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SV Nienhagen vor Zerreißprobe?


 Maik Edling – 2. Vorsitzender, Carsten Schewe – Schatzmeister (musste zwischenzeitlich leider berufsbedingt zurücktreten und wurde durch den komissarischen Schatzmeister Martin Jodda ersetzt), Katharina Grabowski – Schriftführerin, Daja Reddingius-Reckmann – 1. Vorsitzende, Annika Röthig – Sportwartin, Rainer Joubert – Geschäftsstellenleite
Der neue Vorstand mit (von link) Maik Edling – 2. Vorsitzender, Carsten Schewe – Schatzmeister (musste zwischenzeitlich berufsbedingt zurücktreten und wurde durch den kommissarischen Schatzmeister Martin Jodda ersetzt), Katharina Grabowski – Schriftführerin, Daja Reddingius-Reckmann – 1. Vorsitzende, Annika Röthig – Sportwartin, Rainer Joubert – Geschäftsstellenleiter. Foto: Hanno Reckmann

NIENHAGEN. Eine neue Vorsitzende stellt den SV Nienhagen vor "eine Zerreißprobe". So formulieren es die Schwimm- und Fußballabteilung des Vereins in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Sie werfen der ersten Vorsitzenden Daja Reddingius-Reckmann unter anderem vor, die Mitglieder bei den Vorstandswahlen mit ihrer Kandidatur überrumpelt zu haben, des weiteren "Schikanen" und das Verweigern der Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Die Beschuldigte weist die Vorwürfe auf CELLEHEUTE zurück und arbeitet sie Punkt für Punkt ab. "Ein neu bestellter Vorstand ist – zumal nach einer längeren vorausgegangenen Vorstandsperiode – grundsätzlich zu einer Bestandsaufnahme über den Zustand der Administration einschließlich der organisatorischen Abläufe verpflichtet. Nur so lassen sich Schwachstellen ausmachen und Verbesserungen einleiten. Das bedingt gelegentlich auch kritische Nachfragen", sagt sie. Es sei bedauerlich, wenn solche dann als "Schikanen" bezeichnet würden.


Den ihr vorgehaltenen "Überraschungseffekt" bei den Wahlen erklärt sie so: "Geben wir bitte der Wahrheit die Ehre: Die Überraschung der Fußballer beruht auf einer Entscheidung der Mitgliederversammlung, an der sie – was ihr gutes Recht ist- nicht teilgenommen haben. Und nun setzen sie alles daran, das von ihnen nicht gewünschte Ergebnis durch ein von ihnen gewünschtes zu ersetzen. Ob das hier gezeigte Verhalten im Interesse unseres Vereins ist, lasse ich ebenfalls einmal als Frage stehen."


Pressemitteilung der Schwimmabteilung und der Fußballabteilung


Nach ihrer überraschenden Wahl in der Mitgliederversammlung vom 17.09.2021 hatte Daja Reddingius-Reckmann, die neue Vorsitzende des SV Nienhagen, noch vollmundig verlauten lassen, unter ihrer Führung solle "das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und das Miteinander mehr in den Mittelpunkt gerückt" werden. Zudem wollte sie "einen besonderen Schwerpunkt auf eine erhöhte Transparenz der Entscheidungen innerhalb des Vereins" legen. Erreicht hat Reddingius-Reckmann bislang allerdings nichts von alledem. Ganz im Gegenteil: Das Vertrauen zahlreicher Mitglieder in die Arbeit des neuen Vorstands fehlte von Anfang an und der Umgangston ist sehr schnell rau geworden. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung wurde bereits beantragt.

Schwimmabteilung wehrt sich gegen Schikanen

"Abgesehen davon, dass beim SV Nienhagen schon in der Vergangenheit stets das Miteinander im Vordergrund der Vereinsarbeit gestanden und es dabei nie an Gemeinschaftsgefühl gemangelt hatte, ist von einem Willen zu einer gedeihlichen Zusammenarbeit oder von Transparenz in der Arbeit des neuen Vorstands rein gar nichts zu bemerken", beklagt Inken Fritzsch, die Abteilungsleiterin der traditionsreichen und erfolgreichen Schwimmsparte des Vereins. Seit dem Amtsantritt des neuen Vorstands, so Fritzsch weiter, habe die Schwimmabteilung sich immer neuen Schikanen ausgesetzt gesehen, die allesamt von der 1. Vorsitzenden persönlich ausgingen.


