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"Auch uns macht das Fällen von Bäumen keinen Spaß" - "Sinon" bezieht Stellung


Foto: Sandra Franke


BEEDENBOSTEL. Ein Kahlschlag, manche Fragen, einige Antworten. Zu den Baumfällungen entlang der Bahnschiene am "Jakobsweg" (CELLEHEUTE berichtete) bezieht die Betreiberin, die "Sinon GmbH" Stellung. Mit einem "Vegetationsmanager" will sie künftig solche Maßnahmen "noch professioneller planen." Die Sinon GmbH ist eine 100%ige Tochter des Landes Niedersachsen und hat zum 01.01. dieses Jahres die Eisenbahnstrecken der Osthannoversche Eisenbahnen AG (#OHE) übernommen. Auf Nachfrage von CELLEHEUTE erklärt sie:


"Aufgrund der trockenen Sommer sind umstürzende Bäume in den letzten Jahren leider verstärkt zu einer Gefahr für den Eisenbahnverkehr geworden. Bei der SInON sind erhebliche Sachschäden durch Zugkollisionen mit umgestürzten Bäumen entstanden, bei den anderen Eisenbahninfrastrukturen sind leider auch Personen zu Schaden gekommen. Auch die Betriebsqualität des Systems Eisenbahn hat hier stark gelitten. Der Gesetzgeber hat darauf reagiert und hat uns mit der letzten Änderung des allgemeinen Eisenbahngesetzes (explizit §24 und §24a) sehr stark in die Pflicht genommen, gefährdende Bäume an unseren Strecken zu entfernen.

Dieser Pflicht sind wir zwischen Lachendorf und Beedenbostel nachgekommen. Es wurden nur Bäume entfernt, die entweder geschädigt waren oder durch ihren Wuchs eine Gefahr darstellten. Das Naturschutzgebiet endet auch nicht ohne Grund VOR unserer Grundstücksgrenze, so das hier keine Bäume IM Naturschutzgebiet Lachte von uns entfernt wurden. Lassen wir gefährliche Bäume stehen, haftet die SInON für Schäden an den Zügen, schlimmstenfalls liegt dann ein Zug IM Naturschutzgebiet.

Auch uns macht das keinen Spaß, wir verdienen auch kein Geld mit dem Fällen der Bäume – im Gegenteil haben wir hohe Kosten für die Vegetationsmaßnahmen. Als SInON sind wir zudem bestrebt, die Biodiversität an unseren Strecken zu fördern, dort wo es geht legen wir bei solchen Maßnahmen Totholz (Reisig / Bäume) an der Strecke ab."

CELLEHEUTE fragte wegen folgender Unklarheiten erneut nach:


CH: Hätte das Vorhaben mit den Kommunen kommuniziert werden müssen? Falls ja, warum wurde es versäumt? Falls nein, wird es künftig Überlegungen geben, es dennoch zu tun, um solche mutmaßlichen Missdeutungen zu vermeiden?

Sinon: Da wir nur auf unserem Grundstück und außerhalb des Naturschutzgebietes gehandelt haben, ist eine Information erstmal nicht verpflichtend, geschadet hätte sie selbstverständlich auch nicht. Die SinON hat in diesem Jahr extra eine neue Stelle geschaffen – den Vegetationsmanager. Der neue Kollege, ein ausgebildeter Forstwirt, ist eingestellt und zur Zeit in der Fortbildung. Da der Umfang an den Vegetationsarbeiten bei der SInON so stark zugenommen hat, hat der Vegetationsmanger das Ziel solche Maßnahme zukünftig noch professioneller zu planen und durchzuführen, dazu gehört dann auch die Kommunikation mit Kommunen und Anliegern.

CH: Fotos belegen, dass nahezu sämtliche Bäume gefällt wurden - gingen also von allen Bäumen eine Gefahr aus bzw. waren diese geschädigt?


Sinon: Reinschauen kann man in die Bäume leider erst wenn sie am Boden liegen. In der Tat sind sehr viele Bäume gefällt worden, im Wesentlichen waren es Pappeln. Auf ihrem Foto ist sehr gut zu sehen, das JEDER der Bäume innerlich bereits braun war und nur außen einige wenige Zentimeter starker Ring gesundes Holz die Bäume noch getragen hat. Auch wenn ich selber kein ausgewiesener Baumexperte bin, haben die Kollegen hier offensichtlich die richtige Auswahl getroffen.


CH: Wie verhält es sich diesbezüglich mit weiteren Strecken, was ist geplant?

Sinon: In dem Bereich Lachendorf - Beedenbostel sind die Arbeiten abgeschlossen, weitere Maßnahmen im Streckenverlauf sind für den Winter geplant.

CH: Der Landkreis behauptet, dass die Arbeiten nun unterbrochen wurden - die Leserin geht davon aus, dass bereits alles gefällt ist. Wie verhält es sich tatsächlich? Sinon: Die Intervention des Landkreises kam etwa zeitgleich mit dem Abschluss der Arbeiten, weitere Fällungen waren nicht vorgesehen. Ggf. wird noch zu Ende aufgeräumt und Tototholzhaufen für die Biodiversität angelegt.



Der Landkreis werde ungeachtet dessen prüfen, ob "alles den Vorschriften gemäß ausgeführt" wurde.



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