Neues Zuhause für 200 Schüler: Neubau der Katholischen Grundschule eröffnet

Die katholische Grundschule ist nach den Herbstferien bezugsfertig. (Fotos: Audrey-Lynn Struck)

CELLE. Schulversammlungen im Treppenhaus, Einschulungen im Beckmann-Saal und Sportunterricht in der Halle des KAV-Gymnasiums: Die Katholische Grundschule Celle musste in den vergangenen Jahren ihre Räume immer wieder regelrecht zusammensuchen. Das Gebäude an der Julius-von-der-Wall-Straße war in die Jahre gekommen, der Schulhof zu klein, eine Turnhalle und eine Mensa fehlten – bis jetzt. Am Montag ist der Neubau an der 77er Straße offiziell eingeweiht worden.

Barrierefreies Gebäude mit vier Stockwerken

„Dieses Haus bietet die besten Möglichkeiten. 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler verbringen täglich mehr Zeit in der Schule als zu Hause“, sagt Schulleiterin Tina Gattwinkel. Gerade weil Kinder so viel Zeit in der Schule verbringen, sei es entscheidend, dass die Räume modern, funktional und kindgerecht gestaltet sind. Für rund 11,5 Millionen Euro entstand eine 2-zügige, barrierefreie Grundschule, verteilt auf vier Stockwerke. Bauherr ist die allerland Immobilien GmbH, die Planung stammt vom Bielefelder Architekturbüro Goldbeck.

Immer zwei Jahrgänge teilen sich ein Stockwerk, verbunden durch einen sogenannten „Marktplatz“ in der Mitte. Hier sollen die Kinder zusammenkommen, reden und spielen. Pro Etage gibt es außerdem Rückzugsräume zur Entspannung, eine Bibliothek und zusätzliche Arbeitsräume. „Das Herzstück ist der Raum der Sinne. Er bringt das christliche Profil zum Ausdruck – für wöchentliche Andachten, Tanzen oder Trommeln“, schwärmt Tina Gattwinkel.

Basketballfeld, Klettergerüst und Schulgarten

Auch im Außenbereich wird deutlich investiert: Ein Basketballfeld und ein großes Klettergerüst sind bereits fertiggestellt, bis zum Einzug nach den Herbstferien entstehen außerdem ein Schulgarten und weitere Spielbereiche. Das Logo der Schule, der Regenbogen, findet sich an vielen Stellen im Gebäude – besonders auffällig an der farbigen Verkleidung der Außentreppe, die als notwendiger Fluchtweg dient.

„Unser Ziel, in vier bis fünf Jahren die modernste Grundschullandschaft des Landes zu haben, ist nah.“

„Das hier ist ein Meilenstein der Schuloffensive“, freute sich Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge. Es ist die zweite neue Grundschule, die er in diesem Jahr einweihen darf. Zwei weitere Neubauten sowie mehrere Sanierungen der restlichen Grundschulen folgen. „Unser Ziel, in vier bis fünf Jahren die modernste Grundschullandschaft des Landes zu haben, ist nah.“ Die Einweihung nutzte er auch, um einen Seitenhieb in Richtung der anwesenden Ratspolitiker zu platzieren, die gegen den neuen Haushalt gestimmt hatten. Die größten Investitionsmaßnahmen flössen in Projekte wie die Schuloffensive und leisteten damit einen entscheidenden Beitrag zur Stadtentwicklung.

Ganz ungetrübt war die Freude über den Neubau allerdings nicht. Erst in der vergangenen Woche hatte der Stadtrat nach langer Debatte mit denkbar knapper Mehrheit entschieden, direkt neben der Schule eine Hol- und Bringzone für Elterntaxis einzurichten. Während Kritiker aus den Reihen der SPD und Grüne darin ein Sicherheitsrisiko und einen verkehrspolitischen Rückschritt sahen, verwies der Oberbürgermeister Jörg Nigge auf die Notwendigkeit, für geordnete Verhältnisse vor dem Schulgebäude zu sorgen: "Die Eltern werden sich direkt vor die Schule stellen. Das erleben wir jeden Tag. Also müssen wir zumindest die Möglichkeit zum Abbiegen geben."