Diese reichten von unbegründeten Vorwürfen in Bezug auf die Nutzung der Schwimmhalle, versuchten Eingriffen in die satzungsmäßig garantierte Eigenverwaltung der Abteilung bis hin zu gezielten Maßnahmen gegen einzelne Trainer, die letztendlich an Mobbing grenzten. Bislang letzter Akt in diesem unrühmlichen Theater war in der vergangenen Woche die fristlose Kündigung des langjährigen sportlichen Leiters der Schwimmabteilung des SV Nienhagen, der dort seit rund 30 Jahren auch die Leistungssportler des Vereins betreut. "Der vorgeschobene Grund für die Kündigung - eine angeblich fehlende Trainerlizenz - hat sich nach einer kurzen Rückfrage beim Deutschen Schwimmverband (DSV) allerdings als völlig haltlos erwiesen", erklärt Inken Fritzsch. Die Schwimmabteilung werde daher auch weiterhin mit Ole Bedey als Trainer und sportlichem Leiter arbeiten.

Fußballabteilung beantragt außerordentliche Mitgliederversammlung

Widerstand gegen den seit September 2021 unter dem Vorsitz von Daja Reddingius-Reckmann amtierenden Vorstand des SV Nienhagen regt sich aber nicht nur in der Schwimmabteilung des Vereins. Bereits im Oktober 2021 hatte die mitgliederstarke Fußballabteilung des Vereins unter der Leitung von Volker Lieberam angekündigt, eine außerordentliche Mitgliederversammlung mit dem Ziel einer Neuwahl des Vorstands beantragen zu wollen. "Dieses Ziel wird durch eine Vielzahl von Mitgliedern aus mehreren Abteilungen des Vereins unterstützt", berichtet Lieberam, der in der Geschäftsstelle des

Vereins am 13.01.2022 den entsprechenden Antrag mit einer langen Unterschriftenliste abgegeben hat. Die Zahl der Unterschriften reicht nach der Satzung des Vereins völlig aus und übersteigt die Zahl an Stimmen, die der jetzige Vorstand in der Mitgliederversammlung vom 17.09.2021 auf sich vereinigen konnte, bereits um das Dreifache. Dennoch verweigert der Vorstand mit einem pauschalen Hinweis auf vermeintliche "Formfehler" die Einberufung der Mitgliederversammlung. "Das kann hier im Verein niemand mehr nachvollziehen, zumal aus dem vorliegenden Antrag klar und deutlich erkennbar ist, wer die Unterzeichner sind und was die Unterzeichner genau verlangen - nämlich die Abberufung des jetzigen Vorstands und eine sofortige Neuwahl aller Vorstandsmitglieder", äußert Volker Lieberam, der seine Zeit viel lieber der wichtigen Jugendarbeit und dem Training der Sportler widmen würde, sein Unverständnis.

Anlass für die Forderung nach einer außerordentlichen Mitgliederversammlung war nach Aussage von Lieberam der massive Vertrauensverlust, der sich bei vielen Mitgliedern aufgrund der Wahl von Daja Reddingius-Reckmann eingestellt hatte. Zu großem Unmut hatte der Umstand beigetragen, dass die Kandidatur vor der Versammlung im Verein nicht angekündigt worden war. Auch die Kandidaten für die weiteren vier Positionen im Vorstand, die am 17.09.2021 gemeinsam mit Reddingius-Reckmann antraten und dem Verein zum Teil erst seit wenigen Wochen angehörten, hatten sich zuvor in den Abteilungen nicht vorgestellt. Nur unter Ausnutzung dieses "Überraschungseffekts" und durch eine von Reddingius-Reckmann für den Abend der Versammlung erkennbar organisierte Mehrheit war es überhaupt zu ihrer Wahl gekommen. "Ein Ergebnis, dass viele Mitglieder des Vereins verständlicher weise nicht hinnehmen werden und auch nicht hinnehmen müssen" sagt Volker Lieberam unter Hinweis auf die lange Liste der vorliegenden Unterschriften.


