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges, wo wir überall von der Notwendigkeit von Solidarität lesen und sprechen, nicht nachvollziehbar, dass die Stadtverwaltung sich rigoros quer stellt, wenn Menschen gemeinsam aktiv ihr Miteinander gestalten wollen."

Auch der Versuch, eine politische Versammlung unter dem Motto "Wir holen uns die Straße zurück – für eine gesellschaftliche Nutzung der öffentlichen Räume" geltend zu machen, sollte zurückgewiesen werden. Laut der Versammlungsbehörde sei kein politischer Charakter erkennbar. In einem Telefonat wenige Tage später, wurde seitens der Stadtverwaltung mitgeteilt, dass die Zurückweisung entschieden sei und eine Argumentation der Initiator:innen hieran nichts mehr ändern könne.

Auch bei weiteren Themen drängt sich einigen Celler:innen ein abweisender Eindruck auf. "Wir fühlen uns von der Stadt übergangen", sagt eine Anwohnerin der Breiten Straße und ebenfalls Mitglied der Initiative, "als ich Herrn Dr. Nigge darauf ansprach, dass wir die Bäume in der Breiten Straße behalten wollen, zuckte er mit den Schultern und erwiderte, dass diese Entscheidung ja eh bereits gefallen sei. Die Beteiligung und die Wünsche der Bürger:innen scheinen einfach ignoriert zu werden. Das Gleiche trifft auch auf die Raumnahme durch die Strandbar am Allerstrand zu. Wir sind keine Großstadt und wir wollen auch keine solche Atmosphäre, für diese Art der Durchsetzung persönlicher und kommerzieller Interessen, habe ich kein Verständnis."


Anwohner:innen der Jägerstraße und Mitglieder der Initiative wollen nun gemeinsam rechtliche Schritte prüfen, um die von der Nachbarschaft gewünschte Versammlung doch noch realisieren zu können. Einen politischen Charakter sehen sie in der Zusammenkunft von Nachbar:innen und dem Austausch über gemeinsame Belange jedenfalls.


Von Seiten der Stadt heißt es dazu auf Anfrage von CELLEHEUTE:


Es ist richtig, dass es seitens der Solidarischen Initiative Neuenhäusen eine telefonische Anfrage bei der Fachverwaltung gab, ob in der Jägerstraße ein Straßenfest gefeiert werden könne.


Grundsätzlich ist eine Ausnahme zur übermäßigen Straßenbenutzung möglich, allerdings ist dem Antragsteller im Verlaufe des Telefonates mitgeteilt worden, dass die Jägerstraße eine wichtige Verbindungsfunktion innerhalb der Stadt und des Stadtteils habe (Polizei, Feuerwehr, Rettungswege) aber auch der öffentliche Personennahverkehr dort regelmäßig fahre. Entsprechend wurde seitens der Verwaltung alternativ angeboten, die Veranstaltung in die umliegenden Straßen zu verlegen. Zum Beispiel in die Breite Straße, Emigrantenstraße oder Kirchstraße. Das stieß leider nicht auf positive Resonanz.


In der Pressemitteilung der Solidarischen Initiative Neuenhäusen liest es sich hingegen ein wenig anders. Darin wird von „rigoros quer stellen, wenn Menschen gemeinsam aktiv ein Miteinander gestalten wollen“ geschrieben. Dem ist mitnichten so. Ortskundige wissen um die verkehrliche Belastung und Bedeutung der Jägerstraße wie oben beschrieben.


Von daher kann aus Sicht der Verwaltung gerne ein Straßenfest stattfinden – nur eben nicht genau dort. An Alternativen mangelt es jedenfalls nicht!

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