Wie ein Lachendorfer Stempelmacher den sprechenden Celle-Kalender erfand
- Stefan Kübler
- vor 6 Tagen
- 2 Min. Lesezeit

LACHENDORF. Edmund Kupczak ist ein Mann mit vielen Talenten. Eigentlich ist er studierter Jurist, hat nach dem Abitur am Celler Ernestinum viele Jahre in Tübingen verbracht und dort für einen Anwalt gearbeitet. 2010 zog es ihn zurück in seine Heimat Lachendorf, wo er im Keller seines Elternhauses sein Hobby zum Beruf und sich als Flexograf, also Stempelmacher, mit einem Online-Shop selbständig machte. Dort kam er auf die Idee für den sprechenden Celle-Kalender.
Gescheiterte Projekte als Chance für neue Ideen
Entscheidend sei das erste Corona-Jahr 2020 gewesen. „Ich wollte schon immer ein Buch schreiben und als im Lockdown die Bestellungen in meinem Online-Shop weniger wurden, schien das ein guter Zeitpunkt“, erzählt Edmund Kupczak. Zuerst habe er an einen Roman über Celle gedacht. „Aber Celle ist so groß. Und ich kann keine Figuren und Handlungen entwickeln.“ Nächste Idee: Eine Lachendorfer Chronik. Die ersten Interviews waren gerade geführt, da kam ihm jemand anderes mit der Veröffentlichung eines ähnlichen Projektes zuvor.
„Ich hatte darüber nachgedacht, das selbst einzusprechen.“
Dann also doch ein Buch über Celle. Edmund Kupczak zog los, machte Fotos und schrieb Texte, kam dann aber mit dem Layout nicht weiter. Und so schnappte er sich das ganze Material und erstellte daraus einen Kalender. Aber ein besonderer Kalender sollte es werden. Online heuerte er mehrere professionelle Sprecherinnen und Sprecher an, die seine Texte vertonten. „Ich hatte darüber nachgedacht, das selbst einzusprechen, aber so ist es besser“, sagt er. Dazu noch ein paar technische Elemente wie QR-Codes und Log-in-Daten und fertig war der sprechende Celle-Kalender.
Geschichten auf Deutsch und Englisch
Wer sich den Kalender zu Hause an die Wand hängt, wird jeden Monat von einem Foto und einer Geschichte zu einem historischen Ereignis in Celle begleitet. Über den QR-Code gelangt man auf eine Webseite, auf der die Audio-Datei der Geschichte abgespielt werden kann. Jede Erzählung dauert 10-15 Minuten, wird von sich abwechselnden Personen vorgetragen und mit Musik untermalt. „Die Geschichten werden sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch erzählt und sind so auch für Touristinnen und Touristen aus dem Ausland interessant“, sagt der Erfinder.

Ein Team hat Edmund Kupczak nicht. Der Lachendorfer hat alles in Eigenregie gestaltet. Die eingesprochenen Texte hat er selbst geschnitten, bearbeitet und online gestellt. Für den Vertrieb des Kalenders hat er sich mit Celler Geschäften in Verbindung gesetzt. Für 19,90 Euro ist der Jahresbegleiter unter anderem bei Huth‘s Kaffee & Feinkost, im s’Fachl sowie den Buchhandlungen Sternkopf und Hübel und Thalia sowie online erhältlich.
Besondere Veröffentlichung am 6. Dezember
Für die kommenden Jahre hat Edmund Kupczak schon die nächsten Ideen im Kopf. Weitere sprechende Celle-Kalender sind durchaus denkbar. Aber auch zu Themen wie Burgen und Schlösser oder alte Schreibmaschinen hat er schon Projekte angestoßen. „Ich muss immer etwas um die Ohren haben“, sagt er. Zum Start des aktuellen Kalenders hat er sich etwas Besonderes überlegt. Am 6. Dezember wird er online eine weitere Geschichte veröffentlichen, die nicht im Kalender 2026 steht und sich mit Nikolaus und Weihnachten beschäftigt. Zu hören sein wird sie bei Instagram und auf cityguide2go.de.














