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„Farbe fühlt Fläche“ – Neue Ausstellung im Oberlandesgericht


Gabriele Stuntebeck Farbe fühlt Fläche
Gabriele Stuntebeck stellt bis Ende September im Treppenhaus des OLG aus Fotos: Peter Müller

CELLE. „Meine Taube fliegt nach Osten“, betont Gabriele Stuntebeck bei der heutigen Vernissage zu ihrer Ausstellung im Oberlandesgericht (OLG), die sie gemeinsam mit dem Vizepräsidenten des OLG Dr. Andreas Scholz eröffnet. Sie hat dem Motiv der Friedenstaube vor blauem Hintergrund eigens ein kleines Viereck in gelb hinzugefügt. Es ist eines von zahlreichen von den Motiven her betrachtet sehr unterschiedlichen Bildern, die bis zum 23. September unter dem Motto „Farbe fühlt Fläche“ das Treppenhaus des Hochhauses schmücken.


Die Eröffnung bietet für all jene, die sich im Bereich Kunsttechniken weiterbilden möchten, die Gelegenheit. Die pensionierte Realschullehrerin aus Burgdorf hält auf jeder Etage eine neue Technik bereit – von Enkaustik über Gelatinedruck bis zur Zentangle. Ein wenig spiegelt sich in dieser Herangehensweise ihre eigene künstlerische Biographie. „Es hat lange gedauert, bis ich zum Malen gelangt bin. Ich musste 60 Jahre alt werden, um den ersten Malkurs zu belegen“, erzählt sie. Studiert hat sie zunächst Geographie und Mathematik auf Lehramt, im Jahr 2013 wurde sie pensioniert. Seitdem widmet sich die heute 71-Jährige ihren künstlerischen Leidenschaften, besuchte etliche Kurse auf Sylt und in Hannover. Stetig entdeckte sie etwas Neues, das ihr half, sich künstlerisch auszudrücken. Ihr favorisiertes Material ist Acryl, das sie auf Karton aufträgt, wodurch sich spezielle visuelle Effekte ergeben.


Die zahlreich zur Vernissage erschienenen Gäste sind beeindruckt von den Werken, manche verharren lange bei einer Station, schauen sehr genau hin, während der Großteil der Gruppe sich bereits im nächsten Stockwerk befindet, wo es wieder etwas zu lernen gibt über Techniken. Gabriele Stuntebeck ist sehr eloquent, selbstbewusst berichtet sie von ihrem Weg zur künstlerischen Betätigung und erläutert gleichsam aus Sicht eines Neulings, worauf es ankommt, wenn man eine leere Leinwand vor sich hat. Immer wieder fallen zwischendurch die ganz großen Namen der Kunstwelt – Picasso, Rothko, Matisse, Giacometti. Die pensionierte Lehrerin hat Anleihen genommen. „Hommage an Rothko“ lautet denn auch der Titel eines Bildes.


Die gen Osten fliegende Friedenstaube verweist auf Picasso, Gabriele Stuntebeck wandelt ab, stellt in einen anderen Kontext, so trifft der Betrachter auf Vertrautes. Und die Zahl derer, die die Werke zu Gesicht bekommen, dürfte größer sein als bei vorangegangenen Schauen, denn die großflächigen Fenster geben auch vorbeigehenden Passanten die Gelegenheit, hineinzuschauen. Und so hat die Malerin doppelt Grund zur Freude über den Ort für ihre Ausstellung und sagt: „Ich darf das wunderbare Treppenhaus bespielen.“



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