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Stadt Bergen räumt auf im Immobilienbestand


Sanierungen, Umnutzungen, Verkäufe - Bürgermeisterin Claudia Dettmar-Müller macht sich Gedanken über den Immobilienbestand der Stadt Bergen. Foto: Susanne Zaulick
Sanierungen, Umnutzungen, Verkäufe - Bürgermeisterin Claudia Dettmar-Müller macht sich Gedanken über den Immobilienbestand der Stadt Bergen. Foto: Susanne Zaulick

BERGEN. In der ersten Zeit der Corona-Krise wurde in vielen Haushalten gründlich aufgeräumt und entrümpelt. Auf die Sichtung, dessen, was sich im Laufe der Jahre so angesammelt hat, folgte die Frage: Hat das noch einen Nutzen oder kann das weg? So ähnlich sehen auch die Überlegungen aus, die in der Bergener Stadtverwaltung und Politik schon seit einiger Zeit im Mittelpunkt stehen. „Es geht um Nachhaltigkeit“, erläutert Bürgermeisterin Claudia Dettmar-Müller (parteilos). „Wir wollen uns von einigen Immobilien trennen und für die verbleibenden Nutzungskonzepte erarbeiten.“ Ziel sei dabei auch, von angemieteten Gebäuden wegzukommen um den Haushalt weiter zu entlasten.


Die vom Rat 2020 und 2021 aufgestellten Haushaltssicherungskonzepte enthalten einige Vorschläge für Einsparungen und dienen der Verwaltung als Leitfaden. Einige Verkäufe wurden bereits abgewickelt: Der Sportpark Bergen und das Schauster-Alms-Hus hinter dem Heimatmuseum haben neue Besitzer und werden derzeit renoviert. „Im Sportpark entsteht ein Restaurant, ein Spa- und Wellnessbereich mit Sauna und Pool“, berichtet die Verwaltungschefin und fügt hinzu: „Wir sind sehr froh, dass wir diesen Schritt gegangen sind.“ Die Sporthalle, in der Tennis und Squash gespielt werden können, hat die Stadt angemietet. Das rechne sich unterm Strich.


Weit reichende Ideen – die sie selbst als „ungeprüfte Wunschvorstellung“ bezeichnet - hat die Bürgermeisterin für das Rathaus und die Hinrich-Wolff-Schule. Sollte sich durch die von der CDU beantragte und aktuell in Auftrag gegebene Wirtschaftlichkeitsprüfung herausstellen, dass ein Neubau der Schule einer Sanierung vorzuziehen ist, könnte Dettmar-Müller sich vorstellen, das Gebäude trotzdem zu sanieren und dort die Verwaltung unterzubringen. Denn auch das über 100 Jahre alte Rathaus am Deichend ist sanierungsbedüftig und zwar grundlegend. Das Gebäude steht auf Holzpfählen und die haben offenbar nur eine begrenzte Stabilität. Auch das Dach und die Fenster sowie die Abwasserleitungen seien erneuerungsbedürftig. „Ich würde gern eine Art Vereinshaus daraus machen, um es der Öffentlichkeit weiter zur Verfügung zu stellen“, sagt die Bürgermeisterin.


Unter anderem könnte das Frauen- und Mütterzentrum hier eine neue Bleibe finden. Denn das von den Frauen bisher genutzte Fachwerkhaus in der Tummers Twiete gehört zu den Gebäuden, von denen sich die Stadt trennen möchte. Auch „Am Museum 2“, ein historisches Gebäude, das schon viele Nutzungen hinter sich hat, aber ebenfalls nur mit größerem finanziellen Aufwand erhalten werden könnte, soll verkauft werden. Das hat die Politik bereits beschlossen.


Mit einer Umsiedlung der Verwaltung in die Hinrich-Wolff-Schule entfiele die Miete – immerhin rund 55.000 Euro im Jahr - für das Volksbank-Gebäude an der Harburger Straße, in dem Teile der Verwaltung und die Stadtentwicklung Bergen (SEB) untergebracht sind.


Nicht trennen möchte sich die Stadt hingegen von der Stadtbücherei. Auch wenn hier ebenfalls im Obergeschoss Sanierungsbedarf besteht, sieht die Verwaltungschefin Möglichkeiten, kostensparend zu agieren. Die bisherige Büchereileiterin hat ihre Stelle gekündigt; diese könnte Archivarin Britta Hemme mit übernehmen und mit dem Archiv in das Gebäude in der Römstedtstraße umsiedeln. Das spare Personalkosten und die Miete für das bisherige Archiv von gut 10.000 Euro jährlich.


Dauerhaft erhalten möchte die Bürgermeisterin auch das Heimatmuseum Römstedthaus, das ihr zufolge „Norddeutschlands umfangreichste vor- und frühgeschichtliche Sammlung enthält“ und damit vor allem besser vermarktet werden müsse. Das sahen zumindest noch vor zwei Jahren Teile des Rates anders. „Museum, Sportpark und Stadtbad“ verkaufen, lautete 2020 ein in Anbetracht der angespannten Haushaltslage von der CDU-Fraktion geäußerter Wunsch.


Nun gibt es auch für das Stadtbad neue Pläne. Ein Förderverein befindet sich derzeit in Gründung und die Chancen, dass die Sanierung des Bades mit 675.000 Euro aus einem Bundesprogramm gefördert wird, stehen gut.


Für die gegenüberliegende Heisterkamp-Sporthalle ist die – seit Langem diskutierte und geplante – Sanierung beschlossen. Derzeit würden Angebote eingeholt, so die Bürgermeisterin. Für die südlich an die Sportanlagen angrenzende Freifläche – hier standen bis ins vergangene Jahr die Mehrfamilienhäuser der Berliner Straße – wird aktuell ein Bebauungsplan aufgestellt. Vorgesehen sind Einfamilienhäuser und möglicherweise der Neubau der Hinrich-Wolff-Schule. Noch ein Stück weiter südlich, am Stadtausgang Richtung Belsen, soll in Kürze das Baugebiet „Bienenzaun II“ erschlossen werden. Neue Gewerbeflächen sind ebenfalls in Planung, die bisherigen Grundstücke verkauft. Auch wenn etliche der Maßnahmen noch Zukunftsmusik sind, ist sicher nicht falsch, was die Bürgermeisterin zusammenfassend feststellt: „Es tut sich grade unglaublich viel in Bergen“.


So soll die Bebauung in der Berliner Straße aussehen. (Quelle: Entwurf B-Plan Heisterberg Süd)
So soll die Bebauung in der Berliner Straße aussehen. (Quelle: Entwurf B-Plan Heisterberg Süd)

Ob die Hinrich-Wolff-Schule saniert wird, und wenn ja, für welchen Zweck, ist derzeit noch offen. Foto: S. Zaulick/Archiv
Ob die Hinrich-Wolff-Schule saniert wird, und wenn ja, für welchen Zweck, ist derzeit noch offen. Foto: S. Zaulick/Archiv





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