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Dämmerschoppen in Celle mit Gastredner Ranga Yogeshwar


Dämmerschoppen, Ranga Yogishwar, Jörg Nigge, Volker Schmidt,
Fotos: Peter Müller


CELLE. Die Celler Verwaltung lud am Abend zum Dämmerschoppen, dem traditionellen Format zum Netzwerken zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung, ins Stadtpalais ein. Unterstützt wurde die Veranstaltung erneut durch NiedersachsenMetall. Gastredner Ranga Yogeshwar kam direkt von der Ideen-Expo aus Hannover und hielt seinen von dort bekannten Vortrag über Generation im Wandel in "Emils Welt", benannt nach seinem ersten Enkel.





Die Wirtschaft war entsprechend im Fokus der Rede von Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge. Diese habe in den vergangenen Jahren bis heute große Herausforderungen zu meistern. Hätten viele dank staatlicher Hilfen die Corona-Krise noch recht gut überwunden, so stünden sie derzeit durch den Ukraine-Krieg und den daraus resultierenden weltweiten Effekten vor enormen Erschwernissen.

„Leider haben wir auf kommunaler Ebene keine Möglichkeiten, Unternehmen hinsichtlich der aktuellen globalen Herausforderungen zu unterstützen. Als unsere Aufgabe erachte ich, Ihnen die Rahmenbedingungen zu schaffen, die Sie benötigen, um erfolgreich arbeiten zu können und natürlich dort zu helfen, wo es uns möglich ist “, sagte der OB und meinte damit die agile Wirtschaftsförderung und das nicht minder agile Innenstadtmanagement, welche die Anliegen im Sinne „One face to the customer“ aufgreifen und Lösungen erarbeiten.


Was er unter agiler Wirtschaftsförderung versteht, untermauerte Nigge: „Seit fünf Jahren begleiten wir in Celle die Schaffung von rund 400 bis 500 Arbeitsplätzen. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist hier die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen. Seit etwa fünf Jahren prosperiert der ehemalige „Ladenhüter“ Kolkwiesen, also das Gewerbegebiet in Wietzenbruch. Hier werden voraussichtlich im nächsten Jahr die letzten Flächen verkauft.“ Ebenso erfreulich: die Entwicklung des neuen Gewerbegebietes „Auf der Grafft“. Viele Flächen sind in fortgeschrittenen Verkaufsverhandlungen. Nigge: „Generell hat sich in den letzten Monaten gezeigt, dass es einigen Unternehmen aufgrund der aktuellen Preisentwicklungen mittlerweile schwerfällt, ihre Investitionsvorhaben zu finanzieren. Daher scheitern leider Grundstücksverkaufe vermehrt kurz vor dem Ziel. Dennoch ist die Nachfrage deutlich höher als das Angebot, sodass ich zuversichtlich bin, auch diese Flächen schnell vermarkten zu können.“ Und für die Zukunft werde bereits vorgesorgt: „Damit wir in einigen Jahren nicht mit leeren Händen dastehen, starten bereits jetzt die Planungen für ein neues Gewerbegebiet in Groß Hehlen. Auch hier haben sich bereits mehrere Interessenten gemeldet.“


Generell ist Celle als Wirtschaftsstandort stabil unterwegs. Dazu verwies der OB auf allgemeine Kennzahlen. Nach Jahren leichten Wachstums konsolidiert sich - trotz der Corona-Beschränkungen - die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in einigen Wirtschaftszweigen am Arbeitsort Celle auf die Größenordnung von mindestens 35.000 jährlich. So waren es 2021 35.232 und in 2020 35.565 Beschäftigte. Für Celle als starken Wirtschaftsstandort spricht auch der hohe Einpendlerüberschuss, der sich in den letzten zwei Jahren zwischen etwa 10.000 bis 10.500 Personen bewegte.

Insgesamt schneide Celle nach Angaben Nigges auch beim Standortranking des Netzwerks „Die Deutsche Wirtschaft“ gut ab. Von 3.835 Städten liege die Residenzstadt derzeit auf Platz 120 und habe sich damit gegenüber dem Vorjahr um 22 Plätze verbessern können. Die Städte würden hier nach ihrer Bedeutung für Unternehmen gelistet. „Dass unsere Wirtschaftsförderung erfolgreich arbeitet, sehen wir unter anderem an genau solchen Rankings“, betont der OB. „Wir stehen als mittelgroße Stadt in Deutschland recht weit oben.“ Das sei zum einen das Verdienst der ansässigen Unternehmen. Zum anderen höre er immer wieder aus jenen Kreisen, dass sie über die städtische Strategie aus Agilität, Geschwindigkeit, Flexibilität, Verbindlichkeit und den Blick über den Tellerrand auf Celle aufmerksam geworden sind.


