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Umgang mit Kunst, als wäre sie Krempel


Ulrike Enders wurde nicht von der Stadt darüber informiert, dass ihr Kunstwerk im Zuge der Sanierungsarbeiten am Kleinen Plan abgebaut und auch nicht wieder aufgebaut wird. (Fotos: Anke Schlicht)
Ulrike Enders wurde nicht von der Stadt darüber informiert, dass ihr Kunstwerk im Zuge der Sanierungsarbeiten am Kleinen Plan abgebaut und auch nicht wieder aufgebaut wird. (Fotos: Anke Schlicht)

CELLE. Sie wirken liebenswert, sind populär. Die Frau, die die beiden sympathischen Figuren in Hannovers City geschaffen hat, sagt: „Worauf ich mich in Hannover verlassen kann, sind die ‚Regenleute‘“. Wer sie bei einem Besuch der Landeshauptstadt noch nicht bewusst wahrgenommen hat, wird sie auf dem Foto wiedererkennen.


Die Künstlerin heißt Ulrike Enders, und auch in Celle, an sehr prominenter Stelle, steht eine Skulptur von ihr. Schaut man sich das aus Kupfer, Bronze und Neusilber gefertigte Kunstwerk „Fachwerkecke“ am Übergang der Mauernstraße in den Kleinen Plan genau an, dann entdeckt man die aus Hannover bekannte Handschrift wieder. Auch die „Regenleute“ aus dem Jahr 1983 wurden aus Kupfer und Bronze gegossen, die Gesichter ähneln sich.


Die Skulpturen Regenleute von Ulrike Enders sind aus der Innenstadt Hannover kaum wegzudenken.
Die Skulpturen Regenleute von Ulrike Enders sind aus der Innenstadt Hannover kaum wegzudenken.

„Ich habe damals einen Wettbewerb gewonnen, mich durchgesetzt gegen zwei Konkurrenten, die Fachwerkecke ist genau für den Ort, an dem sie jetzt steht, geschaffen worden“, berichtet Ulrike Enders bei einem Besuch in Celle. Sie freut sich, dass die Plastik in einem so guten Zustand ist. „Nur, dass ein Balken abgerückt wurde, so dass es keine Ecke mehr ist, darf nicht sein. Das müsste wieder in den Ursprungszustand gebracht werden.“


Grün ja, Kunstwerk nein


Dieses wird nicht geschehen, denn die „Fachwerkecke“ wird von diesem Platz, für den sie entworfen wurde, entfernt werden, sobald die Sanierungsarbeiten am Kleinen Plan beginnen, und hier auch nicht mehr errichtet werden. In der jüngsten Umweltausschusssitzung stellte ein Landschaftsarchitekt die Pläne zur Entsiegelung und Begrünung des Kleinen Plans vor. Das Kunstwerk hatte beim Entwurf offenbar keinerlei Rolle gespielt, auf den Skizzen erscheint es nicht, im Vortrag blieb es unerwähnt.


Die Fachwerkecke wurde extra für den Kleinen Plan geschaffen.
Die Fachwerkecke wurde extra für den Kleinen Plan geschaffen.

Aus den Reihen der Ausschuss-Mitglieder interessierte sich lediglich eine Person. Der Bürgermeister von Altstadt/Blumlage, Christoph Engelen, fragte nach und erhielt vom zuständigen Fachbereichsleiter Ulf Pohlmann die Antwort, man baue ab und errichte es nicht wieder. Informiert wurde Ulrike Enders nicht.


Die Frage an die Pressestelle des Neuen Rathauses, ob Ulf Pohlmann bzw. dem beauftragten Büro bekannt sei, dass die Plastik eigens für diesen Standort geschaffen wurde, bleibt unbeantwortet. Auf die zweite Frage, ob die Kulturdezernentin, Susanne McDowell, eingebunden sei, heißt es kurz und knapp: „Das Kulturdezernat ist selbstverständlich in die Planungen eingebunden. Nach einem neuen Standort wird gesucht.“


Plastik definiert den Platz


Mit den Ausführungen auf der Website der Stadt Celle zum Thema hiesige Kunst lässt sich der Entschluss nicht in Einklang bringen: „Die Plastik definiert den Platz und lädt zum Verweilen ein, weist aber auch in die Straßenräume hinein“, ist dort zu lesen.


„Ich finde es sehr schade, dass es von seinem Standort entfernt wird, denn es ist auf Celle bezogen.“

Ulrike Enders weiß, dass sie gegen die Entscheidung der Verwaltung keine Handhabe hat. „Man kann ein Kunstwerk sogar wegschmeißen, nur wenn man es verändert, muss der Urheber informiert werden“, erläutert sie mit einem Lächeln und fügt hinzu: „Ich finde es sehr schade, dass es von seinem Standort entfernt wird, denn es ist auf Celle bezogen. Ich habe mich vom Geometrischen der Fachwirkarchitektur und ihrer Ornamentik inspirieren lassen“, erzählt sie, nimmt Platz auf ihrer „Fachwerkecke“ und genießt die sonnige Altstadt.

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