
HANNOVER. Für den wirtschaftspolitischen Sprecher der niedersächsischen FDP-Landtagsfraktion, Jörg Bode, ist die duale Berufsausbildung ein Modell, um das Deutschland weltweit beneidet werde. Es sei ein Angebot alternativ zur akademischen Berufsausbildung und zeige deutlich, dass es gleichwertige berufliche Bildungswege gebe. Dazu müsse die duale Berufsausbildung jedoch weiterhin attraktiv gestaltet werden. „Durch den demografischen Wandel und das in den letzten Jahrzehnten deutlich gewachsene Interesse junger Menschen an der akademischen Ausbildung, hat die Anzahl derer, die eine duale Ausbildung anstreben, abgenommen. Umso wichtiger ist es, dass dieser Bildungsweg attraktiv bleibt“, so Bode. Die geringere Anzahl Auszubildender führe vor allem in seltenen und auch vielen ganz neuen Berufsfeldern zu Problemen, da die ortsnahe Beschulung nicht immer gewährleistet werden könne.
„Es gibt Fälle, in denen die Anzahl der Auszubildenden so gering ist, dass keine Klassengrößen in der näheren Umgebung gebildet werden können. Teilweise müssen dann kreisübergreifende, landesübergreifende oder sogar bundesübergreifende Schulangebote genutzt werden. Das bedeutet, dass ein Azubi aus Niedersachsen womöglich eine Berufsschule im südlichen Bayern besuchen muss. Das ist ja für sich genommen schon nicht sonderlich komfortabel, laut aktuellem Schulgesetz muss er aber auch noch die Fahrt- und Unterbringungskosten selbst tragen. Damit werden diese Berufe äußerst unattraktiv und wir riskieren einen größer werdenden Fachkräftemangel“, befürchtet Bode. Die FDP-Fraktion habe deshalb nun einen Antrag eingebracht, um die Auszubildenden von diesen Kosten zu entlasten.
Hintergrund: Der Niedersächsische Landtag debattierte heute in einer ersten Beratung über den Antrag der FDP-Fraktion „Fahrt- und Unterbringungskosten für Auszubildende im Dualen System übernehmen“.