Wochenmarkt erschwert Lieferverkehr: Bars genervt von Sperrung der Schuhstraße
- Stefan Kübler
- vor 23 Minuten
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CELLE. Der Weihnachtsmarkt gehört zur Adventszeit in Celle einfach dazu, da sind sich viele einig. Was die beliebte Veranstaltung aber alles nach sich zieht, wird erst auf den zweiten Blick deutlich. Weil jetzt Weihnachtsbuden auf der Stechbahn stehen, muss der Wochenmarkt unter anderem in die Schuhstraße und auf den Brandplatz umziehen. Das wiederum gefällt manchen dort ansässigen Unternehmen nicht, weil durch die zeitweise Sperrung der Schuhstraße mittwochs und samstags die Bars und Geschäfte nicht mehr wie gewohnt beliefert werden können.
„Ich möchte meinen Gästen Frische bieten.“
Rebekka Blanke von der Diele 42 und Kosta Tyrokomos von der Monkeys Bar müssen derzeit viel umplanen und lange Umwege in Kauf nehmen. „Ich gehe meistens dienstags und mittwochs und oft auch samstags einkaufen“, sagt Rebekka Blanke, die neben der Diele 42 auch das Cosmopolitan und Bekkis Bar betreibt. „Ich möchte meinen Gästen Frische bieten. Da kann ich die Sachen nicht lange lagern, vor allem nicht stundenlang im Auto, bis ich endlich wieder vor meinen Laden fahren kann.“ Samstags beispielsweise könne sie nicht erst einkaufen, wenn der Wochenmarkt weg ist, weil der Großmarkt in Klein Hehlen nur bis 13 Uhr geöffnet habe.
„Man macht es dem Unternehmer unnötig schwer“, pflichtet ihr Kosta Tyrokomos bei. „Ein Barbetrieb ist wie Russisch Roulette. Man weiß nie, was weggeht und wann man was nachkaufen muss.“ Und es betrifft nicht nur die Gastronomie. Auch Brigitte Litzendorff vom Frisörsalon Matte Lackiato hat derzeit Schwierigkeiten, beispielsweise frische Wäsche in ihr Geschäft zu bekommen.
Getränkelieferant muss im Halteverbot parken
Weiteres Problem: Die Getränkelieferung. Jeden Mittwochvormittag kommt ein großer LKW, der ein halbes Dutzend Bars, Restaurants und weitere Betriebe in der Ecke beliefert. Weil der Laster aktuell nicht in die Schuhstraße fahren könne, parke er jetzt weiter außerhalb im Halteverbot. Der Fahrer riskiere dadurch nicht nur Knöllchen, sondern müsse Hubwagen und Bierpalette mehrmals unnötig weit hin und her schieben, bis er die komplette Kundschaft beliefert hat. Auf einen anderen Tag ausweichen sei schwierig, weil die Touren des Lieferanten aus Hannover fest geplant seien.
Wunsch nach Lockerung der Beschränkung
Die Unternehmerinnen und Unternehmer wünschen sich, dass die Sperrung der Schuhstraße zu Marktzeiten gelockert wird. Sie kritisieren unter anderem, dass die Beschränkung bereits am Heiligen Kreuz beginnt, obwohl die ersten Marktstände erst auf Höhe des Bahlsen-Outlets am Brandplatz stehen. „Wenn ich bis Bahlsen fahren könnte, wäre alles ok“, sagt Rebekka Blanke. Mit dieser Lösung wäre auch Kosta Tyrokomos einverstanden. „Ich muss ja nur fünf Meter in die Schuhstraße.“
Große Fans des Weihnachtsmarktes
Ganz wichtig ist den beiden, dass hier nicht generell gegen Wochenmarkt und Weihnachtsmarkt geschossen wird. „Selbstverständlich bin ich für den Weihnachtsmarkt. Ich gehe da auch selber rüber und hau mir den Magen voll“, sagt Rebekka Blanke. Auch Kosta Tyrokomos ist ein großer Fan des Weihnachtsmarktes. „Der kann gerne noch größer werden“, sagt er. „Nur wenn man so etwas plant, muss das auch bis zum Ende durchdacht sein.“














