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Bündnis gegen Rechtsextremismus erinnert an Peter Deutschmann



ESCHEDE. Das Bündnis gegen Rechtsextremismus (BgR) Eschede lädt zum friedvollen Erinnern an Peter Deutschmann ein. Am morgigen Donnerstag, 10. August wird ab 18.00 Uhr am Gedenkstein vor der Kirche dem vor 24 Jahren gestorbenen Peter Deutschmann gedacht werden.

Der 44-jährige Peter Deutschmann starb am 10. August 1999 in Eschede an den schweren Verletzungen, die zwei Neonazis ihm zugefügt hatten. Er starb, weil er Zivilcourage zeigte und seine Stimme gegen Rechtsextremismus erhob.

Peter Deutschmann lebte zu dieser Zeit in einer Sozialwohnung, die er von der Gemeinde Eschede zugewiesen bekommen hatte. In der Gemeinde wurde er „Hippie“ genannt, sein Credo war „Peace, Love and Harmony“. Er war musikbegeistert, mit Freunden legte er gemeinsam als DJ in der Diskothek „Freedom“ in Altenhagen auf. Wilfried Lilje, ein damaliger Freund und Wegbegleiter, erinnert sich an Peter Deutschmann als einen liebevollen und hilfsbereiten Menschen.

Peter Deutschmann traf vor der Tat in einer Diskothek auf die beiden Täter – rechtsextreme Skinheads im Alter von 17 und 18 Jahren. Er diskutierte mit den beiden Jugendlichen und forderte sie auf, „den Scheiß mit dem Skinhead-Gehabe“ zu lassen. Die beiden Täter waren beide in der rechtsextremen Szene aktiv, einer verbüßte bereits eine Bewährungsstrafe wegen neonazistischer Propagandadelikte. Die Täter nahmen sich nach der verbalen Auseinandersetzung vor, Peter Deutschmann einen "Denkzettel" zu verpassen.


Am Abend des 09. August 1991 drangen sie in seine Wohnung ein, schlugen und traten auf den Schlafenden ein und misshandelten ihn mit Glasscherben. Der schwerverletzte Peter Deutschmann wurde Stunden später von seinen Nachbarn gefunden. Er starb am nächsten Tag im Krankenhaus an den Folgen seiner schweren Verletzungen.

Die Polizei fasste die beiden Neonazis. Im Januar 2000 wurden sie wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung mit Todesfolge jeweils zu einer fünfjährigen Jugendstrafe verurteilt. Einer der beiden Täter wandte sich nach der Haftstrafe von der rechtsextremen Szene ab. Der andere, Marco S., tauchte immer tiefer in die Szene ein – nach seiner Haftstrafe liefen in nur wenigen Jahren 57 neue Ermittlungsverfahren gegen ihn. Inzwischen ist bekannt geworden, dass er sich wohl von der rechten Szene abgewendet hat.

Bis heute organisieren Freundinnen und Freunde sowie zivilgesellschaftliche Initiativen jährlich Veranstaltungen in Gedenken an Peter Deutschmann. In Eschede erinnert heute ein Gedenkstein an ihn. (Quelle: DIE WELT (außer kursiv)) Foto: Joachim Gries


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