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„Fassungslos über die Untätigkeit der Behörden“


Fotos: Anke Schlicht

ESCHEDE. Das Ziel ist klar formuliert: „Das NPD-Zentrum muss geschlossen werden!“ Die heutige vom Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus und der Celler Regionalgruppe des DGB initiierte Demonstration mahnt die Umsetzung an. Wer die Ausführungen des Netzwerk-Vorsitzenden Wilfried Manneke unweit des früheren Hofes Nahtz, dessen Eigentümer mittlerweile der niedersächsische Landesverband der NPD ist, verfolgt, nimmt keine Resignation, jedoch Enttäuschung über die Wirkungslosigkeit bisher ergriffener Maßnahmen wahr. Beispielsweise lief eine der Landesregierung übergebene Petition ebenso ins Leere wie die Ankündigung, der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius würde sich vor Ort ein Bild machen. „Wir sind fassungslos darüber, dass die Behörden nichts unternehmen“, sagte Manneke. Diese und die Politiker führten als Begründung an, dass die NPD nicht verboten sei.


Anlass für die heutige Veranstaltung, die ohne jeden Zwischenfall verlief, war das alljährliche Erntefest auf dem NPD-Gelände, das einen privaten Rahmen hat und daher nicht angemeldet werden muss. Die laut Polizeiangaben 57 Demonstranten trafen sich am Bahnhof und marschierten rund zwei Kilometer bis zum abgelegenen früheren Aussiedlerhof. Die Polizei rief dazu auf, nicht vor dem Anwesen Halt zu machen, sondern sich in gebührendem Abstand zu versammeln. Dieser Aufforderung kamen die Teilnehmer nach. Im Rahmen einer kleinen Kundgebung mit einer Rede von Manneke als zentralem Element rollten sie ein Banner aus: „Exit, Aussteigen“ plus Telefonnummer war darauf zu lesen. Der frühere Pastor in Unterlüß Wilfried Manneke berichtete über den Kontext von Erntefesten während der Zeit des deutschen Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945, erinnerte speziell an die Verbrechen im nahegelegenen Konzentrationslager Bergen-Belsen sowie an das NS-Schreckensregime insgesamt: „Obwohl die heutigen Nazis das alles wissen, machen sie keinen Hehl daraus, dass sie an der braunen Ideologie festhalten.“


Unter den Demonstranten befand sich auch der Escheder Bürgermeister Heinrich Lange, der sich nicht zu Wort meldete, sowie einige weitere Bewohner des Ortes und der umliegenden Dörfer, darunter die Grünen-Politikerin Marlies Petersen. In Anspielung auf ein am Gerüst vor dem NPD-Haus befestigtes Plakat „Eschede, unsere Heimat“ sagte sie: „Wir wollen, dass die hier verschwinden, dafür tun wir ganz viel. Eschede ist keine Heimat für Nazis“.



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