CELLE. Die fehlende Verkehrssicherheit auf Gehweg und Straße zwischen Dörnbergstraße und Berkefeldweg ist ein altbekanntes Thema im Ortsrat Hehlentor. Zwei Wochen nach der erneuten grünen Anfrage zur „akuten Gefährdung von Fußgänger*innen“ an der Wittinger Straße“ passiert am Mittwochvormittag der nächste Unfall. Das Unfallopfer ist verletzt und musste ärztlich untersucht und behandelt werden. Andreas Lechner, der sich für Changing Cities, dem VCD Celle sowie im Ortsrat engagiert, half der Polizei und dem Unfallopfer vor Ort. „Das jetzt auch noch eine sehr liebe, geschätzte Nachbarin ausgerechnet hier mit dem Fahrrad verunfallt, macht mich fassungslos.“ Denn Lechner weist Ortsrat, Stadtverwaltung, Cebus, Allerland und andere seit nunmehr einem Jahr auf die Gefahrensituation hin.
Zuletzt hat eine entsandte Sicherheitskommission und der zuständige Kontaktbeamte im Ortsteil beurteilt, dass die Situation vor Ort nicht verbessert werden kann. „Vermutlich werden Polizei, Verwaltung und Politik einmal mehr darauf hinweisen, dass menschliches Versagen von älteren Personen vorliege und dass man nichts ändern könne. Das Unfallopfer war mit dem Fahrrad regelkonform auf der Straße stadtauswärts unterwegs. Ein Kfz wollte vom ehemaligen Berkefeldgelände die Wittinger Straße befahren und hat die Radfahrerin übersehen. Es kam zum Sturz, das Fahrrad ist beschädigt und die Radfahrerin verletzt. Die Übersichtlichkeit der Grundstückszufahrten ist auf dieser Seite nicht ganz unproblematisch. Parkende Fahrzeuge behindern oft die Sicht auf dicht fließenden Verkehr. Selbst bei freier Sicht ist man schnell überfordert mit in beide Richtungen zu Fuß gehenden oder Rad fahrenden Menschen auf dem Gehweg. Dass so viele Radfahrende den Gehweg (Rad frei) nutzen ist der Gefährdung im Fahrbahnbereich geschuldet.
Zu allen Aspekten gab es die unterschiedlichsten Anträge und Anfragen zu Zebrastreifen, Absicherung von Gehwegen gegen das Befahren mit Kfz u.v.m. Sogar eine kurzfristige Routenanpassung der „Tour de Verkehrswende“ im August diesen Jahres versuchte Aufmerksamkeit auf diesen gefährlichen Straßenabschnitt zu lenken. Allein esscheitert an dem Willen in Celle, etwaszu ändern. „Esscheint viel mehr das Gegenteil zuzutreffen,“ mutmaßt Lechner. „Zuerst wird ein Grüner Antrag ausgebremst, der Initiative „Lebenswerte Städte und Gemeinden“ beizutreten. Diese Initiative fordert das Recht ein, als Kommune Tempo 30 bei Bedarf vor Ort anordnen zu können. Dann wird im Ortsrat begründet, dass die Stadt Celle Tempo 30 wenige Meter vor einer gefährlichen Einmündung aufheben muss. Und vor dem neuen Supermarkt darf man es nicht anordnen. Etwas mehr Raum schaffen für mehr Sicherheit, das möchten Stadtverwaltung und Ortsrat nicht. Denn es ist wichtiger, 25 ungenutzte Autos kostenfrei im Verkehrsraum abstellen zu können. Und dies obwohl Allerland und CBS auf dem Streckenabschnitt über 130 neue Stellplätze geschaffen haben für die Autos der dort lebenden Menschen.“ Es ist an der Zeit etwas zu ändern in Celle, bevor weitere Menschen zu Schaden kommen.
Text: Andreas Lechner