Wo Korrosion zur Gefahr wird: Steffel KKS schützt Stahlkonstruktionen mit Strom
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LACHENDORF. „Wenn wir unseren Job nicht richtig machen würden, dürfen gewisse Leitungen nicht betrieben werden. Ohne einen zuverlässigen Korrosionsschutz hätten wir im weitestgehenden Sinne kein Gas zum Heizen“, sagt Geschäftsführer Axel Fischer. Es sind Sätze, die hängen bleiben. Das Lachendorfer Unternehmen Steffel KKS GmbH schützt metallische Anlagen, wie Erdgasleitungen, Wasserstoffleitungen, Stahlbetonbauwerke oder Tanks vor einer häufig unterschätzten Gefahr: Korrosion. Besser bekannt als „Rost“. Die Lösung ist kathodischer Korrosionsschutz, kurz KKS. Genau darauf hat sich Steffel spezialisiert.
„Man schätzt die jährlichen Kosten für Korrosionsschäden auf etwa 3 bis 4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Zeit spielt uns also in die Karten. Irgendwann rostet alles“, sagt Axel Fischer mit einem Augenzwinkern. Korrosion ist ein Material zerstörender Vorgang, wie der Wirtschaftsingenieur erklärt. „Wenn ein Metall mit der Umgebung in einer Wechselwirkung reagiert, findet ein Materialabtrag statt.“ Die Folgen: Zu geringe Wanddicken, Lecks und im Worst-Case-Szenario Explosionen. „Flughäfen zum Beispiel gehören zu den potentiell gefährlichsten Orten der Welt, wegen der Kerosinleitungen unter den Gebäuden und Flugfeldern. Die dürfen nicht korrodieren“, weiß der Firmenchef.
Schutz für Wasserstoffanlagen
Steffel ist Gesamtanbieter für den kathodischen Korrosionsschutz. Die Hälfte der Mitarbeiter sind Techniker, Meister und Ingenieure. Die Lachendorfer Firma bietet neben der Beratung und Planung auch die Einrichtung, Inbetriebnahme und Instandhaltung von KKS-Anlagen an. „Gerade bei großen Neubauprojekten, wie Wasserstoffanlagen, sind Gesamtanbieter sehr gefragt“, sagt Axel Fischer.
„Wir planen wirksame Maßnahmen zum Schutz vor gefährlichen Berührungsspannungen und zur Reduzierung von Wechselstromkorrosion.“
Hochspannungsbeeinflussungen sicher im Griff
Ein weiteres Spezialgebiet von Steffel: Hochspannungsbeeinflussungen. „Wir planen wirksame Maßnahmen zum Schutz vor gefährlichen Berührungsspannungen und zur Reduzierung von Wechselstromkorrosion.“ Seit 2016 gibt es dafür eine eigene Abteilung. „Hier geht es unter anderem, um die Planung von Erdungssystemen, also eine Art Blitzableiter“, erklärt Axel Fischer.

Ständige Innovationen mit Messtechnik
Insgesamt legen die Mitarbeitenden jährlich mehr als 2 Millionen Kilometer zurück. Die Standorte Stuttgart, Heide, Oldenburg, Berlin, Bielefeld, Würzburg und eben Lachendorf sorgen für kürzere Wege zum Kunden. Die KKS-Anlagen werden meist digital überwacht – über Sensoren, die von überall aus erreicht werden können. Das spart Kosten und Arbeitsstunden. „Lieber ersetzen wir uns selbst, ehe uns jemand anderes ersetzt“, sagt Axel Fischer.
Die Firma Steffel wurde 1983 von Konrad Steffel gegründet, der sich bereits seit 1962 mit dem Verfahren des kathodischen Korrosionsschutzes beschäftigt. Eine weitere Schwesterfirma, die Maurmann GmbH, ist ebenfalls auf KKS spezialisiert.

„Vor sieben Jahren waren es noch 80 Mitarbeitende. Mittlerweile haben wir unsere Mitarbeiterzahl verdoppelt“, sagt Geschäftsführer Axel Fischer. Heute gehört Steffel mit seinen rund 180 Mitarbeitenden zu einem der größten Unternehmen in diesem Bereich. Der Wirtschaftsingenieur, der über seine Frau zum Unternehmen kam, will trotz Wachstum den Mittelstandscharakter bewahren: „Ich möchte immer noch jeden im Team persönlich kennen.“
Gesetzlicher Korrosionsschutz ab 5 bar
Der kathodische Korrosionsschutz (KKS) ist für Stahlleitungen in der Gasversorgung mit einem Betriebsdruck über 5 bar gesetzlich vorgeschrieben – und das aus gutem Grund. Beim KKS wird ein elektrischer Gleichstrom in das zu schützende Objekt eingespeist. Dadurch verändert sich das elektrochemische Potential und die Korrosion kommt zum Stillstand. Der elektrische Gleichstrom kann über sogenannte „Opferanoden“ (galvanische Anoden) oder eine Fremdstromanlage erzeugt werden. Mit dem KKS ist es möglich die Sicherheit und Lebensdauer von metallischen Objekten erheblich zu erhöhen.