Service-Wohnen statt Pflegeheim: Hehlentor Residenz eröffnet nach Sanierung
- Audrey-Lynn Struck
- vor 5 Minuten
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CELLE. Hohe Decken, eine große Schiebetür, ein großzügiges Kaminzimmer – und im Boden eine gläserne Fläche, unter der sich Fotos und kleine Gegenstände aus Celle befinden: Kaffee, Heidschnucken, historische Aufnahmen. Wer die frisch sanierte Hehlentor Residenz betritt, wähnt sich eher in einem Hotel als in einer Seniorenresidenz. Nach ein paar baulichen Verzögerungen wurde die Residenz an der Harburger Straße am Mittwoch offiziell eingeweiht.
Rund 65 Mieter finden in der Hehlentor Residenz ein neues Zuhause – in Wohnungen zwischen 33 und 86 Quadratmetern. Alle Einheiten verfügen über eine eigene Küchenzeile und ein Bad, dazu kommt ein sechs Quadratmeter großer Kellerraum, viele haben auch einen Balkon. Das klare Ziel: Wohnungscharakter statt Heimgefühl.
Für Geschäftsführer Burchard Führer war von Beginn an klar, dass das Gebäude erhalten bleiben sollte. „Wir verkaufen auch Emotionen und Seele – das musst du einem Neubau erst beibringen, einem Altbau nicht. Bis ich einem Neubau die Seele eingehaucht habe, ist er so teuer wie der Altbau“, sagt Burchard Führer.
Service-Wohnen statt ambulante Tagespflege
Mit dem Umbau hat sich auch das Konzept gewandelt: Weg von der ambulanten Tagespflege, hin zum Service-Wohnen. Die Bewohner können zusätzliche Leistungen individuell buchen – etwa Mahlzeiten, Physiotherapie, Fahrdienste oder Pflegeangebote, so Julia Alberti, Leiterin der Hehlentor Residenz. Im Mittelpunkt steht dabei das Gemeinschaftsgefühl: nicht allein sein, aber selbstbestimmt leben.
Bereits die Hälfte der Wohnungen ist belegt, die Tagespflege im Erdgeschoss nahezu ausgelastet. Ein ambulanter Pflegedienst soll Anfang nächsten Jahres hinzukommen. "Wenn es nicht mehr geht mit unseren Service-Leistungen, Tagespflege, ambulanten Pflegedienst, dann kommt die stationäre Pflege ins Spiel", sagt Julia Alberti. Hier arbeitet die Residenz eng mit dem St. Annenstift zusammen.
Restaurant "Ernestinum" bietet Platz für 35 Gäste
Ein besonderes Highlight der neuen Residenz ist das Restaurant „Ernestinum“, das nicht nur den Bewohnern, sondern auch der Öffentlichkeit offensteht. „Ich bin Alt-Ernestiner, und ein Name sollte immer einen Bezug haben. Das Gymnasium Ernestinum ist jedem Celler ein Begriff“, erklärt Burghard Führer die ungewöhnliche Namenswahl. Das Restaurant bietet gehobene deutsche Küche für rund 35 Gäste – die Eröffnung ist für Ende nächster Woche geplant.
Und die Pläne gehen weiter: Spätestens 2028 soll die Sky Bar auf dem Dach eröffnet werden. „Unsere Bewohner sollen nicht von der Öffentlichkeit abgeschieden sein“, betont Burchard Führer. Die Hehlentor Residenz soll ein Ort der Begegnung sein – ein Zuhause.






















