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Gedenken an KZ-Opfer prallt auf kriegerische Gegenwart


BERGEN-BELSEN. Mit weit weniger TeilnehmerInnen als sonst üblich und ohne Öffentlichkeit – dafür aber mit viel medialer Präsenz, fand heute Vormittag erstmals seit 2019 wieder eine Gedenkfeier statt. Angereist waren Gäste aus Israel, Polen und Ungarn sowie zwei Überlebende. Benannt war die Feier trotz des heutigen Jahrestages zum Ende des Zweiten Weltkrieges als Gedenkfeier zum „77. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen“. Am 15. April 1945 hatte die britische Armee das KZ Bergen-Belsen erreicht. Kurz darauf gelangten die Bilder von den Leichenbergen in die entsetzte Weltöffentlichkeit.


52.000 Menschen, so der stellvertretende Landtagspräsident Bernd Busemann, starben im KZ, viele weitere auch nach der Befreiung an Krankheit und Entkräftung. „Uns ist bewusst, dass das Leid nicht rückgängig gemacht werden kann. Aber es bleibt der Auftrag, die Erinnerung wachzuhalten“, so Busemann in seiner Ansprache am Obelisken, der hier auch die Rolle der Gedenkstätte hervorhob. Er warnte zudem vor Kräften des äußersten rechten Randes, die die Demokratie auf unerträgliche Weise gefährdeten. „Wir müssen aufmerksam bleiben. Gefordert ist Mut zum Widerspruch.“


Die Geschäftsführerin der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten, Dr. Elke Gryglewski, hatte zu Beginn festgestellt, dass es am heutigen Tag nicht ausbleiben könne, die Gedanken auch zum Kriegsgeschehen in der Ukraine wandern zu lassen.


Das taten nicht nur Bernd Busemann, sondern auch Kultusminister Grant Hendrik Tonne. Als Konsequenzen aus der historischen Verantwortung Deutschlands nannte er die Unterstützung der Ukraine und ihrer Bevölkerung, Aufnahme von und Hilfe für geflüchtete Ukrainer und nicht zuletzt, den Einsatz für Frieden, Demokratie und Menschenrechte. „Als überzeugte Europäer und Demokraten werden wir die Spirale aus Gewalt erfolgreich durchbrechen“ zeigte er sich optimistisch.


Marie Kühnel und Nico Bein, die in der Gedenkstätte ein Freiwilliges Soziales Jahr leisten, verlasen die Namen der 2022 verstorbenen Überlebenden des KZ. Mit Boris Romantschenko ist darunter auch ein Mann, der mit 96 Jahren bei einem russischen Bombenangriff in der Ukraine ums Leben kam. Mit den Kranzniederlegungen endete die Feier am Obelisken. Am Hochkreuz, am jüdischen Mahnmal auf dem Kriegsgefangenenfriedhof gab es weitere Gedenkmomente und Ansprachen.




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