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SVN-Judotrainer Edling goes South Africa


Maik Edling beim Training in einem südafrikanischen Slum. Fotos: NJV

EASTERN CAPE/NIENHAGEN. Judo-Trainer Maik Edling vom SV Nienhagen besuchte mit einer Delegation des Niedersächsischen Judo-Verbands das Eastern Cape in Südafrika. An der Ushiro Judo Academy vermittelten er und weitere Mitglieder der Delegation den besten Judoka der niedersächsischen Partnerregion letzte Impulse für die anstehenden nationalen Meisterschaften.


Es ist eine Reihe der Gegensätze. Nachdem die NJV-Delegation am Montagvormittag von den Sportverantwortlichen des Eastern Capes voller Gastfreundlichkeit mit einem üppigen landestypischen Lunch empfangen wurden, wurden die NJV-Coaches Maik Edling (SV Nienhagen), Daniel Deppe (VfL Grasdorf) und Janne Ahrenhold (Judo-Team Hannover) sowie Delegationsleiter Julian Jelinsky (NJV) am Nachmittag direkt ins kalte Judowasser geworfen. Als leitende TrainerInnen übernahmen sie die Einheit an der Ushiro Judo Academy, um den besten Judoka der niedersächsischen Partnerregion letzte Impulse für die anstehenden nationalen Meisterschaften zu vermitteln.


Auch an den nächsten Tagen folgten Trainingseinheiten in verschiedensten lokalen Umgebungen. Während die Krafteinheit der Kaderauswahl im hochmodernen Trainingszentrum der Eastern Cape Academy of Sports beeindruckte, lernte das NJV-Team auch andere Trainingsumstände kennen. Trotz überraschender Begebenheiten, die nicht mit den deutschen zu vergleichen sind – keine sanitären Anlagen, keine klassischen Judomatten, kein fließendes Wasser, zerrissene Judoanzüge – sorgten die Judokenntnisse der südafrikanischen AthletInnen bei der niedersächsischen Delegation für Begeisterung.

Gerahmt wurden die Judobegegnungen auf der Matte von einem bunten kulturellen Programm. Gespräche über Sport und Sportentwicklung im Department of Sports, Recreation, Arts and Culture, der Empfang bei Eugene Johnson, der Bürgermeisterin der Region vom Nelson Mandela Bay und der Besuch des hiesigen VW-Werks waren nur einige Tagesordnungspunkte des Austauschs.

Bei lauen 20 Grad galt ein großer Dank vor allem Sondisa Magajana (Vorsitzender des Judoverbands Eastern Cape und Vizepräsident des südafrikanischen Judoverbands) und Gerald Vena (stellvertretender Vorsitzender des Judoverbands Eastern Cape und Kampfrichterreferent des südafrikanischen Judoverbands), die die niedersächsischen Judoka durch den südafrikanischen Winter und während allen Ereignissen und Begegnungen begleiten.

Im Rahmen des vom LandesSportBund Niedersachsen und dem Niedersächsischen Judo-Verband geförderten Projekts, freute sich das niedersächsische Quartett auf weitere sechs Tage am Eastern Cape. Programmpunkte sind unter anderem die offenen südafrikanischen Meisterschaften, weitere Trainingseinheiten und das Kennenlernen von Gqerberha (landeseigener, offizieller Name für Port Elizabeth) und der Eastern-Cape-Region.


Nachdem die Judoka vom Eastern Cape und der Region des Nelson Mandela Bay der NJV-Delegation einen guten Empfang bereitet hatten, ging das bunte Programm aus Judo und Kultur weiter. Ein besonderes Highlight stellte dabei jeden Tag das südafrikanische Essen dar. Vor allem der Besuch einer Butchery (ähnlich einer Metzgerei), in der die Niedersachsen traditionelle und über dem offenen Feuer zubereitete afrikanische Speisen probierten, begeisterte das Team. Kulturelle Neuerfahrungen machten die Niedersachsen nicht nur kulinarisch. Die Besuche der Townships hinterließen gemischte Gefühle. Trotz armer Lebensbedingungen, die weit von europäischen Standards abweichen, war die NJV-Delegation von dem Einsatz, der Motivation, der Herzlichkeit und Dankbarkeit der Menschen, die sie unter anderem beim Judotraining kennenlernten, beeindruckt. Egal in welcher Umgebung das Judotraining stattfand – ob fehlende sanitäre Anlagen, wasserundichte Dächer oder spärliche Beleuchtung – die Qualität und das Niveau der Judoka wich kaum von dem ab, was die Besuchern von deutschen Matten gewohnt sind. Die Unterschiede liegen eher in den Mitgliederzahlen und den strukturellen Begebenheiten. Während Niedersachsen rund 13.000 Judoka zählt, sind es in der Partnerregion Eastern Cape um die 1.200 Mitglieder.

