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Ex-Celler Matthias Graf im Interview: Ein Blick hinter die Kulissen von „Abenteuerland“

Matthias Graf
Foto: Nilz Böhme, Matthias Graf; Montage CH

Im Herbst letzten Jahres feierte "Abenteuerland – Das Musical mit den Hits von PUR" in Düsseldorf seine Uraufführung und hat seitdem bereits über 300 Aufführungen mit rund verkauften 300.000 Tickets hinter sich. Eigentlich war das Musical nur auf eine Laufzeit von einem halben JAhr angelegt, wurde aber verlängert. Die letzte Aufführung ist am 23. Februar 2025. Rund 30 Darsteller stehen auf der Bühne – einer von ihnen ist Matthias Graf, der ursprünglich aus Großmoor stammt. Als Zeichen seiner Verbundenheit ließ er sich sogar ein "Abenteuerland-Tattoo" stechen. Im Gespräch mit CelleHeute gibt Matthias spannende Einblicke in seinen Werdegang, die Herausforderungen als Musical-Darsteller und warum er beinahe das entscheidende Casting für "Abenteuerland" verpasst hätte.


CelleHeute: Hast du einen Lieblings-Pur-Song?


Matthias: Vor der Produktion war es Abenteuerland, weil ich den immer schon schön fand, auch textlich ist der sehr gut. Ich mag traurige oder melancholische Songs und seit der Produktion ist es deswegen der Song "Allein vor dem Spiegel".


CelleHeute: Den muss ich mir mal anhören, den kenne ich noch gar nicht. Das Spannende an "Abenteuerland – Das Musical" ist, dass eigentlich die Songs schon vorher da waren und dann darum herum ein Stück konzipiert wurde. Worum geht es denn in dem Abenteuer?


"Es geht im besten Sinne um den Alltag einer Familie und wie jede Generation mit ihren eigenen Problemen umgeht."

Matthias: Es geht im besten Sinne um den Alltag einer Familie. Die Familie Schirmer, Mutter, Vater mit zwei Kindern und noch die Oma. Und jede Generation hat mit ihren eigenen Alltagsproblemen zu kämpfen. Die Ehe zwischen den Schirmers ist nicht mehr so von Respekt und Liebe geprägt wie früher, die Tochter geht mitten durch die Pubertät, der Sohn will ein gefeierter Rockstar werden. Das klappt aber nicht so ganz. Und es geht darum, wie jede Generation mit ihren eigenen Problemen umgeht.


CelleHeute: Du hast die ersten Jahre in Großmoor gelebt und bist dann nach Hannover gezogen. Wie ist es denn dazu gekommen, dass du überhaupt Musical Darsteller geworden bist? Hast du schon als Kind viel gesungen, wenn du durch die Altstadt gelaufen bist?


Matthias: Gesungen habe ich viel. Väterlicherseits habe ich eine sehr musikalische Familie, aber ich habe immer irgendwie mit meiner Mutter gesungen. Ab da war klar, dass Musik eine Rolle in meinem Leben spielt. Und dann, als ich in Hannover war, hat mein Vater mich im Knabenchor Hannover angemeldet, wo er und seine Brüder auch gesungen haben. Und dann ging es so seinen Weg. Wobei Musical relativ spät erst eine Option wurde durch meinen Gesangslehrer. Dann habe ich in Leipzig studiert.


Abenteuerland
Foto: Jochen Quast

CelleHeute: Du hast bereits in Musicals wie MyFair Lady oder Comedian Harmonist auf der Bühne gestanden. Worin unterscheidet sich deine Arbeit für das Pur-Musical mit den vorherigen Produktionen?


Matthias: Abenteuerland ist sehr lebensnah und so aktuell. Ich mag, dass so viele Alltagssituationen behandelt werden. Und auch, dass man halt mal dabei war, wie eine Uraufführung entsteht. My Fair Lady wurde schon tausendmal gespielt, auch wenn jede Inszenierung natürlich wieder neu und anders ist. Aber der Probenprozess bei Abenteuerland war toll zu sehen. Wir haben komplette Szenen umgestellt, weggeschmissen, neu gemacht und dieser Prozess war einfach faszinierend.


