Morlock und Buntes Haus spenden Einnahmen aus Konzert an das Frauenhaus

Sheenara Wiebke
3. Okt.
2 Min. Lesezeit

Scheckübergabe vor Graffiti-Wand — Von links: Birthe Witthöft (Buntes Haus), Heike (Frauenhaus Celle) und Johannes Opitz (Morlock) bei der Scheckübergabe. Mit einem gemeinsamen Benefizkonzert haben sie über 1.500 Euro für den guten Zweck gesammelt.

CELLE. Bei dem Benefizkonzert "Morlock goes Buntes Haus" haben die Veranstalter Ende August insgesamt 1.545 Euro für den guten Zweck gesammelt. Das Geld geht an das Frauenhaus in Celle. Der Verein hilft Opfern von häuslicher Gewalt.

Veranstalter ziehen positives Resümee

"Ich habe damit gerechnet, dass viel los sein wird, aber meine Erwartungen wurden übertroffen."

Voll war es am Konzertabend im Bunten Haus. Fast zweihundert Menschen zog es in das Soziokulturelle Zentrum, das sich auf dem Gelände der CD-Kaserne befindet. Für die Benefizveranstaltung haben sich das Bunte Haus und das Team hinter der Kultkneipe Morlock zusammengetan. Morlock-Vereinsmitglied Johannes Opitz resümiert über die Besucherzahl: "Ich habe damit gerechnet, dass viel los sein wird, aber meine Erwartungen wurden übertroffen."

"Das Frauenhaus Celle leistet wichtige Arbeit gegen ein gravierendes Problem, das immer größer wird: Häusliche Gewalt."

Die Spendensumme ergibt sich aus den Eintrittsgeldern, freiwilligen Spenden der Besucher und Einnahmen aus einer Tombola. Vereinsmitglied aus dem Bunten Haus Birthe Witthöft hebt besonders den Spendenzweck hervor: "Das Frauenhaus Celle leistet wichtige Arbeit gegen ein gravierendes Problem, das immer größer wird: Häusliche Gewalt."

Das Frauenhaus Celle bietet Schutz vor Gewalt

Wie gravierend das Problem der häuslichen Gewalt ist, weiß Heike aus erster Hand. Die Sozialpädagogin arbeitet hauptberuflich im Frauenhaus Celle. Zusammen mit sechs Kolleginnen unterstützt sie Frauen, die vor Gewalt fliehen. Dabei erfährt das Team viel Dankbarkeit von den Bewohnerinnen, erlebt jedoch auch dramatische Szenen, wie Heike berichtet. Nicht selten machen Täter die Frauen ausfindig.

"Gerade in diesem Jahr bekommen wir besonders viele Anfragen."

Wenn es um die Vermittlung von Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt geworden sind, geht, arbeiten Polizei und das Frauenhaus eng zusammen. Nur die wenigsten Bewohnerinnen des Celler Frauenhauses stammen aus der Region. In der Regel werden die Opfer in ein anderes Bundesland vermittelt. Dabei steigt die Nachfrage kontinuierlich. "Gerade in diesem Jahr bekommen wir besonders viele Anfragen", berichtet Heike. Ihre Einrichtung bietet Platz für bis zu zehn Frauen mit maximal 16 Kindern.

Mann hält Handgelenk gewaltvoll fest — Häusliche Gewalt nimmt in den letzten Jahren weiter zu. Frauenhäuser bieten Schutzräume für Opfer. (Symbolbild: Archiv)

Vielfältige Hilfe in Notlagen

Die Unterstützung des Frauenhauses geht jedoch weit über die reine Unterbringung hinaus. Von Arztbesuchen über Wohnungssuche, im Jobcenter, bei der Kinderbetreuung bis zum psychologischen Beistand – das Team unterstützt die Frauen in sämtlichen Belangen. Da die Einrichtung autonom ist, ist das Team hierbei auf Spenden angewiesen.

Auch Sachspenden willkommen

Die Frauen bleiben zwischen ein paar Tagen bis zu mehreren Jahren im Frauenhaus. Damit sie bei ihrem Auszug nicht bei Null anfangen müssen, sammelt das Team auch Sachspenden in Form von Haushaltsgeräten, Möbeln oder auch Spielzeug. Wer etwas spenden möchte, kann sich telefonisch beim Verein melden. Die Betreuerinnen holen die Sachen auch selbst ab.

In Hinblick auf das Benefizkonzert zeigt sich Heike begeistert: "Das war ein toller Abend, ein tolles Konzert mit toller Musik und toller Stimmung für einen guten Zweck. Ein dickes Danke an das Morlock und das Bunte Haus."