Stellungnahme der ersten Vorsitzenden Daja Reddingius-Reckmann: Der am 03.02.2022 eingereichten "Gemeinsamen Presseerklärung der Fußballabteilung und der Schwimmabteilung im SV Nienhagen von 1928 e.V." ist in sachlicher und vereinsrechtlicher Hinsicht zu widersprechen.

1.

Zu dem Vorspann stelle ich fest:

Es ist richtig, dass ich am 17.09.2021 zur Vorsitzenden des SV Nienhagen gewählt worden bin – und zwar mit einer deutlichen Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Richtig ist auch, dass ich Gemeinschaftsgefühl und Miteinander innerhalb des Vereins in den Vordergrund der Vorstandsarbeit gerückt habe und weiterhin rücken werde.

Die Entwicklung und Sicherung eines Gemeinschaftsgefühls unter den Vereinsmitgliedern setzt aber unabdingbar voraus, dass die demokratische Grundvoraussetzung für das Funktionieren eines Vereins akzeptiert und eine satzungskonform zustande gekommene Entscheidung der Mitgliederversammlung als des höchsten Vereinsorgans befolgt wird, auch wenn man sich eine andere Entscheidung gewünscht hätte. Nur so wird ein Miteinander unter den Vereinsmitgliedern erzeugt.

Ich stelle fest, dass die Verfasser der Pressemitteilung von Anfang an nicht gewillt waren, ein in der Mitgliederversammlung am 17.09.2021 zustande gekommenes und von ihnen sogar als satzungskonform eingeräumtes Wahlergebnis zu akzeptieren. In dieser undemokratischen Verweigerung liegt wohl der eigentliche Grund für die beklagte Zerreißprobe. Es ist deshalb auch unzutreffend, wenn behauptet wird, das Vertrauen "zahlreicher Mitglieder" in die Arbeit des neuen Vorstandes habe von Anfang an gefehlt. Das mag für die Verfasser der Pressemitteilung zutreffen, nach dem, was ich täglich erfahre, ist das Gegenteil der Fall.

2.

Zu den Hinweisen der Schwimmabteilung stelle ich fest:

Die Abteilungsleiterin verkennt die Zusammenhänge. Ein neu bestellter Vorstand ist – zumal nach einer längeren vorausgegangenen Vorstandsperiode – grundsätzlich zu einer Bestandsaufnahme über den Zustand der Administration einschließlich der organisatorischen Abläufe verpflichtet. Nur so lassen sich Schwachstellen ausmachen und Verbesserungen einleiten. Das bedingt gelegentlich auch kritische Nachfragen, insbesondere wenn sich Informationen über Trainingausfälle, (im Vergleich zu früher) geringe Aktivenzahlen bei Wettkämpfen und Vereinswechsel (letztere in Wettkampf-Protokollen und Presseberichten nachzulesen) häufen. Es ist bedauerlich – und meines Erachtens auch wenig zielführend – , wenn solche Nachfragen und Gesprächsangebote zur gemeinsamen Suche nach Lösungen als "Schikane" empfunden werden.

Falsch ist der in den Hinweisen der Abteilungsleiterin vermittelte Eindruck, Entscheidungen würden am Vorstand vorbei von mir allein getroffen und umgesetzt. Das Gegenteil ist richtig. Alle Vorgänge, die in die Zuständigkeit des Vorstandes fallen, werden dem Vorstand vorgelegt, im Vorstand behandelt und vom Vorstand entschieden. Die Hinweise zur fristlosen Kündigung des mit dem Schwimmtrainer geschlossenen Vertrages sind sämtlich falsch. Der korrekte Ablauf ist der Verfasserin mit Mail vom 04.02. detailliert erläutert worden. Ich gehe davon aus, dass die Verfasserin ihre falschen Hinweise widerruft.

