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*Update* Bäder-Schließung - DLRG Ortsgruppen schlagen Lösung für den Nordkreis vor


Foto: Pro Schwimmbad Unterlüß e.V.

SÜDHEIDE. Die Befürchtungen haben sich bewahrheitet und die Schwimmbäder bleiben oder werden geschlossen, so auch das Allwetterbad in Unterlüß und das Waldbad in Hermannsburg. Diese Entwicklung beunruhigt neben Eltern und Lehrkräften auch die Trainer und Mitglieder der DLRG Ortsgruppen Hermannsburg, Faßberg und Unterlüß. Die DLRG Ortsguppen Faßberg Hermannsburg und Unterlüß sowie der Initiative Pro Schwimmbad Unterlüß suchten nun gemeinsam mit Vertretern der Schulen und des TUS Hermannsburg nach Lösungen. Ihr Vorschlag: Im Allwetterbad Unterlüß solle ein Nutzungsplan eine effektive Auslastung gewährleisten.


Nach den coronabedingten Schließungen hätten die DLRG Ortsgruppen alles daran gesetzt die Defizite in der Schwimmausbildung so schnell wie möglich aufzuholen und zusätzliche Trainingstage angeboten. Der unermüdliche Einsatz führte dazu, dass die DLRG Ortsgruppen Faßberg, Unterlüß, und Hermannsburg nach der coronabedingten Pause 49 Kindern die Prüfung für das Seepferdchen-Abzeichen und 58 für das Bronzeabzeichen abnehmen konnte - zudem viele Abzeichen in Silber und Gold. Nicht weniger wichtig sei die Ausbildung der Trainer und der Rettungsschwimmer.

Allein bei den drei DLRG Ortsgruppe würden 47 Kinder darauf warten, ihren Frühschwimmerkurs zum Erlangen des Seepferdchens fortzusetzen, außerdem gut 100 Kindern auf den Wartelisten. "Rund 150 Kindern ist es nicht möglich die, während der Seepferdchen Ausbildung erlernten Fähigkeiten so zu vertiefen, dass sie zu sicheren Schwimmern werden und die Prüfung zum Bronzeabzeichen abzulegen.

Auch der TUS Hermannsburg hat einige Interims Schwimmkurs ins Leben gerufen, welche nun nicht weiter gehen können," erklärt Katrin Buhle, die diese Kurse leitet.

Torsten Henneke als 1. Vorsitzender der DLRG Unterlüß berichtet, dass in naher Zukunft Baumaßnahmen im Allwetterbad in Unterlüß durchgeführt werden sollen. Er gibt zu bedenken, dass diese auch zu weiteren Schwimmbadschließungen führen können, sodass dann erneut keine Schwimmausbildung stattfinden kann und die Zahl der Nichtschwimmer immer weiter steigt. Auch Jürgen Thoß als 2. Vorsitzender und Leiter Ausbildung der DLRG Faßberg bestätigt, dass es zum jetzigen Zeitpunkt bereits einen enormen Stau bei der Schwimmausbildung gibt.

Tanja Kliem als Leiterin Ausbildung der DLRG Ortsgruppe signalisiert die Bereitschaft der Ortsgruppe, die Schwimmausbildung vorrübergehend ins Allwetterbad nach Unterlüß zu verlegen.

Ulrich Dorss als 2. Vorsitzender der Initiative Pro Schwimmbad freut sich über die Bemühungen der 3 Ortsgruppe und signalisiert die Unterstützung durch die IPS.


"Ertrinken zweithäufigste Todesursache"

Auch die Schulen aus Unterlüß, Suderburg und Hermannsburg können die vom Kerncurriculum vorgegebene Schwimmausbildung nicht mehr durchführen. Als Elternvertreterin der Grundschule Hermannsburg und Ausschussmitglied für Schule und Kindertageseinrichtung der Gemeinde Südheide sieht Manuela Domhöfer die Schließung der Schwimmbäder mehr als kritisch: "Im Kerncurriculum für Grundschulen in Niedersachsen wird Schwimmen als erwartete Kompetenz in den Bewegungsfeldern aufgeführt. Die Entscheidung die Schwimmbäder zu schließen, steht in ihren Augen, dem Recht auf Bildung entgegen. Gerade die Schwimmausbildung ist lebensrettend", ist sie überzeugt. Ertrinken sei die zweithäufigste Todesursache bei Kindern. Schon heute sei jedes zweite Grundschulkind kein sicherer Schwimmer. Durch die wiederholte Schließung der Schwimmbäder werde die Problematik weiter verschärft. Ihr sei bewusst, dass bei einem Engpass der Gaslieferung die Schwimmbäder nicht geöffnet bleiben könnten, aber in der jetzigen Situation schließt sie den DLRG Ortsgruppen mit ihren Vorschlägen an. In einer Onlinepetition seien bereits mehr als 2500 Unterschriften zusammengekommen.

Johanne Gerlach als Vorsitzende des Ausschusses für Schule und Kindertageseinrichtung berichtet, dass allein am Christian-Gymnasium in diesem Schuljahr ca. 250 Kinder keinen Schwimmunterricht erhalten. Sascha Helms als Leiter Ausbildung des DLRG Bezirks Celle weiß, dass etliche Strände und Gewässer nicht bewacht seien, da nicht genügend Rettungsschwimmer verfügbar sind. Diese Situation könnte sich nun in der kommenden Situation weiter zuspitzen.

In dem Zusammenhang verweist Maurice Lawonn als Leiter Rettungssport der DLRG Unterlüß auf die Wassertiefe von mindestens drei Metern und den Sprungturm im Allwetterbad Unterlüß, welche zwingend für die Ausbildung der Rettungsschwimmer benötigt würden. Alle Beteiligten sind sich einig: "Lieber ein Schwimmbad öffnen, als beide Schwimmbäder schließen."

Frank Huchler vom Förderverein Waldschwimmbad Hermannsburg unterstütze den folgenden Vorschlag der drei DLRG Ortsgruppen: Für das Allwetterbad in Unterlüß erstellen die betroffenen Schulen, die drei DLRG Ortsgruppen, die Initiative pro Schwimmbad sowie der TUS Hermannsburg einen Nutzungsplan, so dass die zur Verfügung gestellte Wasserfläche effektiv für die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung genutzt werden kann. Das Waldschwimmbad in Hermannsburg bleibe vorübergehend geschlossen."

Durch Förderprogramme wie "Startklar in die Zukunft" könnte sich die DLRG an den Betriebskosten beteiligen. Auch die anderen Teilnehmer des Gesprächs würden sich um finanzielle Mittel bemühen.


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