CELLE. Die Niederländerin Truus Wijsmuller (1896–1978) rettete vor und während des Zweiten Weltkriegs mehr als 10.000 Menschen, hauptsächlich jüdische Kinder. Zu den geretteten Kindern, die heute zwischen 85 und 98 Jahre alt sind, gehört auch der 1924 in Celle geborene Kurt Roberg. Pamela Sturhooft und Jessica von Tijn haben über Truus Wijsmuller und ihre Rettungsaktionen den Dokumentarfilm „Truus‘ Children“ gedreht.
In den Monaten nach der Premiere des Films kamen die Filmemacher in Kontakt mit zwei weiteren „Kindern von Truus“, die ihr Überleben dem Mut und Einfallsreichtum von Truus Wijsmuller verdanken. Einer von ihnen ist der in Celle geborene Kurt Roberg, der 1939 in die Niederlande zu seinem Onkel flüchtete. Dieser hatte einen zufälligen Kontakt mit Joop Wijsmuller, Ehemann von Truus. Und so entkam Kurt Roberg 1941 mit 12 weiteren Kindern aus dem besetzten Europa. Anfang dieses Jahres entstand dank der Unterstützung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Celle, Stadt Celle und der Stiftergemeinschaft der Sparkassen Celle-Gifhorn-Wolfsburg ein Filminterview, in dem Kurt Roberg seine Fluchtgeschichte darstellt. Dieses Interview wird bald auch Teil des Truus-Wijsmuller-Archivs sein, an dem die Filmemacher in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Amsterdam arbeiten.
Ausschnitte dieses Interviews werden vor dem Film „Truus Kinder“ gezeigt. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 29. September 2022, um 19.00 Uhr im "kino achteinhalb", Hannoversche Str. 30F statt. Der Eintritt ist frei. Spenden sind herzlich willkommen.