Ich stelle aber fest: Grundvoraussetzung des mit dem Schwimmtrainer geschlossenen Vertrages ist der Besitz einer gültigen Trainerlizenz des Landesschwimmverbandes Niedersachsen. Zum Zeitpunkt der Kündigung verfügte der Trainer schon seit längerem über keinerlei (!) gültige Trainerlizenz– auch nicht beim DSV. Auf konkrete Nachfrage unsererseits wurde lediglich auf die DOSB-Datenbank verwiesen, aber keinerlei sonstige Hinweise gegeben. Stand heute wurde noch kein Nachweis über die vertraglich vereinbarte Lizenz vorgelegt.

3.

Zu den Vorhaltungen der Fußballabteilung stelle ich fest:

Es ist unzutreffend, dass der Vorstand die Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung verweigert – so der Einberufungsantrag satzungskonform ist.

Insofern muss der Vorstand genau sein. Würde er über die sog. Formalien großzügig hinwegsehen, wäre einer willkürlichen – das eingangs beschriebene demokratische Mehrheitsprinzip unterlaufende - Antragspraxis Tür und Tor geöffnet.

Die wichtigste Voraussetzung für einen satzungskonformen Einberufungsantrag ist der Nachweis, dass der Antrag von mindestens 10 % der ordentlichen Mitglieder gestellt wird. Die Einreichung einer zuordnungslosen bloßen Mitgliederliste genügt dem nicht einmal annäherungsweise. Auch der in einem anderen Listenformat vorgelegten Unterschriftensammlung lässt sich ein Antrag auf „Abberufung des jetzigen Vorstands und eine sofortige Neuwahl aller Vorstandsmitglieder“ nicht entnehmen.

Im Übrigen haben wir aber bereits angekündigt, dass wir grundsätzlich selbst auch den Bedarf einer baldigen Mitgliederversammlung sehen und diese demnächst in einer Beiratssitzung (mit allen Abteilungsleitern und weiteren Funktionsträgern) planen wollen.

Falsch ist schließlich der von der Fußballabteilung vermittelte Eindruck, ich hätte meine Wahl quasi von langer Hand vorgeplant und in einem "Überraschungseffekt" durchgesetzt. Das Gegenteil ist der Fall. Ich habe aus meinen Erfahrungen im alten Vorstand heraus zwar die Notwendigkeit einer Neubesetzung des Vorstands gesehen, aber zunächst versucht, andere Kandidaten für den Vorsitz zu finden. Erst als diese Suche erfolglos geblieben und ich von mehreren Vereinsmitgliedern dazu gedrängt worden war, habe ich eine eigene Kandidatur in Erwägung gezogen. Bis zuletzt war ich mir nicht sicher, ob ich kandidieren sollte oder nicht.

Abgesehen davon darf sich jedes Vereinsmitglied in der Mitgliederversammlung auch ganz spontan zur Wahl stellen. Geben wir bitte der Wahrheit die Ehre: Die Überraschung der Fußballer beruht auf einer Entscheidung der Mitgliederversammlung, an der sie – was ihr gutes Recht ist- nicht teilgenommen haben. Und nun setzen sie alles daran, das von ihnen nicht gewünschte Ergebnis durch ein von ihnen gewünschtes zu ersetzen. Ob das hier gezeigte Verhalten im Interesse unseres Vereins ist, lasse ich einmal als Frage stehen.

Wir sind nach wie vor zuversichtlich, dass es sich bei der „Zerreißprobe“ in Wahrheit um ein „reinigendes Gewitter“ handelt. Hoffentlich wird sich bei der Mehrheit die Erkenntnis durchsetzen, dass wir im Vorstand bestrebt sind, zum Wohle des SV Nienhagen nach Satzung und Gesetz zu handeln. Konflikte können in einem so großen und vielseitig aufgestellten Verein wohl nie ausgeschlossen werden. Entscheidend ist, dass man mit ihnen sachlich, objektiv und persönlich fair umgeht.


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