Totes Rehkitz im Französischen Garten: Jäger sieht Hunde ohne Leine als Problem
- Stefan Kübler
- vor 5 Tagen
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CELLE. Im Französischen Garten ist schon wieder ein Reh gerissen worden. Spaziergänger hatten das tote Rehkitz am Samstagmorgen entdeckt und die Polizei gerufen. Die Streife stellte vor Ort einen Kehlbiss und einen geöffneten Bauchraum am Tier fest. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat ein freilaufender Hund das kleine Reh erst gejagt und dann getötet.
Keine Hinweise auf Wolf
„Das ist das Schlimmste, was passieren kann“, sagt Kreisjägermeister Helge John gegenüber CelleHeute. Seiner Meinung nach deuten die Bissspuren nicht auf einen Wolf hin. Diese hätten es auf Muskelfleisch abgesehen und würden weniger an den Bauchraum gehen. Für ihn ist es ein Unding, dass ein freilaufender Hund dort solch einen Schaden anrichten kann. Er ist für die konsequente Durchsetzung der bestehenden Leinenpflicht im Französischen Garten.
„Was nützt eine Anleinpflicht, wenn sie nicht kontrolliert wird?“
Helge John geht es aber nicht nur um die Rehe. Nachdem im Frühsommer bereits ein trächtiges Reh in dem Park gerissen worden war, hätten ihn zahlreiche besorgte Anrufe erreicht. Ihm sei von unangeleinten Hunden berichtet worden, die Enten jagen und auf Joggerinnen und Jogger losgehen würden. „Was nützt eine Anleinpflicht, wenn sie nicht kontrolliert wird?“, gibt er zu bedenken.
Untypischer Lebensraum für Rehe
Als Lebensraum für Rehe ist der Französische Garten laut des Kreisjägermeisters eher untypisch. „Sie kommen dort aber bestens zurecht“, sagt er. „Sie finden genug Wiesen und Futter und zum Leidwesen des Bieneninstituts auch Blühpflanzen.“ Helge John schätzt, dass im Französischen Garten fünf bis acht Rehe dauerhaft leben könnten.