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Fachkräfteprojekt zwischen DMAN und der Istanbul Kultur Universität


Schloss Celle, DMAN
Foto: DMAN

HANNOVER/ISTANBUL/CELLE. Heute fand im Gästehaus der niedersächsischen Landesregierung in Hannover zunächst ein Gespräch zwischen Ministerpräsident Stephan Weil und dem Botschafter der Türkei, Ahmet Başar Şen statt. Anschließend wurde in Anwesenheit von Weil und Şen ein Vertrag zur Umsetzung eines Fachkräfteprojekts zw. DMAN und der Istanbul Kultur Universität unterzeichnet.

Nach inoffiziellen Quellen aus 2017 (BTEU – Bund Türkisch-Europäischer Unternehmer) gibt es in Niedersachsen 4.800 türkische bzw. türkischstämmige Selbstständige, die insgesamt 24.000 versicherungspflichtige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Allein 3.200 Selbstständige sind danach in der Region Hannover aktiv. Das Handelsvolumen Niedersachsen-Türkei betrug 2020 rund 2,95 Mrd. € (= rund 1,9 % des nds. Außenhandels). Dies entspricht einer Einfuhr von Waren aus der Türkei nach Niedersachsen von rund1,25 Mrd. € und einer Ausfuhr niedersächsischer Waren in die Türkei im Wert von rund 1,69 Mrd. €.


In dem Gespräch zwischen dem Ministerpräsidenten und dem Botschafter ging es um die vielfältigen persönlichen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Türkei und dem Land Niedersachsen. Thematisiert wurde insbesondere die Situation der hier in Niedersachsen lebenden Menschen mit türkischen Wurzeln, die sich oftmals mit Niedersachsen ebenso verbunden fühlen wie mit der Türkei. Das Engagement türkischer Unternehmerinnen und Unternehmer in Niedersachsen wurde ebenso angesprochen wie herkunftssprachlicher Unterricht und fremdenfeindliche Tendenzen. Auch heikle Themen wurden nicht ausgespart. So berichtete Ministerpräsident Weil darüber, dass sich Mitglieder der kurdischen Community in Niedersachsen zum Teil ungerecht behandelt fühlten durch den Verdacht, einer terroristischen Vereinigungen anzugehören.

Ministerpräsident Weil betonte anschließend: „Wir hatten ein – wie ich fand – ebenso angenehmes wie interessantes Gespräch, in dem auch gegenseitig schwierige Punkte nicht ausgespart worden sind. Auch Differenzen konnten jedoch in einer Atmosphäre von Partnerschaft miteinander besprochen werden. Diese Erfahrung wünsche ich mir immer für das Verhältnis zwischen der Türkei und Deutschland. Wir sind so eng miteinander verbunden, wie wahrscheinlich wenige andere Völker, die keine gemeinsame Außengrenze haben. Durch die vielen Millionen türkischstämmiger Menschen die zum Teil in der vierten oder fünften Generation in Deutschland leben, werden unsere Länder immer besonders miteinander verbunden sein. Niedersachsen hat ein großes Interesse an einem guten Verhältnis zu unseren türkischen Freundinnen und Freunden.“


Die Deutsche Management Akademie Niedersachsen (DMAN) und die Kulturuniversität Istanbul (IKÜ) haben im Juli 2021 einen Kooperationsvertrag über die gemeinsame Zusammenarbeit im Bildungssektor beschlossen. Heute nun wurde ein Vertrag zur Umsetzung eines Fachkräfteprojekts unterzeichnet. Ziel sei es den in Deutschland aufgrund des demographischen Wandels zunehmenden Fachkräftemangels durch junge, motivierte türkische Fachkräfte – die in ihrer Heimat von hoher Arbeitslosigkeit betroffen sind – auszugleichen. Die DMAN qualifiziert Fach- und Führungskräfte für den Erfolg auf internationalen Märkten. Die IKÜ ist eine private Stiftungsuniversität türkischen Rechts, welche sowohl durch den türkischen Staat als auch international anerkannt sei. Abschlüsse, die dort erworben werden, würden von der Kulturministerkonferenz als gleichwertig anerkannt. Mit dem Projekt sollen hoch qualifizierte, türkische Hochschulabsolventen aus den Bereichen Ingenieurswesen, IT, Gesundheitswesen, Logistik etc. für den deutschen Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Die IKÜ werde verstärkt Deutschkurse, Bewerbungstraining und Vorbereitungskurse zu Leben und Arbeitsleben in Deutschland anbieten. Gemeinsam mit der DMAN sollen zudem Kurse angeboten werden, die auf die Anforderungen der einzelnen Wirtschaftsunternehmen in Deutschland zugeschnitten sind und die bereits Kontaktmöglichkeiten mit diesen Unternehmen schaffen.

Stephan Weil: „Wir haben in Deutschland aufgrund der Bevölkerungsentwicklung einen spürbaren Fachkräftemangel. Auf der anderen Seite gibt es in der Türkei viele motivierte junge Menschen, die aufgrund der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation Arbeit suchen. Was liegt da näher, als dass man sich zusammentut, um beide Probleme gleichzeitig zum gegenseitigen Nutzen zu lösen. Deswegen freue ich mich sehr über das Projekt zwischen der deutschen Management-Akademie Niedersachsen und der Istanbuler Kultur Universität. Dieses Projekt ist ein schönes Beispiel dafür, wie Partnerschaft gelingen kann.“


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