Zivilcourage bei Heuballenbrand: Wie drei Jungs Schlimmeres verhinderten
- Stefan Kübler
- 7. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Okt.

OLDAU/OVELGÖNNE. Timm und Marley sind beste Freunde. Die beiden Zwölfjährigen kennen sich seit der Grundschule, spielen zusammen Fußball im Verein und verbringen viel Zeit miteinander. Vorletzten Sonntag sind sie mit einem weiteren Freund in Ovelgönne unterwegs, als plötzlich die Feuerwehrsirene losgeht. Und weil der dritte Freund in der Jugendfeuerwehr ist, telefoniert er sofort herum, um herauszufinden, was los ist. Heuballen sollen brennen, auf einem Feld bei Oldau. Die drei steigen aufs Rad, um sich das genauer anzuschauen.
90 Heuballen stehen in Flammen
Tatsächlich: Es brennt ein riesiger Stapel Heuballen. 90 Stück, sagt die Feuerwehr später. In gebührendem Abstand von einem Feldweg aus schauen die drei den Feuerwehrleuten bei den Löscharbeiten zu. „Da war überall Rauch“, erzählt Marley Storr. „Mit einem Trecker wurden die Heuballen auseinandergezogen.“ Nach einiger Zeit ist das Feuer gelöscht. Die Einsatzkräfte rücken ab und Timm, Marley und der Freund radeln zurück nach Ovelgönne. Alles scheint gut.

Feuer flammt plötzlich wieder auf
Aus Neugier fahren die drei aber wenig später zurück zum verkohlten Heuhaufen. Ist da nicht noch Rauch zu sehen? Tatsächlich. „Dann flammte es sogar nochmal auf“, erzählt Timm Mischok. Die Jungs beschließen, die 112 zu wählen. Kurz darauf kommen die Einsatzkräfte zurück und löschen den Brand endgültig ab.
Bäume und Kuhstall in der Nähe
„Die Jungs haben auf jeden Fall Schlimmeres verhindert“, sagt Mourice Meister, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Oldau. „Die Bäume drumherum waren bei der ersten Alarmierung schon alle verkohlt und 50 Meter weiter steht ein Kuhstall.“ Mit 41 Einsatzkräften und sieben Fahrzeugen der Feuerwehren Hambühren und Oldau sei man insgesamt vor Ort gewesen. Zusammen mit der Nachalarmierung habe der Einsatz fünfeinhalb Stunden gedauert. Die Wachsamkeit der drei Jungs findet Maurice Meister gut.
Lob für Zivilcourage
Auch Jenny Storr, die Mutter von Marley, ist begeistert von so viel Zivilcourage: „Ich finde es großartig, dass die mit zwölf Jahren so geistesgegenwärtig sind und gleich die Feuerwehr rufen. Bei den vielen schlechten Nachrichten in der Welt muss man das einfach mal hervorheben.“ Timm und Marley wollen auf jeden Fall weiter Fußball spielen. Doch wenn es sich mit dem Training vereinbaren lässt, wollen sie vielleicht auch mal zur Jugendfeuerwehr.














