CELLE. Celle hat eine neue Adresse für nicht alles, aber vieles rund um Textiles. Am Dienstagnachmittag öffnete das „TextilKollectiv“ am Schlossplatz/Ecke Runde Straße seine Pforten. Initiatorin ist Sabine Schöllchen. „Textil war schon immer meine Leidenschaft“, sagt die Vorsitzende des Vereins „KulturTrif(f)t“, der im Oktober sein fünfjähriges Bestehen feiert. Die neuen Räume vis à vis vom Schloss sind sozusagen eine Dependance (Zweigstelle) der Kultureinrichtung mit dem Schwerpunkt Textiles.
Sechs Frauen füllen Kreativ-Location mit Leben
Mit Leben gefüllt wird die neue Kreativ-Location von sechs Frauen, die sich in unterschiedlicher Weise dem Umgang mit textilen Stoffen verschrieben haben. Ein Arrangement von Hüten fällt in einem der vielen Zimmer des Ateliers ins Auge, gestaltet hat es Ernestine Terres, vielen Cellern bekannt als Inhaberin der Hut- und Filzwerkstatt am Nordwall. Die Wand nebendran zieht ebenfalls die Blicke auf sich, denn sie ist bespannt mit einem von Berbel Beseke gefertigten Quilt.
Nur zwei Beispiele für die feine Handschrift der Ausstattung, eine nostalgische Singernähmaschine ohne gerahmte Modeskizzen als Dekoration. Daneben Modepuppen in phantasievolle Kostüme gehüllt, ein Fingerzeig, dass mit der Kostümbildnerin Luise Krüger auch die Theaterwelt vertreten ist. Patricia del Mar und Sofie Siwek haben Mode- bzw. Textildesign studiert, Catrin Kuhtz‘ Spezialgebiet ist eine andere Spielart des Themas, sie widmet sich der Collage sowie dem Upcycling.
„Hier findet man das ganze Erleben rund um Textilien, die ja für unseren Alltag wichtig sind (...) Das gefällt mir sehr gut.“
Allesamt präsentierten sie am Eröffnungsnachmittag und standen den sehr zahlreich erschienenen Gästen Rede und Antwort. Einer der Interessierten war Bennet Bode, der zurzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr am Schlosstheater absolviert: „Sich Kleidung kaufen ist doch heutzutage kein haptisches Erlebnis mehr, man bestellt im Internet. Hier findet man das ganze Erleben rund um Textilien, die ja für unseren Alltag wichtig sind. Es wird in den Mittelpunkt gerückt, und das gefällt mir sehr gut“, sagt der 20-Jährige.
Auf dem Programm des TextilKollectivs stehen zukünftig Projekte wie beispielsweise Workshops zum Filzen, Quilten, Stricken oder Nähen sowie eine Übungsfirma rund um die Erlebniswelt Textil. „Inspiriert hat mich unter anderem das Celler Stickmustermuseum, das geschlossen wurde und dessen Objekte nun brach liegen“, berichtet Sabine Schöllchen in Bezug auf Vergangenes und mit Blick auf die Zukunft sagt sie: „Hier wird geschneidert, designed und aufbereitet werden. Wir zeigen und erklären alles!“
Nähere Infos unter www.kulturtrifft.de
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