Antiziganismus-Veranstaltung im MehrGenerationenHaus Celle
- Extern
- 5. Juni 2024
- 1 Min. Lesezeit

CELLE.Der Verein Frauenräume e.V. führt in diesem Jahr im Rahmen des
Bundesprogramms "Demokratie leben!", welches gefördert wird vom
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend das Projekt „Wir,
Engagement für Miteinander - gegen Diskriminierung“ durch.
Im Rahmen der Vortragsreihe fand am 13.05.2024 der Workshop
„Antiziganismus“ statt.
Maik Claasen, Kulturvermittler und Mitglied im Jungen Forum gegen
Antiziganismus führte ins Thema ein durch Aufstellen einiger Thesen, die die
Teilnehmer als richtig oder falsch einteilen sollten.
Anschließend führte er in die Geschichte der Sinti und Roma ein. Groß war das
Erstaunen der Zuschauer zu hören, dass es sich bei diesen um Minderheiten mit
einer mehrtausendjährigen Geschichte handelt, die aus dem Norden Indiens
stammen und im Rahmen der Völkerwanderung im Mittelalter nach Europa
kamen. In Deutschland sind Sintis seit 600 Jahren heimisch, Roma kamen sehr
viel später hinzu. Allerdings waren ihnen häufig ein fester Wohnsitz und viele
Berufe oder Zugehörigkeit zu Zünften verwehrt. So bauten sich Vorurteile auf
und verselbständigten sich. Nach der NS-Diktatur, in der 90% der Angehörigen
umgebracht wurden, brauchten die Ethnien viel länger als andere, um vom Staat
als Opfer des NS-Regimes anerkannt zu werden. Noch heute werden Sinti und
Roma diskriminiert.
Zum Ende der Veranstaltung wurden in mehreren Gruppen Texte aus der
zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts bearbeitet, teilweise mit direktem
Bezug zu Celle, und darin enthaltene Diskriminierung aufgedeckt.
Ein hoch interessanter Abend, der wieder einmal zeigte, wie wichtig
Kommunikation ist zum Vermeiden und Auslöschen von Vorurteilen.
Text:Hannelore Fudeus