"Abenteuerland ist sehr lebensnah und so aktuell."

CelleHeute: Wie lief dieser Prozess generell? Also du hast dich da wahrscheinlich ganz klassisch beworben. Wie hast du vom Casting erfahren?


Matthias: Man weiß nicht immer genau Bescheid über jede Produktion, wo man sich bewirbt. Ich weiß noch, dass ich damals beinahe nicht hingegangen wäre. Ich hatte am Tag vorher ein Finale für das Musical Tarzan und ich war echt überzeugt, dass ich das kriege. Und ich habe dann meine Frau angerufen und meinte, dass ich gar keine so große Lust habe zu Abenteuerland zu gehen. Und dann meinte sie: Jetzt bist du schon in Hamburg, jetzt gehst du da hin. Und dann bin ich hingegangen. Zum Glück!


Abenteuerland
Foto: Nilz Böhme

CelleHeute: Du hast drei Covers, sprich springst ein, wenn jemand ausfällt. Was ist dabei die Herausforderung?


Matthias: Ich finde das ist momentan eine der besten Positionen, in der man sein kann. Natürlich will man gerne eine Erstbesetzung sein, aber ich liebe diese Abwechslung total. Mal spielst du die Rolle und mal die. Die Herausforderung ist bei den Zweitbesetzungen seine eigene Spielfarbe zu finden, aber es trotzdem so zu spielen, wie es die Erstbesetzung entwickelt hat und wie sich es auch gehört.


CelleHeute: Und was ist deine Lieblingsrolle?


Matthias: Schwierig. Also ich spiele einmal als Zweitbesetzung den Vater Robert, der ist schauspielerisch ganz toll und hat zwei wunderschöne Songs. Bei dem mag ich wirklich die Reise, die die Rolle durchläuft. Und die andere Zweitbesetzung, das ist der Mr. X, der ist so ein bisschen der mysteriöse Charakter. Der macht einfach stimmlich Spaß. Und die dritte Rolle ist eine Notfallzweitbesetzung, da bin ich noch der Opa Karl. Wenn man mich zum Opa schminkt, muss ich zwei, drei Stunden in der Maske sitzen.


"Die Zielgruppen von Pur-Fans und Musical-Fans passen sehr gut zusammen. Beide wollen gerne Geschichten hören und lieben gute Musik."

CelleHeute: Eigentlich war das Musical nur bis zum Sommer geplant und wurde jetzt bis Ende Februar verlängert. Hättest du damit gerechnet, dass das so ein Erfolg wird?


Matthias: Bevor ich das Drehbuch gelesen habe, habe ich erstmal nicht damit gerechnet. Abenteuerland hört sich so nach Peter Pan an, nach irgendwas ganz, ganz Abgefahrenem. Und dann lese ich dieses Skript und denke: Das ist ja ein bisschen alltäglich. Aber was dann daraus gemacht wurde! Es ist wirklich, wirklich toll geworden. Die Zielgruppen von Pur-Fans und Musical-Fans passen sehr gut zusammen. Beide wollen gerne Geschichten hören und lieben gute Musik. Es war klar: Das geht durch die Decke.


CelleHeute: Du hast ein paar Jahre in Celle gelebt, ehe du nach Hannover gezogen bist. Kommst du manchmal trotzdem nach Celle zurück und hast du einen Lieblingsort?


Matthias: Das Celler Badeland, das fand ich schon als Kind fantastisch. Das gibt es sehr selten, dass es noch so ein Badeland mit diesen zwei riesigen Rutschen gibt, mit diesem riesigen Außenbereich, mit dem Salzbad und alles drum herum.


CelleHeute: Matthias, vielen Dank für das Gespräch mit dir.


Matthias: Vielen Dank.

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