Für Familien mit beeinträchtigten Kindern: Gruppe FABEKI sieht noch „viel zu tun“
- Stefan Kübler
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CELLE. Eltern mit beeinträchtigten Kindern stehen vor anderen Herausforderungen als andere Familien. Um diese Bedürfnisse auch in Celle aufzufangen, gibt es seit etwas mehr als einem Jahr die Selbsthilfegruppe für Familien mit beeinträchtigten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen (FABEKI). In den ersten zwölf Monaten sind dem Netzwerk rund 100 Familien beigetreten. Der Austausch findet hauptsächlich über eine WhatsApp-Community statt. Aber auch regelmäßige Treffen und gemeinsame Ausflüge stehen auf dem Programm. Die Höhepunkte des vergangenen Jahres waren die Besichtigung der Freiwilligen Feuerwehr Westercelle, der Besuch im Wildpark Müden, eine Kutschfahrt, ein Kinobesuch sowie Bowling in Wietzenbruch.
Netzwerk als Wegweiser, Brückenbauer und Anschieber
Die Fäden in der Hand hat eine kleine Gruppe engagierter Eltern, die sich als „harter Kern“ bezeichnet. „FABEKI knüpft Kontakte zu Kooperationspartnern, kommt mit Institutionen und Behörden ins Gespräch und sucht Lösungen für Alltagsprobleme, die den betroffenen Familien das Leben erleichtern können“, sagt Anne Lappe aus dem Team. „Unser oberstes Ziel (…) ist die Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe unserer Kinder und die Entlastung, Information und Stärkung der betroffenen Familien.“ Die Selbsthilfegruppe versteht sich dabei ausdrücklich nicht als Beratungsstelle, sondern eher als Wegweiser, Brückenbauer, Anschieber und Katalysator.
Schule und Betreuung nicht angemessen möglich
Für ihr zukünftiges Engagement hat FABEKI eine lange Wunschliste. Beispielsweise sei der Bildungsbereich noch meilenweit entfernt von Inklusion. Wenn Kinder in der Schule unterstützt oder gar medizinisch versorgt werden müssten, sich dafür aber nur mühsam verlässliche Betreuungskräfte finden ließen, sei eine angemessene Beschulung im Regelsystem nicht möglich.
„Inklusion im Freizeitbereich darf nicht alleinige Aufgabe der betroffenen Eltern sein.“
Auch bei der Betreuung kämen berufstätige oder alleinerziehende Eltern oft an ihre Grenzen, würden nicht ausreichend berufstätig sein können und seien damit einem erhöhten Risiko von Altersarmut ausgesetzt. „Die zuständigen Stellen sollen sich nicht hinter finanziellen und personellen Engpässen verstecken, sondern schauen, was man trotzdem möglich machen kann. Inklusion im Freizeitbereich darf nicht alleinige Aufgabe der betroffenen Eltern sein“, so Anne Lappe weiter.

Wunsch nach barrierefreien Spielplätzen und Schwimmbecken
Im Celler Raum sieht das Netzwerk FABEKI ebenfalls noch viel Verbesserungsbedarf. Ein großer Wunsch seien barrierefreie Spielplätze mit Wegen und Spielgeräten für Rollstühle sowie unterfahrbaren Spieltischen und Kommunikationstafeln für nonverbale Kinder. Für das Celler Badeland wünscht sich die Gruppe einen Fahrstuhl zum großen Spiel- und Spaßbecken, das aufgrund des warmen Wassers und der Beckentiefe für Kinder mit Behinderung besonders gut geeignet sei. Zudem sei die Versorgung mit barrierefreien Toiletten in Celle ausbaufähig.
Monatliche Treffen im Capito
Viel Positives hat sich bereits getan, aber es bleibt noch viel zu tun, betont die Gruppe. Neue Mitglieder sowie Partnerschaften für Kooperationen sind absolut erwünscht. Die persönlichen Treffen der Gruppe FABEKI finden jeden dritten Samstag im Monat von 19 bis 22 Uhr im Capito am Heeseplatz statt. Die nächsten Treffen sind am 17. Januar, 21. Februar und 21. März 2026.














