Celler Unternehmen drücken aufs Gas: Verband beschleunigt den Führerschein
- Audrey-Lynn Struck

- 7. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
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(Fotos: Audrey-Lynn Struck)
CELLE. Er kostet viel Zeit, Geduld und Geld: der Führerschein. Zeitgleich ist ein Auto häufig unverzichtbar, erst auf dem Land und später auch im Job. Unternehmer Celle schlägt jetzt zwei Fliegen mit einer Klappe. Mit einem Führerschein-Pilotprojekt nur für Mitglieder sollen Fachkräfte gewonnen und zeitgleich Führerscheinprüfungen erleichtert werden.
Prüfer-Mangel ist das Nadelöhr
Der Anstoß kam vom Vorstandsmitglied Ralf Kuhnert. In den vergangenen Jahren kamen immer häufiger Bewerber zu ihm, die kein Auto fahren können. Er förderte Mitarbeiter mit Darlehen oder leistet Zusatzzahlungen, doch häufig ohne Erfolg. "Unabhängig vom Finanzierungsmodell ist es häufig daran gescheitert, dass es zu Verzögerungen kam." Denn Fahrstunden und eine Führerscheiprüfung dauern. Das Nadelöhr sei jedoch etwas anderes: die Prüfer. Hier kommt Unternehmer Celle ins Spiel. Mit dem Verband im Rücken kann den beteiligten Mitgliedsunternehmen ein gemeinsamer Prüfer gestellt werden.
„Das könnte eine Signalwirkung nach draußen für andere Unternehmen haben.“
„Das könnte eine Signalwirkung nach draußen für andere Unternehmen haben“, sagt Sebastian Sokolowski, Geschäftsstellenleiter von Unternehmer Celle. Ob Unternehmen die Hälfte oder den ganzen Führerschein steuerfrei bezuschussen, ist individuell.
Eigener Fahrprüfer für Mitgliedsunternehmen
Auch Fahrschulen aus der Region unterstützen das Projekt. Sie profitieren von einer besseren Planbarkeit und können in enger Abstimmung mit den Betrieben arbeiten. Theorieunterricht, Erste-Hilfe-Kurse und Sehtests werden zentral koordiniert, sodass Fahrschüler ohne lange Wartezeiten durch den gesamten Prozess geführt werden. Bei Bedarf übernehmen die Fahrschulen auch organisatorische Aufgaben mit den Ämtern – niemand muss selbst Unterlagen einreichen oder Termine vereinbaren. Durch die gebündelte Organisation können bis zu 20 Prüfungen in einer Woche stattfinden. Die Erfolgsquote liegt laut Fahrschulen bei rund 90 Prozent, wenn Teilnehmende den Intensivkurs absolvieren.
„Für uns ist das ein echter Mehrwert. Wenn Mitarbeitende eigenständig fahren können, entlastet das das gesamte Team.“
Eine Bedarfsabfrage bei den Mitgliedern hat bereits 37 Interessenten ergeben. Die beteiligten Mitgliedsunternehmen sehen darin eine praktische und zukunftsorientierte Lösung. Viele von ihnen sind auf Mitarbeitende angewiesen, die regelmäßig mobil sein müssen – ob für Kundentermine, Lieferungen oder Arbeitseinsätze außerhalb des Betriebs. „Wir haben Mitarbeiter, die schon lange den Anhängerführerschein machen wollten, aber nie in die Gänge gekommen sind“, heißt es aus einem teilnehmenden Unternehmen. Ein anderer Betrieb berichtet: „Für uns ist das ein echter Mehrwert. Wenn Mitarbeitende eigenständig fahren können, entlastet das das gesamte Team.“














