![Ratsstzung Verabschiedung Ulrich Kinder Stadtbaurat](https://static.wixstatic.com/media/0c5dc5_1691156711bb4f90bdeafa399b063c77~mv2.jpg/v1/fill/w_147,h_98,al_c,q_80,usm_0.66_1.00_0.01,blur_2,enc_auto/0c5dc5_1691156711bb4f90bdeafa399b063c77~mv2.jpg)
CELLE. Den Schlusspunkt der heutigen Ratssitzung setzte ein Abgang mit Stil, jedoch ohne Oberbürgermeister und CDU. Joachim Falkenhagen (FDP) hielt eine würdigende kurze Rede, Dr. Jörg Rodenwaldt (Zukunft Celle) hatte seinen herzlichen Dank bereits während der Diskussion zum Thema Sanierung Neuenhäusen ausgesprochen, Patrick Brammer (SPD) überreichte Blumen, während sich Johanna Thomsen (Grüne) mit einem kleinen Präsent in Händen Richtung Ulrich Kinder bewegte – und der Verwaltungschef Dr. Jörg Nigge blieb sitzen und schwieg.
Es war die letzte Ratssitzung und der letzte Arbeitstag des Stadtbaurates Ulrich Kinder nach achtjähriger Dienstzeit. „Sie haben den Wunsch geäußert, ohne offizielle Verabschiedung aus dem Amt zu scheiden“, sagte der Vorsitzende Joachim Falkenhagen. Er wolle es sich jedoch nicht nehmen lassen, sich im Namen des Rates zu verabschieden. „Sie haben wesentliche Entscheidungen unter widrigen Umständen umsetzen können. Stets sind Sie mit Ruhe an die Aufgaben herangegangen. Besondere Hartnäckigkeit legten Sie bei der Ausweisung der Naturschutzgebiete an den Tag“, würdigte Falkenhagen und zog das Resümee: „Sie haben die Stadt vorangebracht! Ich freue mich auf weitere Begegnungen mit Ihnen.“
Ulrich Kinder ergriff ein letztes Mal das Wort und verabschiedete sich mit einer kurzen, aber prägnanten und zukunftsweisenden Rede von Celle: „Drei Themen liegen mir am Herzen: 1. Mir fehlt in Celle ein Miteinander zum Wohle der Stadt. Der Rat könnte hier ein Vorbild sein, wenn die Parteien und Gruppen häufiger fraktionsübergreifend agieren würden. 2. Das Verhältnis zwischen Landkreis und Stad ist ein Drama, es geht mehr gegen- als miteinander. Dieser Dauerkonflikt kann nur politisch gelöst werden. 3. Anne Frank ist nur 30 Kilometer von hier von den Nazis ermordet worden. Ihr Name fehlt in dieser Stadt, daher schlage ich vor, dass die neue Grundschule in Westercelle nach ihr benannt wird.“
Eventuell wird er zur Einweihung eingeladen werden, dieses wünscht sich der Architekturfreund auch zu anderen Anlässen, so z.B. der Fertigstellung der Altstädter Schule und des Blumläger Feldes. Sollte dieses in Erfüllung gehen, reist er von weiter her an, denn er kehrt Celle den Rücken. „Ich suche mir ein Umfeld, wo ich wertgeschätzt werde.“