CELLE. Am Pfingstwochenende hat Tôkpéou Gbaguidi eine Zwischenbilanz seiner 365 Tage Performance in seinem Showroom am Heiligen Kreuz 1 in der Celler Altstadt vorgestellt. Im Rahmen einer Teilinstallation hat er seine bisher 146 realisierten Kunstwerke (15x15cm) ausgestellt, die bisher nur auf Instagram gezeigt wurden.
Die täglichen Werke seien wie ein visuelles Tagebuch zu verstehen, welches durch Gedanken und Fragen ergänzt wird. Am 31. Dezember werden die kleinen Werke zu einer großen Installation mit dem Titel „My Diary“ zusammengefügt und ausgestellt.
Im Gespräch mit Dr. Eva Bulgrin, Erziehungswissenschaftlerin, hat Tôkpéou erzählt, was ihn zu diesem Projekt inspiriert hat. Das Material, kleine Leinwände von 15cm x 15cm, gab ihm letzten Sommer die Idee, etwas Größeres daraus zu machen. „Es ist wie auf Leinwand zu schreiben“, sagt der Künstler. Die chronologisch gehängten Kunstwerke en miniature, von pastos zu transparent, wandeln sich in Form und Inhalt.
Der ursprünglich aus Benin stammende Künstler, der in seiner früheren künstlerischen Laufbahn primär kulturelle Themen behandelt hat und sich später politischen Themen zuwandte, stellt hier seine Innensicht auf sowohl soziale, als auch politische und kulturelle Aspekte des Alltags und des Weltgeschehens dar. Durch Fragen und Beobachtungen der Besucher:innen entstand ein vielschichtiger Dialog, der mit der Ausführung des 147. Werkes abgerundet wurde.
Die Eröffnung des Showrooms and Studios Art_Tôkpéou ist eine künstlerische Antwort auf die Leerstände in der Celler Altstadt, die mit der Unterstützung Interessensgemeinschaft „Altstadt Celle Neu Denken“ sowie der großzügigen Überlassung des Erdgeschosses durch Jörg Reinstorf, Firma Holzwerk, erst möglich geworden ist.
Tôkpéous Installation sowie weitere seiner Werke sind jeweils von donnerstags bis samstags zu festen Öffnungszeiten zu besichtigen. Am Samstag, den 10.6. bietet der Künstler ein Malatelier „Kunst & Wein“ an (Anmeldung erbeten) und am Samstag, den 24.6. eröffnet Horst Brune mit einem Künstlergespräch eine weitere temporäre Ausstellung in den Räumlichkeiten Art_Tôkpéou. Eine Anmeldung dafür ist nicht erforderlich und der Eintritt ist frei.
Text: Dr. Eva Bulgrin
Foto: Janna Bulgrin
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