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„parCelle“ – Von Bauteilbörse und Stadtwerkstatt bis Wanderbaumallee


Dr. Andreas Lechner betritt mit "parCelle" Neuland Fotos: Peter Müller

CELLE. Wenn Dr. Andreas Lechner eine Aussage hasst, dann ist es: „Man müsste mal…“ - „am besten noch mein Nachbar oder der Bürgermeister oder die Politik“. Müsste, könnte, wäre – das ist nicht die Sache des früheren Produktmanagers. Er möchte etwas in Bewegung bringen, gestalten, Ideen entwickeln und umsetzen, und dieses idealerweise nicht allein, sondern mit Gleichgesinnten.


„Machen ist das Wichtige, schon mal anfangen, auch wenn der Weg noch gar nicht klar ist“, sagt er beim jüngsten Green Date der Grünen, wo er sein Projekt „#parCelle“ zum ersten Mal öffentlich präsentiert. „Par“ steht für Partizipation, „wie können wir diese in Celle, und speziell im #Hehltentor, umsetzen?“, fragt er rhetorisch zum Auftakt seines Referates. Hehlentor ist sein Stadtteil, hier lebt er mit seiner Familie im früheren „Chapeau Claque“, engagiert sich im Ortsrat und ist darüber hinaus Mitglied der Grünen und des Verkehrsclubs Deutschland (VCD).


„Gemeinsam einfach machen“, ist die Idee hinter der #Partizipationsplattform „parCelle“, die bereits konkrete Projekte umfasst, aber auch eine Anlaufstelle für Menschen sein soll, die etwas in Gang bringen möchten, eventuell nicht wissen wie, denen Mitstreiter, die richtigen Ansprechpartner oder anderes fehlt. „#Stadtwerkstatt“ nennt Lechner als Stichwort, jeden Freitag ist sie von 15-17 Uhr im Berkefeldweg 7 geöffnet.


MENSCHEN WOLLEN MITMACHEN

Am ehesten bringt man den Mann hinter „parCelle“ bisher mit klimafreundlicher Mobilität in Verbindung, er steht für Fortbewegung mit Lastenrad. Und so verwundert es nicht, dass die lokale Kreisgruppe des VCD das organisatorische Dach für die neue Plattform bildet. Allerdings nicht allein, die zweite Säule ist „changing cities“, die sich gemeinschaftliches Leben in Wohnquartieren auf die Fahnen geschrieben haben. Die Familienbildungsstätte (FABI) und die Volkshochschule (vhs) hat er als Kooperationspartner bereits im Boot.


„Menschen wollen mitmachen“, betont Andreas Lechner, das grüne #Partizipationsmobil mit Anhänger kann dabei hilfreich sein oder auch die Wanderbaumallee. Will man etwa einfach mal zeigen, wie es an einem baumlosen Ort aussehen könnte, wenn man ihn begrünen würde, die Wanderbaumallee macht es möglich. Ärgert man sich über trostlos ungepflegte Grünstreifen, sorgt das Blühstreifenprogramm der „parCelle“ für Abhilfe. Henning Schlüse gehört zum Zuschauerkreis des Green Dates, er leitet die Celler Familienbildungsstätte und unterstützt bei einem Projekt, das Lechner bereits in der Vorbereitungsphase überholt hat: „Die Idee der #Bauteilbörse ist für die Zielgruppe der FABI ein interessantes Fallbeispiel“, sagt Schlüse in der anschließenden Diskussionsrunde. In die Einrichtung kommen junge Familien, die gerade Häuser übernommen haben und nun renovieren und sanieren und in der Bauteilbörse einen Partner finden, der gebrauchte Gegenstände in Empfang nimmt und wo sich unter Umständen das eine oder andere Teil findet, das sich neu verwenden lässt. Nachhaltigkeit in Reinkultur, die die FABI mit entsprechenden Angeboten begleitet.


SCHEITER HEITER UND MACH WEITER

Offiziell geht die Börse erst im Herbst an den Start. „Noch ist nicht alles geregelt, aber meine Garagen sind bereits voll“, berichtet Lechner. Nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda ließ man ihm bereits Materialien zukommen, darunter Originale aus Haesler-Bauten, die sich kreativ sinnvoll weiterverwenden lassen. Gewinne möchte der frühere Manager mit seinen Projekten keinesfalls generieren, er orientiert sich hier am Modell der Fair-Trade-Läden, alles, was verdient wird, fließt zurück in die Unternehmung. Soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, kein Profit und da, wo es möglich ist, der integrative und inclusive Gedanke hat er als Werte für seine und Vorhaben, die an ihn herangetragen werden, definiert.


Während seiner aktiven beruflichen Zeit umgab ihn ein innovationsfreundliches Umfeld. „Es entwickelte sich schnell eine Eigendynamik. Da komme ich her“, berichtet das „Kind der Achtziger“, wie er sich gerne beschreibt. War ein Brainstorming angesagt, um neue Ideen zu entwickeln, blieb Kritik in dieser ersten Phase außen vor. Diese Gepflogenheit hat er übertragen auf sein neues Leben in der Residenzstadt. „Das geht nicht“, „unmöglich, dass das funktioniert“ und ähnliche Aussprüche möchte er nicht hören, aber durchaus eine Fehlerkultur pflegen. Diese vermisst er ebenso wie Schnelligkeit und Dynamik in Deutschland. „Wir müssen einfacher agieren, ggf. die Fehler finden, analysieren und daraus lernen“, schlägt #Lechner vor. Wenn der umtriebige und kreative Kopf hinter der Innovation „parCelle“ eine Aussage liebt, dann ist es „Scheiter heiter und mach weiter!“



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