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„Es wird keinen Gas-Engpass geben" - Arbeitgeberverband fordert Entwarnung statt Panik


Foto: JT Jeeraphun / stock.adobe.com


LÜNEBURG/BERLIN. die Entwicklung der Gaspreise beherrscht derzeit die öffentliche Diskussion.

Dabei werden gerade die stark ansteigenden Preise an den Energiebörsen im Wesentlichen davon getragen, dass hier große Ängste hinsichtlich einer ausreichenden Versorgung bestehen. Dabei werde außer Acht gelassen, dass nach wie vor Gaslieferungen erfolgen und inzwischen eine Vielzahl von Unternehmen mit einer Umstellung auf andere Energiequellen sowie entsprechenden Energiesparmaßnahmen an einem geringeren Gasverbrauch arbeiten, ist der Arbeitgeberverband Lüneburg-Nordostniedersachsen überzeugt. Insofern konnte jetzt auch die Bundesregierung verkünden, dass früher als geplant die Gasspeicher für den bevorstehenden Winter schon bereits zu 75 % gefüllt sind. Es steht deshalb zum gegenwärtigen Zeitpunkt überhaupt noch nicht fest, dass es tatsächlich zu einem Gas-Engpass kommen wird. Die Gasumlage in Höhe von 2,419 Cent netto pro Kilowattstunde ab Oktober, die Vervielfachung von Gas- und Strompreisen trotz der jüngst von der Bundesregierung angekündigten Mehrwertsteuersenkung, befürchtete Gas-Engpässe im Winter: Die Nachrichtenlage rund um die derzeitige Energiekrise sind besorgniserregend. Doch Lüneburgs Arbeitgeberpräsident Volker Meyer sieht auch Anlässe zur Entwarnung: So hätten etliche Betriebe bereits ihre Anlagen umgestellt und rüsten um. Seine Prognose lautet daher: „Es wird keinen Gas-Engpass geben.“ Meyer, Geschäftsführer der Heinrich Meyer-Werke Breloh, sei gut vernetzt: Der Arbeitgeberverband Lüneburg-Nordostniedersachsen e.V. vertrete mehr als 750 Unternehmen in der Region. Mit vielen davon habe Meyer seit Beginn des Ukraine-Krieges Gespräche rund um das Thema Energieversorgung geführt. „Die Unternehmen haben vorgesorgt und werden weniger Gas benötigen als angenommen“, sagt Meyer. So hätten etliche Betriebe bereits auf Öl und /oder Wärmepumpen sowie Feststoffheizungen umgestellt, auch Strom werde bereits zu weit größeren Teilen selbst hergestellt als noch im vergangenen Jahr. Auch die Bevölkerung gehe bewusster mit dem Verbrauch von Gas um. All dies werde zu einer Entspannung führen, ist sich der langjährige Marktbeobachter sicher. „Die derzeitige Preisentwicklung ist nicht auf einen steigenden Verbrauch oder einen akuten Energiemangel zurückzuführen, sondern auf eine Überzeichnung der Bestellungen.“ In der Volkswirtschaft bezeichne man solche Zusammenhänge als Peitschen-Effekt: Die Zunahme von Bestellungen peitsche sich innerhalb der Lieferkette so stark auf, dass sie den tatsächlichen Bedarf weit überschreitet. „Die Preise von heute sind nicht gerechtfertigt, es sind rein psychologische Angstpreise. Ein Szenario, im Winter zu frieren, müssen wir nicht befürchten.“ Der Appell des Arbeitgeberpräsidenten an die Politik lautet: „Entwarnung geben.“ Die Gasumlage sei eine für Privatkunden und Unternehmen zwar gleichermaßen ärgerliche, aber zu diesem Zeitpunkt notwendige Reaktion auf die derzeitige Situation. „Die Politik musste so handeln. Diese Reaktion war unumgehbar. Jetzt aber heißt es, Fakten neu zu recherchieren und zukünftige Bedarfe zu aktualisieren. „Wir werden im nächsten Winter insgesamt viel weniger Gas benötigen als im letzten. Ich bin davon überzeugt, dass es zu einer Entspannung kommen wird.“

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