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Parkplätze First – Erneut Fachaufsichtsbeschwerde gegen Stadtverwaltung


Ortsbürgermeister Dr. Jörg Rodenwaldt in der Breiten Straße Fotos: Peter Müller

CELLE. Das Schreiben der Stadtverwaltung fiel ungewöhnlich höflich aus, man bringt sein Bedauern gegenüber den Anwohnern der #Breiten #Straße zum Ausdruck darüber, dass man ihnen #Parkplätze nimmt. Eigentlich wären es ja die #Linden gewesen, die man im Februar genommen hätte.


Gerettet sind diese in der denkmalgeschützten und zur #Sanierung anstehenden Straße nicht, aber für einen Aufschub der Fällung hat auf Initiative der Celler Klimaplattform keine geringere Instanz als das Niedersächsische Umweltministerium zum Ende des Winters gesorgt, indem sie eine Rodung bis zur vollständigen Sachverhaltsermittlung untersagt hat. Mehr noch – es hat angeordnet, die Baumwurzeln zu schützen. Aber mit der Umsetzung dieser Weisung von höchster Stelle tut sich die Verwaltung schwer, so schwer, dass das Verhalten bzw. Nicht-Verhalten schon wieder eine Fachaufsichtsbeschwerde in Hannover ausgelöst hat.


Ob diese ursächlich dafür ist, dass an der Breiten Straße im Laufe des März in regelmäßigen Abständen neu, um- und auch falsch beschildert und abgesperrt wurde, ist unklar. Ein eigens bestellter externer Dienstleister erhielt den Auftrag, was wiederum eine Kontrolle von Seiten des städtischen Ordnungsdienstes erforderlich machte. Auch um Definitionen, was man denn nun sperren müsse, wurde gerungen: Ist der Grünstreifen noch ein Grünstreifen oder handelt es sich, wie Stadtbaurätin Elena Kuhls argumentiert, um einen befestigten Seitenstreifen? Müssen nur Bereiche mit an der Oberfläche sichtbaren Wurzeln geschützt werden, wie Kuhls meint, oder reicht die Anweisung darüber hinaus?


Kein geringer Aufwand, in dessen Mittelpunkt mitnichten der Baumschutz steht, sondern der verzweifelte Versuch der Verwaltung, einen Konflikt mit den Anwohnern um Abstellraum für ihre Fahrzeuge zu vermeiden. Parkplätze first – wie über Jahrzehnte gehandhabt zu Lasten der Alleebäume und zum Nachteil der Fußgänger, besonders mit Kinderwagen oder Rollator, die sich den Platz auf den Gehwegen teilen müssen mit hineinragenden Kühlerhauben oder nun auch Absperrvorrichtungen.


Letztendlich ist das Hin und Her um die richtige Umsetzung der Anordnung aus Hannover nur ein Nebenschauplatz. Wie es grundsätzlich weitergeht, hängt laut Umweltministerium, das sich nach eigener Aussage im stetigen Kontakt mit der Unteren Naturschutzbehörde des Neuen Rathauses befindet, insbesondere von den noch in Arbeit befindlichen Artenschutzgutachten ab. Nach Details dazu befragt, gibt die Celler Verwaltung keine Auskunft, diese liefert jedoch der Co-Sprecher der Celler Klimaplattform Wolfram Steinmetz auf Anfrage: „Die abschließende Fertigstellung des Artenschutzgutachtens wird erst im Herbst erfolgen, da in der Zwischenzeit noch der Käferexperte seinen Anteil ausarbeitet, aber auch noch Fledermausbegutachtungen bis in den Spätsommer hinein vorgesehen sind. Im Moment liegt nur eine Art Zwischenbericht vor.“


Er ist einer von denen, der sich einsetzt für die Sanierung im Bestand. Der Neuenhäusener Ortsrat hat sich ebenfalls dafür ausgesprochen. Ortsbürgermeister Dr. Jörg Rodenwaldt weist im CH-Gespräch auf die entsprechende Beschlussfassung hin und ergänzt: „Es sind viele jüngere Leute, die sich engagieren. Man darf aber auch die große Zahl der schweigenden älteren Menschen nicht unterschätzen, die mir sagen, wie schön diese großen Bäume in der Straße sind. Viele Straßen dieser Art haben wir in Celle nicht.“




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