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Gegenwind für die Kirchen – „und dennoch bleibe ich“


Eva-Maria Goerke, Christiane Tiss und Pastor Michael Wohlgemuth Fotos: Peter Müller

CELLE. Der #Mitgliederschwund ist unübersehbar, die Kritik unüberhörbar, die Entfremdung spürbar. Die #Kirchen stecken in der Krise, und zwar sowohl die katholische als auch die evangelische. Warum bleiben Menschen dem Glauben und auch der Institution Kirche dennoch treu, worin besteht das Band, das sie hält in den Gemeinden? Dieser Frage wollte Pastor Michael Wohlgemuth von der evangelischen #Kirchengemeinde Klein Hehlen nachgehen und lud zu einem ökumenischen Gespräch ein.


Zwei Impulsreferate machten deutlich, wie stark die Bindung zum christlichen #Glauben in der Kindheit angelegt wird, ob katholisch oder evangelisch ist in dem Zusammenhang nur ein Nebenaspekt. Christiane Tiss wuchs wie Eva-Maria Goerke in Süddeutschland auf, die eine evangelisch, die andere katholisch. Beide engagierten sich als Jugendliche in kirchlichen Gruppen, fühlten sich dort aufgehoben. Es bildete sich ein tiefgläubiges Fundament, das von den aktuellen Ereignissen und Negativschlagzeilen nicht tangiert wird. „Für mich ist der #Katholizismus eine bunte, bewegte, sinnenfrohe Angelegenheit“, verdeutlichte Eva-Maria Goerke ihre starke Verankerung im Christentum. Und für Christiane Tiss „geht vom weltweiten Netz der Kirchen eine große Kraft aus“.


Die Schilderung der christlichen Biographien lieferte ausreichend Gesprächsstoff und Anregung für die rund 20 Teilnehmer im Gemeindesaal der #Bonifatiuskirche, die sich auf fünf Tische verteilt hatten. Pastor Wohlgemuth forderte auf, zunächst einmal untereinander in den Gruppen zu diskutieren, um hinterher in einem großen Gesprächskreis die Ergebnisse mitzuteilen. Was sich in Seminaren oder anderen Unterrichtseinheiten oft als gut gemeint, aber in der Praxis als zäh und ambitionslos herausstellt, erweist sich an diesem Gesprächsabend als das genaue Gegenteil. Die Teilnehmer haben sich viel zu sagen, es wird sich so engagiert ausgetauscht und angeregt geplaudert, dass der Moderator gar nicht unterbrechen möchte, um überzuleiten zur gemeinsamen Runde, die er unter das Motto stellt: „Was macht Sie froh in Ihrem Glauben, welches ist die Quelle der Freude unabhängig von der Gesamtwetterlage?“


Zwischendurch blitzt der ökumenische Gedanke hier und da mal auf in den Beiträgen. „In der katholischen Kirche findet mehr Theater statt“, heißt es beispielsweise im Hinblick auf die unterschiedliche Gestaltung der Gottesdienste. Aber unter dem Strich spielt die Unterscheidung in katholisch und evangelisch keine Rolle. Das Feedback auf Wohlgemuths Gedankenanregung berührt den Kern. „So, wie wir sind, werden wir angenommen. Das ist die frohe Botschaft.“ Man müsse den christlichen Glauben herunterbrechen auf seine Hauptaussagen. #Kirche unterstütze das Miteinander, das Mitmenschliche, wird als wichtiges Element hervorgehoben. „Was wäre, wenn die Kirchen geschlossen wären, wo kann man denn bei sich sein, wo wird man als Mensch angenommen, ohne dass Interessen dahinterstehen?“, fragt eine Dame rhetorisch. „Die Gegenwart Gottes spüre ich jeden Tag in meinem Leben“, sagt eine andere.


Alle Beiträge lassen einen unerschütterlichen #Glauben erkennen, ganz ohne Worte vermittelt sich dieses am Ende der Veranstaltung: Pastor Wohlgemuth spricht ein #Gebet, ein Blick durch die Runde gibt die Antwort auf die Eingangsfrage, warum manche Menschen dem Gegenwind standhalten und bleiben: Die Köpfe gesenkt, die Hände gefaltet, die Augen geschlossen – hochkonzentrierte Einkehr tiefgläubiger Menschen beherrscht den Raum.



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