Preis für Celler Gründerin: Das steckt hinter dem Startup „Talk about me“
- Audrey-Lynn Struck

- 15. Sept.
- 2 Min. Lesezeit

CELLE. Lange Wartezeiten auf einen Therapieplatz sind in Deutschland Alltag. Dabei braucht nicht jeder sofort eine klinische Behandlung. „Gerade bei niedrigschwelligen Problemen ist es schwer, passende Hilfe zu finden“, sagt Lukas Wagner. Genau hier setzt das Startup „Talk about me“ mit seinem psychologischen Beratungsangebot an. Der Clou: Die Berater sind fortgeschrittene Psychologiestudierende – genau wie die beiden Gründer, die diese Woche vom Deutschen Innovationsinstitut als „Unternehmen der Zukunft“ ausgezeichnet wurden.
„‚Talk about me‘ ist ein Herzensprojekt.“
„‚Talk about me‘ ist ein Herzensprojekt. Man wird recht früh im Psychologiestudium damit konfrontiert, dass es ein Missmatch gibt zwischen Bedarf und Angebot“, erklärt Mitgründerin Isabelle Hinrichs. Die Cellerin lernte im Psychologiestudium an der Universität Witten/Herdecke Lukas Wagner kennen, der sich schon länger mit der Idee eines professionellen Beratungsangebots beschäftigte. Ende vergangenen Jahres ging die Website online – inzwischen mit 15 aktiven Beratern.
Berater sind angehende Psychologen
„Psychologische Beratung ist kein geschützter Begriff. Die Qualität und Qualitätssicherung ist bei einigen Anbietern nicht gewährleistet“, sagt Isabelle Hinrichs. Das soll bei „Talk about me“ anders sein. Bei der Auswahl der Berater achtet das Team darauf, dass sie im Studium schon weit fortgeschritten sind – idealerweise im Master – oder praktische Erfahrung mitbringen.
Damit kein Klient falsch eingeschätzt wird und zeitgleich für die Berater Raum geschaffen wird, sich zu reflektieren, gibt es zwei Wege zur Qualitätssicherung: In Fall-Intervisionen werden beratungsspezifische Fälle in Kleingruppen reflektiert, in Supervisionen werden im größeren Team zusammen mit Professoren und ausgebildeten Psychotherapeuten zum Beispiel Teamdynamiken betrachtet.
Vom Vorgespräch und Matching zur Beratung
Interessierte können zunächst anonym ein kostenloses Telefonat führen. Dabei werden Anliegen, mögliche negative Vorerfahrungen und passende Beratungsoptionen abgeklärt. Anschließend erfolgt ein Matching mit einem geeigneten Berater. Die Spannbreite reicht von Berufstätigen mit Stressproblemen über Paare mit Beziehungskonflikten bis hin zu Profisportlern, die sich reflektieren wollen.
„Unser Ziel ist es, mit ‚Talk about me‘ eine bezahlbare, qualitativ hochwertige, alltagsnahe und schnelle Hilfe zu sein.“
Bereits jetzt arbeitet das Startup profitabel, legt den Fokus aber auf die Gewinnung neuer Berater und vor allem von Klienten. „Unser Ziel ist es, mit ‚Talk about me‘ eine bezahlbare, qualitativ hochwertige, alltagsnahe und schnelle Hilfe zu sein“, sagt Gründer Lukas Wagner.


