Eine Studie im Auftrag von NiedersachsenMetall vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln bescheinige, dass Celle ein "sehr attraktiver Standort für Unternehmen ist, in den vergangenen fünf Jahren vom Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt profitiert hat. Zudem sei die unbürokratische Verbindung zwischen Verwaltung und Wirtschaft hervorzuheben, an denen es vielen Konkurrenzstädten mangele", so Nigge.


„Die attraktiven Arbeitsplätze schaffen Sie und haben Sie“, wandte sich Nigge an die Gäste. „Aber die Familien der Mitarbeiterschaft müssen sich wohlfühlen. Deshalb schaffen wir seit fünf Jahren Wohnraum in hohem Maße und versuchen, die Fehler der Vergangenheit zu korrigieren. Nicht nur mehrere hundert Grundstücke wurden und werden ausgewiesen. Auch mehrere hundert Wohneinheiten - bis hin zu völlig neuen Wohnformen wie Tiny Houses - sind im Entstehen.“ Hundert Kita-Plätze seien bisher geschaffen worden. Bis zum Ende dieses Jahres sollen circa 200 weitere hinzukommen - samt völlig neuer Kitas. „Wir bauen Schulen komplett neu beziehungsweise sanieren so, dass die Kinder hier mit fortschrittlicher Technik und unter modernsten räumlichen Bedingungen groß werden können", so der OB.


In drei Jahren will Nigge Celle komplett ans Glasfasernetz angeschlossen haben. Aktuell vermarktet die SVO im Hehlentorgebiet, Bauarbeiten fänden in Wietzenbruch, Boye, Klein Hehlen und Vorwerk statt. „Mir ist wichtig, dass mittelfristig auch Lösungen für die zentralen Stadtteile gefunden werden, selbst wenn dort die nominelle Verfügbarkeit von Bandbreite bereits hoch ist und es den Anbietern schwerer fallen wird, Neuverträge mit Kunden abzuschließen.


"Die Altstadt ist für mich die DNA, das zentrale und wesentliche Element einer gesunden Stadt. Aus diesem Grund setzen wir alles daran, sie zu vitalisieren, sie interessanter und attraktiver zu gestalten. Seit meinem Amtsantritt leistet die Verwaltung hier so erfolgreiche Arbeit, dass mittlerweile viele andere mittelgroße Städte auf Celle schauen und unsere Maßnahmen nachahmen“, glaubt Nigge.


"Celle hatte vor sechs Jahren keine Blumen"

Er zählte auf, was sich aus seiner Sicht positiv für die Stadt entwickelt häte: Eine neue Stadtmöblierung, Blumenampeln an Laternen, die seinerzeit von Unternehmen gesponserten Pflanzgefäße mit Sitzgelegenheiten, die Neugestaltung einiger Straßen und Plätze. Viele neue, kleine, feine Geschäfte und gastronomische Angebote. Jüngstes „Werkzeug“: der Existenzgründungswettbewerb „Pitch your Business“, dessen Sieger sich seitens der Stadt über ein Jahr Mietfreiheit zur Umsetzung ihrer Geschäftskonzepte freuen können. Die Erreichbarkeit der Innenstadt sei über markierte Radwege besser geworden. Über ein Mobilitätskonzept werde aktuell erkundet, wie öffentliche Angebote zwischen Stadtteilen und der Innenstadt noch besser werden können.


Einer dieser Impulse sei für Nigge das neue Start Up-Center, das im Herbst in der Roß`schen Villa eröffnet wird (CELLEHEUTE berichtete). Zudem dankte der OB allen Celler Unternehmern, die sich in den vergangenen Monaten über den Wirtschaftsclub oder individuell für Sumy und die Ukraine eingesetzt haben. „Dieses Engagement ist aller Ehren wert und wird in der Ukraine sehr honoriert! Wenn Sie sich weiter einbringen möchten: die Planungen für einen neuen Hilfstransport sind bereits angelaufen, unser städtisches Spendenkonto, das ausschließlich für unsere Partnerstadt Sumy verwandt wird, ist weiterhin existent.“





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