So ist die Zwischenbilanz der NJV-Delegation eine wirklich positive. Denn in Judosachen und der reinen Action auf der Tatami stehen sich die Verbände in kaum etwas nach. So werden auch die am Wochenende stattfindenden südafrikanischen offenen Meisterschaften, zu denen die NJV-Judoka als Ehrengäste eingeladen wurden, mit Spannung erwartet.

Neben dem Judotraining und der von den NJV-Coaches begleiteten Wettkampfvorbereitung der Eastern Cape AthletInnen standen vorher jedoch auch touristische Aktivitäten auf dem Programm. Park- und Strandbesuche am Indischen Ozeans durften ebenso wenig fehlen, wie eine kleine Shoppingtour und eine Führung durch das VW-Werk am Eastern Cape. Auch der städtische Friedhof, auf dem unter anderem ehrenwerte Judopioniere begraben liegen, war einen Besuch wert.

Freundschaftlich begleitet werden die vier Niedersachsen täglich von Sondisa Magajana (Vorsitzender des Judoverbands Eastern Cape und Vizepräsident des südafrikanischen Judoverbands) und Gerald Vena (stellvertretender Vorsitzender des Judoverbands Eastern Cape und Kampfrichterreferent des südafrikanischen Judoverbands). Ab und zu schließen sich auch einige Athleten der Eastern Cape Region, wie der südafrikanische WM-Starter Lwazi Mapitiza, der kleinen Reisegruppe an und bringen den Niedersachsen den südafrikanischen Charme mit Musik, Slang und Einblicken in deren Leben Stück für Stück näher.

Während in Stuttgart die Titelkämpfe um die Deutschen Meisterschaften ausgetragen wurden, stand auch am anderen Ende der Welt ein Judo-Highlight auf dem Programm. So strömte die gesamte südafrikanische Judogemeinschaft in die Region des Nelson Mandela Bay, um die Sieger der nationalen Meisterschaften zu bestimmen. Eingeladen war auch die NJV-Delegation, die die Veranstaltung an beiden Tagen als „Special Guest“ besuchte und wirklich gutes Judo zu sehen bekam.

Anders als in Deutschland fanden die Südafrikanischen Meisterschaften aller Altersklassen am selben Tag statt.


Von der U15 bis in die U60 nahmen etwa 450 Judoka an dem Jahresevent teil, das in der großen Tribünensporthalle der Nelson Mandela University ausgetragen wurde. Bei der ersten Ausrichtung seit 2019 haben zwar deutlich weniger Teilnehmende als gewöhnlich die Matten unsicher gemacht, trotzdem waren die Ausrichter mehr als zufrieden mit dem ersten großen Wettkampf nach Corona.

Die NJV-Coaches Maik Edling und Daniel Deppe übernahmen das Aufwärmen der AthletInnen der niedersächsischen Partnerregion und sorgten für die letzte Motivation, bevor die Wettkämpfe offiziell eröffnet wurden. Weil sie viele der KämpferInnen vom Eastern Cape bereits im Vorfeld in verschiedenen Einheiten kennenlernten und die Wettkampfvorbereitung begleiteten, fieberte die niedersächsische Delegation im Anschluss am Mattenrand mit den inzwischen befreundeten Judoka vom Eastern Cape mit und konnte viele Medaillen bejubeln.

Für Gänsehautmomente sorgten aber nicht nur die sportlichen Erfolge. Denn zwischenzeitlich erfüllten die afrikanischen Anfeuerungsgesänge der SportlerInnen, Eltern und BetreuerInnen des Eastern Capes die große Halle mit einer ganz besonderen Atmosphäre, die den NJV-Coaches noch lange in Erinnerung bleiben wird. Mit mehrstimmigen Chören und rhythmischen Elementen vereinte das Team auf der Tribüne die eigene Kultur mit dem Judosport – und transportierte eine Stimmung, die weit über die uns bekannten Gewinnerparolen hinausging.

Während das Shiai-Turnier von 8 bis 18 Uhr den ganzen Samstag in Anspruch nahm, kamen die Kata-Demonstrationen am nächsten Tag mit weniger Zeit aus. Überrascht zeigten sich die NJV-Judoka vor allem über die außergewöhnlich hohe Anzahl junger Judoka, die an den Wettbewerben teilnahm. Dass die Nachwuchs-SportlerInnen nicht nur in der Nage no kata, sondern auch in der Katame no kata durch die Präsentation einzelner Gruppen Wettbewerbsluft schnuppern konnten, fiel besonders positiv auf.


Ausklang fand das Wettkampfwochenende am Strand von Gqeberha und beim anschließenden Dinner in der Unterkunft, in der Gastgeber Fred für die NJV-und Eastern-Cape-Judoka eines von vielen exzellenten Menüs servierte.


Text: Janne Ahrenhold


Die Delegation mit dem verantwortlichen Trainer der Süd Afrikanischen Mannschaft von Eastern Cape

Die südafrikanischen Meister, die Maik Edling in der Woche mit vorbereiten durfte.

Das Team, welches vom NJV und LSB nach Süd Afrika geschickt wurde

erstes Training in Eastern Cape mit einem Teil der Kader Athleten



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