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Empört über "neue Normalität" und "Neusprech"


Reinhart Thomas schreibt zur aktuellen Corona-Politik und gesellschaftlichen Situation: Was die „Neue Normalität“ genannt wird, erschüttert mich zutiefst und macht mich traurig. Ich bin empört über die Dreistigkeit, mit der die freiheitlich demokratische Grundordnung und der soziale Frieden in diesem Land und in dieser Stadt geschändet werden. Ich bin empört über die Heuchelei jener Menschen, die in Celle unter dem Motto „Gelebte Demokratie“ gegen Menschen hetzen, die sich für die Wiederbelebung der Demokratie einsetzen, für die Freigabe der widerrechtlich kassierten bürgerlichen Freiheitsrechte.


Ich wurde 1949 in Celle geboren, bin also ebenso alt wie die Bundesrepublik Deutschland, allerdings kerngesund und immun gegen das derzeit grassierende Virus des Totalitarismus. Als Studienrat für Geschichte und Politik habe ich, wie jeder Beamte, einen Diensteid geschworen, nämlich „… das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland … zu wahren“. Auch die Mitglieder der Landesregierung haben sich bei der Amtsübernahme zu den Grundsätzen eines freiheitlichen, republikanischen, demokratischen, sozialen … Rechtsstaates zu bekennen und folgenden Eid geleistet: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Volke und dem Lande widmen, das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland … wahren und verteidigen … und Gerechtigkeit gegenüber allen Menschen üben werde." Mein Eid bleibt jener Eid. Aber wie viele Meineide verträgt die Freiheit?


Ich bin empört, wie die Wissenschaft heute zur Ideologie mutiert ist und sich für politische Propaganda missbrauchen lässt. Das ist nur mit einer systemischen Korruption zu erklären. Als wissenschaftlich ausgebildeter Lehrer weiß ich, was Wissenschaft ausmacht und was unwissenschaftlicher Humbug ist. Sämtliche Maßnahmen zur Bekämpfung des SARS-CoV-2-Virus entbehren wissenschaftlicher Evidenz. Folglich geht es um etwas anderes als um ein Virus. Das zu erkennen, erfordert allerdings eigenständiges Denken.


Mein Studium absolvierte ich zu der Zeit, als Willy Brandt sagte: „In den 70er-Jahren werden wir aber in diesem Lande nur so viel Ordnung haben, wie wir an Mitverantwortung ermutigen. Solche demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen. Wir wollen mehr Demokratie wagen.“ Die „Neue Normalität“ bedeutet in jeder Hinsicht das Gegenteil dessen. Heute ist das Einstehen für Demokratie ein Wagnis unter dem Risiko gesellschaftlicher Ächtung und politischer Verfolgung. Die Grundsätze des Grundgesetzes werden geschliffen.


Was ich als Lehrer in der Tradition der Aufklärung meine Schüler lehrte, werden diese in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Realität nicht mehr erkennen: Wo sind die unveräußerlichen Grundrechte? Wo ist die Gewaltenteilung? Wo ist die Verpflichtung der Exekutive auf die Verfassung? Wohin ist der damals so viel beschworene „Geist des Grundgesetzes“ entschwebt? In welchen Kerker wurde er verbannt?


Ich bin empört über die „Neue Normalität“ und das „Neusprech“, mit dem heute alle Werte umgedeutet werden. Die Verteidiger der „alten“ Normalität, nämlich der Normen des Grundgesetzes, der Werte des Christentums, des europäischen Humanismus und der Ideen der liberalen, demokratischen und sozialen Freiheitsbewegungen, werden zu „Gefährdern“ und „Staatsfeinden“ erklärt von jenen, die 2020 einen kalten Staatsstreich organisiert haben oder ihm applaudieren. Um welche Mutante des „Homo sapiens sapiens“ handelt es sich bei diesen Zeitgenossen? Wie gefährlich sind diese für eine humane Gesellschaft? Was tun?


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