CELLE. Tag fünf im städtischen Lagezentrum und leichtes Aufatmen beim Team des Krisenstabes: Zum ersten Mal zeigen die Pegelstände eine fallende Tendenz. Der Regen vom Freitag hat sich nicht negativ ausgewirkt. Entwarnung gibt es deshalb aber nicht. Jetzt gilt der Blick den kommenden Tagen, an denen noch weiterer Niederschlag erwartet wird. Zudem folgt dem sinkenden Pegel im Nachgang langsam ablaufendes Oberflächenwasser und ein Anstieg des Grundwasserspiegels.
Und es gibt weitere gute Nachrichten: Hannoversche Straße und Spörckenstraße wurden momentan weitestgehend trockengelegt. „Unter anderem dank der Kollegen vom THW Saarland, die hier tatkräftig in den Kanälen und überfluteten Bereichen mit einer Großpumpe entlastet haben“, wie Oberbürgermeister Jörg Nigge betonte, als er sich am Samstagmorgen vor Ort ein Bild machte. Dennoch bleiben beide Straßen weiterhin für den Verkehr gesperrt. Seitens der Stadtentwässerung und der Straßenreinigung gilt es nun, die Gullys auszusaugen, Kontrollen vorzunehmen und die Befahrbarkeit wiederherzustellen. Erst im Anschluss werden die Straßen wieder für Verkehr geöffnet. Dazu die dringende Bitte an alle Anwohnerinnen und Anwohner, keinen Abfall, Sperrmüll oder Schlamm auf die Straßen zu schieben oder dort abzustellen.
Entlang der Wittinger Straße zeichnet sich ebenfalls Entspannung ab, diese wird voraussichtlich in Kürze wieder für den Verkehr freigegeben. Dagegen mussten Bruchkampweg und Industriestraße in Altencelle wegen des Hochwassers gesperrt werden.
Derweil haben sich Krisenstabsleiterin Elena Kuhls und der OB gemeinsam mit Frank Gries, Abteilungsleiter Wasserwirtschaft/Wasserbau beim Celler Ingenieurbüro Heidt + Peters, ein Bild von den Hochwasserschutzmaßnahmen an der Mühlenaller hinter dem Landkreisgebäude an der Trift gemacht. Neben der Hochwasserschutzmauer sorgt ein Schöpfwerk dafür, dass stündlich 3,5 Millionen Liter Wasser in die Mühlenaller gepumpt werden. „Hätten wir das nicht, wäre uns längst die Bahnhofstraße vollgelaufen“, erläutert Gries. So wird der Bereich sichtbar entlastet.
Die Wasserstände an den für Celle relevanten überregionalen Pegeln zeigen mit Stand vom 30. Dezember, 9 Uhr folgende Tendenz:
Aller: Pegel Celle, Meldestufe 3 überschritten, Prognose gleichbleibend
Fuhse: Pegel Wathlingen, Meldestufe 3 überschritten, Prognose gleichbleibend
Lachte: Pegel Lachte Meldestufe 1 überschritten, Prognose fallend.
Die flussaufwärts liegenden Pegel weisen folgende Tendenzen auf:
Aller, Pegel Brenneckenbrück: gleichbleibend
Oker, Pegel Groß Schwülper: leicht fallend
Fuhse, Pegel Peine: fallend.
Die Wasserstände sind über Nacht stabil geblieben:
· Aller ist um 4 Zentimeter gefallen
· Fuhse in Celle ist im Schnitt, 3 Pegel, um 3 Zentimeter gefallen
· Lachte in der Wittinger Straße ist um 8 Zentimeter gefallen
· Freitagsgraben ist um 6 Zentimeter gefallen.
Hinweis zu Strom und Mobilfunk
Derzeit wird in einigen Warn-Apps allgemein vor Ausfällen der Energieversorgung und des Mobilfunk-Netzes im Bereich der Stadt Celle gewarnt. Zu vorsorglichen Abschaltungen der Stromversorgung kommt es derzeit aber nur vereinzelt in Bereichen, wo Ampel- oder Laternenanlagen, Trafostationen und/oder Kabelverteilerschränke von starker Überflutung betroffen sind. Zudem kann es in einzelnen Haushalten mit vollgelaufenen Kellern ebenfalls zu einer gezielten Unterbrechung der Stromversorgung kommen, um einer Stromschlaggefahr zu entgegnen. Die flächendeckende Energieversorgung ist aber nach wie vor gesichert. Celle-Uelzen Netz GmbH (CUN) ist im Dauereinsatz und hat die Lage im Griff.
