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„Weichenstellung für OHE-Schienennetz nicht verpassen“


Güterverkehr auf früherer OHE-Strecke in Beedenbostel Fotos: Anke Schlicht

CELLE. Die Tendenz war stets eine negative, wenn es in den vergangenen Jahren um die #Wiederbelebung des #Schienennetzes der Osthannoverschen Eisenbahn (#OHE) ging. Zu teuer war das stärkste Gegenargument. Doch bei diesem Themenfeld hat sich ein Wandel vollzogen, dieses wurde auch deutlich durch eine Diskussion und einstimmige Beschlussfassung, die Reaktivierung von Landkreisstrecken zu unterstützen, in der jüngsten #Kreistagssitzung.


Der Bund hat einen Masterplan Schienenverkehr aufgelegt, um CO2-Einsparpotentiale, insbesondere durch den Güterverkehr, zu aktivieren. Und das Land Niedersachsen hat 260 km Schienennetz von der OHE gekauft und eine landeseigene Gesellschaft, die Schieneninfrastrukturgesellschaft Nord-Ost Niedersachsen (#SINON GmbH), mit Sitz in Celle gegründet. Diese hat die Aufgabe, Schieneninfrastruktur, insbesondere #Strecken und #Bahnhöfe, zu erhalten, zu betreiben und zu vermarkten. Drei wichtige Streckenabschnitte führen durch den Landkreis Celle: Soltau-Celle mit 79 km, Beckedorf-Munster mit 23,9 km sowie Wittingen-Celle mit 51 km Eisenbahntrasse. Und es tut sich etwas. Wer beispielsweise nach Spuren der alten OHE-Trasse zwischen Celle und Wittingen im Landkreis Celle sucht, findet zwar die Bahnhöfe nicht mehr, die Stationsschilder und Bahngebäude sind verschwunden, einzelne gingen in privates Eigentum über (s. Fotos Eldingen, Luttern, Beedenbostel Lachendorf). Doch Güterverkehr findet in nicht geringer Zahl statt und in jüngster Zeit wurden die Gleise instandgesetzt.


BENACHBARTE LANDKREISE AKTIV

Die SPD-Fraktion brachte einen Antrag ein, der den Landkreis auffordert, die Bestrebungen des Landes Niedersachsen, das für Personen- und Güternahverkehr auf der Schiene zuständig ist, nach allen Kräften zu unterstützen und das eigene Interesse an der Ertüchtigung und Reaktivierung von Strecken deutlich herauszustellen. „Die Übernahme der OHE-Strecken bietet für den Landkreis Celle Chancen, die es zu nutzen gilt“, formulierte die Fraktion. Im Güterverkehr könnten ohne große Investitionen Verlagerungen erreicht werden, für den Personenverkehr müssten Strecken zunächst bedarfsgerecht ertüchtigt werden, um Möglichkeiten für bessere Anbindungen zwischen Celle, Bergen, Soltau, Hermannsburg und Munster zu eröffnen. „Die Weichen dafür müssen jetzt gestellt werden“, heißt es im Antrag, dazu bedürfe es auch Initiativen des Landkreises.


Kirsten Lühmann (SPD) machte in der Kreistagssitzung deutlich, dass der Zeitpunkt nicht nur vor dem Hintergrund der Landesaktivitäten günstig sei: „Der Bund hat die Regionalmittel für Güter- und Personenverkehr aufgestockt.“ Andere Regionen würden bereits aktiv, „der Heidekreis hat schon Gelder für ein Gutachten beschlossen“, betonte die frühere Bundestagsabgeordnete und verkehrspolitische Sprecherin. Erhard Thölke (SPD) ergänzte ihre Ausführungen: „Der Landkreis Gifhorn macht mehr als wir. In den Wittinger Hafen wurden 5 Mio Euro und in die Strecke 2 Mio Euro investiert“, und fügte hinzu, dass mit der Papierfabrik Lachendorf einer der größten Arbeitgeber der Region seinen Sitz an der Strecke Celle-Wittingen habe.


Parteiübergreifend forderten die Abgeordneten die Verwaltung auf, tätig zu werden. Diese kündigte an, den beteiligten Landkreisen Gifhorn, Heidekreis, Uelzen und Lüneburg-Harburg das Interesse an der Ertüchtigung und Reaktivierung des ehemaligen OHE-Schienennetzes für Güter- und Personenverkehr zu bekunden und dafür zu werben, sich dementsprechend gemeinsam an das Land zu wenden. Die Wirtschaftsförderung des Landkreises wird Kontakt mit der SINON aufnehmen, u.a. mit dem Ziel, kleine örtliche Güterverkehrszentren im Landkreis zu etablieren.


Der Landtags- und Kreistagsabgeordnete Jörn Schepelmann (CDU) brachte die Haltung der Kreistagsmitglieder auf den Punkt: „Es gibt Themen, die sind unstrittig. Wir alle wollen, dass die Bahnstrecken reaktiviert werden“, und lieferte eine Begründung für die frühere Negativtendenz gleich mit: „Gutachten sind nur so gut, wie sie der Auftraggeber bestellt.“




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