OB Nigge lädt "Alt-68er" ein: Caroline Mathilde in Gold vorm Celler Schloss
- Klaus M. Frieling
- vor 2 Tagen
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Aktualisiert: vor 15 Stunden

CELLE. Einst brachte die nach Celle verbannte Dänenkönigin Caroline Mathilde neues prachtvolles höfisches Leben in die alte Herzogstadt. Anlässlich ihres 250. Todestages sorgt der renommierte Künstler Ottmar Hörl jetzt mit rund 1000 (wir haben nicht nachgezählt) goldfarbigen Miniaturfiguren der entmachteten und im Alter von 23 Jahren jung verstorbenen Regentin für neuen Glanz vor dem Schloss. Bis Sonntag, 14. September, also ein ganz besonderer Blickfang – zudem noch kostenlos anzuschauen.
Die Schlosskulisse habe ihn von Anfang an fasziniert, beteuerte der langjährige Professor und Präsident der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Der "Alt-68er", wie sich Wörl bei einer Veranstaltung des Museumsvereins selbst bezeichnete, war vom Celler Oberbürgermeister Jörg Nigge (CDU) persönlich für das Projekt aus Anlass der Jubiläumsfeierlichkeiten geworben worden - als "Projekt, das das Gestern mit dem Heute und Morgen verbindet".
Plastikfiguren mit Kultstatus
Die Celler Installation fügt sich ein in eine lange Reihe ähnlicher Aktionen: Mit seinem „Großen Hasenstück“ hatte Akademieprofessor Wörl 2003 mit einer spektakulären Kunstinstallation von mehr als 7000 Hasen-Figuren in der Nürnberger Altstadt an das Künstlergenie Albrecht Dürer erinnert. Ob Richard Wagner in Bayreuth, Ludwig van Beethoven in Bonn oder Karl Marx in Trier - Hörls serielle Plastikskulpturen haben längst Kultstatus.
„Ich will etwas schaffen, das die Menschen auch außerhalb von Museen und Ausstellungen erreicht“, sagt Hörl. Wem das Schaustück vor dem Celler Schloss nicht reicht: Eine Auswahl seiner unterschiedlichsten Arbeiten als Maler, Bildhauer, Foto- und Objektkünstler ist noch bis zum 14. September im Kunstmuseum Celle zu sehen – genau gegenüber den goldigen Mathilde-Figuren. Die werden übrigens nach Ende der Aktion verkauft.