Daniel Beer (Grüne): Soldat für den Klimaschutz
- Audrey-Lynn Struck

- 19. Feb.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 20. Feb.

GROSS HEHLEN. "Grundsätzlich würde sich ein sehr links eingestellter Mensch wegen meines Berufes nicht mit mir unterhalten, aber durch meine Parteizugehörigkeit kann man sich unterhalten. Ich habe einen anderen Zugang zu beiden Lagern", sagt der Bundeswehroffizier Daniel Beer. Seit vier Jahren ist er Mitglied der Grünen, trat bei den Kommunalwahlen bereits für die Partei an und kandidiert nun für den Bundestag. Die auf den ersten Blick gegensätzlichen Positionen – "Die Grünen" und "Bundeswehr" – sieht Daniel Beer dabei als Vorteil, um mit den verschiedenen Lagern den Dialog suchen zu können.
Coronapolitik als Auslöser für den Parteieintritt
"Es klingt hochtrabend, aber ich bin damals eingetreten, um etwas zu verändern", sagt Daniel Beer, der ursprünglich aus dem Raum Potsdam kommt. Vor allem die Coronapolitik der Regierung war für ihn ein entscheidender Auslöser für seinen Parteieintritt. "Ich fand die Rolle des Bundestages unterirdisch. Es waren nicht alle Maßnahmen falsch, aber die Art und Weise war falsch: Dass der Kanzler und die Minister ohne Weisungsbefugnis das am Parlament vorbei entschieden haben und die Abgeordneten ihre Macht abgegeben haben." Das möchte der Bundestagskandidat künftig verhindern – und verbessern. Denn neue Krisen werden kommen.
"Deutschland kann den Klimawandel nicht allein bekämpfen, sondern nur gemeinsam mit der EU."
Ein starkes Europa, eine Reformierung der Schuldenbremse oder der Ausbau der erneuerbaren Energien – sowohl aus Klimaschutz- als auch aus sicherheitspolitischen Gründen: Für Daniel Beer hängen all diese Themen zusammen. "Deutschland kann den Klimawandel nicht allein bekämpfen, sondern nur gemeinsam mit der EU. Es ist unsere Pflicht, den anderen Ländern zu zeigen, wie so eine Umstellung als Industrienation funktionieren kann." Der CO2-Ausstoß steigt nachweislich an, die Folgen werden immer deutlicher spürbar. "Der Natur und dem Klima ist es egal, ob wir sie schützen. Die Welt wird damit langfristig klarkommen, aber nicht der Mensch. Klimaschutz ist Menschenschutz." Entscheidend sei es deshalb, an klaren Zielen festzuhalten, anstatt ständig die Strategie zu wechseln.
Schuldenbremse reformieren
"Ich wünsche mir mehr Mut und ein klares Zeichen von der Bundesregierung", sagt Daniel Beer. Insbesondere in Bezug auf die Schuldenbremse und Investitionen in die Wirtschaft. Durch Investitionen fließe das Geld langfristig zurück, doch den langen Zeitraum könne nur die Politik überblicken. Auch bei der Finanzierung der Bundeswehr fordert Daniel Beer eine neue Herangehensweise: Statt pauschaler Prozentvorgaben vom Bruttoinlandsprodukt sollte sich die Höhe der Mittel an konkreten Fähigkeitsanforderungen orientieren.
Koalition zwischen CDU und Grünen?
"Das Hauptthema, was mich bewegt, ist aber der Schutz der Demokratie. Darauf baut alles auf. Nur in einer funktionierenden Demokratie können wir unser Handeln beeinflussen", sagt Daniel Beer, der sich eine Koalition zwischen CDU und Grünen wünschen würde. Dabei sieht er jeden Bürger in der Verantwortung, sich für ein demokratisches Deutschland und eine solidarische Gemeinschaft einzusetzen.
"Mein ideales Menschenbild wäre, dass die Leute, die finanziell echt profitieren, von sich aus sagen: Wir können mehr abgeben. Und es nicht vom Staat ausgehen muss."
"Mein ideales Menschenbild wäre, dass die Leute, die finanziell echt profitieren, von sich aus sagen: Wir können mehr abgeben. Und es nicht vom Staat ausgehen muss." Allerdings nehme er eine Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung und der tatsächlichen Lage in Deutschland wahr. "Wir müssen uns darauf besinnen, was wir haben. Wir haben den Drang immer alles negativ darzustellen, dabei geht es uns in Deutschland schon so gut."














