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„Frech bis dort hinaus“ – Uhde und Brune in Kultur Trif(f)t


Karola Uhde und Horst G. Brune Fotos: Peter Müller

CELLE. Ein Bildschirm in der Vorhalle wäre nötig gewesen, damit alle Gäste den Auftakt zur neuen #Ausstellung in der #Kultur Trif(f)t hätten verfolgen können. Der Andrang war anlässlich der Vernissage am Samstagnachmittag so groß, dass die Anzahl der Interessierten die große Menge an Exponaten weit übertraf.


Die Räumlichkeiten inclusive Flur vollgestopft mit Bildern von Horst G. #Brune und Objekten von Frau #Uhde und einige Besucher mehr oder weniger frustriert in der Vorhalle, weil sie kein freies Fleckchen gefunden hatten am Ort des Geschehens. Diese Szenerie bot sich dem etwas später eintreffenden Besucher während der Wortbeiträge und der musikalischen Untermalung zum Start der Schau „#Hund mit #Paar“. Weder das eine noch das andere titelgebende Wort stimmt, das Tier ist nicht echt, sondern aus schwarzen Gummistiefeln zusammengesetzt, und Karola Uhde und Horst G. Brune sind lediglich künstlerisch bis zum Ende der Laufzeit am 12. Februar liiert.


Die glänzende Schuhkreation ist ein typisches Beispiel für Uhdes Werke, sie formt nach eigenen Worten um. Sammelt Tetrapaks, aus der Mode gekommenes Geschirr, drahtige Putzschwämme und andere Utensilien, die ausgedient haben, und haucht ihnen neues Leben ein. Verbunden ist die „zweite Chance“, wie sie ihr Upcycling nennt, stets mit einem Augenzwinkern. „Guten Abfluss“ wünscht sie den potentiellen Nutzern von zwei Gedecken auf einem Küchentisch, der vermutlich Geschichten erzählen könnte über das, was sich tat und zu hören war, während die Menschen sich an ihm niederließen auf seinen Partnern, den Stühlen, redeten, aßen, schwiegen oder einfach nur ausruhten oder nachdachten. Nun ist er ein Vehikel für Teller mit einer Abflussvorrichtung in der Mitte und angeklemmten Kerzenhaltern am Rand, die in vergangenen Jahrzehnten ohne Überfluss echten Wachskerzen am Weihnachtsbaum Halt boten. „Uhde“-Fahrradsattel tragen Taucherbrille, weiße Porzellan-Kannen bekommen Augen aus aufgeklebten schwarzen Mantelknöpfen, nur den Generationen, die schon länger auf der Welt sind, noch bekannte graue Festnetztelefone stehen nicht irgendwo in Flur oder Wohnzimmer, sondern hängen an der Wand ebenso wie ein Kaffeeservice mit Nierentisch-Charme.


Lediglich ein „Silberhochzeitsobjekt“ in Kaktusform aus Stacheldraht mit der Aufschrift „Die Blumen ändern sich“ versprüht ein wenig Boshaftigkeit, die eine echte Parallele zu den Botschaften Brunes wäre. Danach haben die beiden Ausstellenden jedoch nicht gesucht. „Sie macht was mit Witz, ich versuche auch was mit Witz zu machen, ich bin die Ergänzung“, erläutert der #Maler mit Atelier in der Altstadt und Mitglied des Bundes Bildender Künstler (BBK) Celle auf die Frage, was denn der Grund für eine gemeinsame Schau sei.


„Serotonische Bilder“ nennt er seine Ergebnisse kreativen Schaffens, die oft Celler Gegebenheiten schwarzhumorig aufs Korn nehmen, beispielsweise auf dem Schützenfest, „dem größten Celler Drogenfestival“.


Die Besucher zeigen sich am Eröffnungsnachmittag begeistert, sie schauen und knipsen mit ihren Handys, reden und lachen. Eine Besucherin liefert mit ihrer Beschreibung der gezeigten Werke einen Grund, woher die positive Resonanz rühren könnte: „Frech bis dort hinaus!“


„Hund mit Paar“ 7.1. – 12.2.2023, Kultur Trif(f)t, #Trift 32, Celle – Mo, Di, Do, Fr: 9-12 Uhr, Sa, So: 14-17 Uhr, freier Eintritt



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