„Innenstadt funktioniert“: SPD-Fraktion fordert Neubewertung des Autoverkehrs
- Stefan Kübler
- vor 9 Minuten
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CELLE. Der Autoverkehr in der Celler Innenstadt wird derzeit durch mehrere Faktoren beeinträchtigt. Da ist nicht nur der große Weihnachtsmarkt, wodurch Autos nicht mehr auf der Bergstraße und dem Großen Plan fahren und parken können. Da sind auch die Bauarbeiten zur autofreien Gestaltung des Marktes, weitere Arbeiten in der Kanzleistraße und das geschlossene Karstadt-Parkhaus. Viele Parkplätze können aktuell nicht genutzt und Geschäfte nicht direkt angefahren werden. Angesicht dieser Umstände fordert die SPD-Fraktion im Celler Stadtrat von der Stadtverwaltung eine Neubewertung der Verkehrssituation in Celle.
Erreichbarkeit der Geschäfte mit dem Auto in der Diskussion
„Die Innenstadt funktioniert auch dann, wenn nicht jedes Auto bis vor die Ladentür fahren kann“, sagt SPD-Ratsherr und Ortsbürgermeister der Blumlage/Altstadt Christoph Engelen. Er hat eine Anfrage an die Stadt gestellt, in der er um eine sachliche Neubetrachtung des innerstädtischen Verkehrs bittet. Die alten Argumente gegen eine Reduzierung des Autoverkehrs würden nicht mehr greifen, findet er. Seit Jahren werde vermittelt, dass die Kaufkraft gefährdet werde, wenn nicht mehr direkt vor dem Schaufenster geparkt werden könne. „Faktisch haben wir derzeit eine deutliche Reduktion des Verkehrs und der Parkplätze – ein Zustand, der uns jahrelang immer als unmöglich oder schädlich dargestellt wurde“, so Christoph Engelen. „In meiner Anfrage geht es ausdrücklich darum, herauszufinden, ob die wiederholten Warnungen wirklich zutreffen.“
„Ungeplante Testphase einer autoärmeren Innenstadt“
Die aktuelle Situation bezeichnet der Ortsbürgermeister als „ungeplante Testphase einer autoärmeren Innenstadt“, die ganz ohne Antrag der SPD entstanden sei. In seiner Anfrage möchte er von der Stadtverwaltung wissen, wie sich die Verkehrsreduzierung konkret bemerkbar macht und wie sich der Besucherandrang entwickelt, insbesondere auf dem Weihnachtsmarkt. Außerdem möchte er Erfahrungen von Händlerinnen und Händlern einfließen und Rückschlüsse daraus für zukünftige Verkehrsplanungen ziehen lassen. „Wenn die Innenstadt selbst unter stark reduzierten Parkmöglichkeiten funktioniert, sollten wir uns ehrlich fragen, ob das Argument der ‚Parkplatznot‘ wirklich trägt“, findet Christoph Engelen.














