CELLE. Der Aufschrei in den sozialen Medien war groß: Vor rund zwei Wochen brach eine Kuh in Celle aus und rannte panisch durch Westercelle. Die Versuche der Polizei und des Landwirts, das Tier zu beruhigen und einzufangen, blieben erfolglos. Schließlich wurde die Kuh vom herbeigerufenen Jäger erschossen. Nun hat die Tierrechtsorganisation PETA Ende vergangener Woche Strafanzeige gegen den Landwirt und den Jäger erstattet.
„Diese Kuh wurde ohne rechtliche Grundlage getötet. Das Jagdgewehr grundlos auf ein Lebewesen zu richten, zeigt einmal mehr, wie gering das Leben sogenannter Nutztiere in unserer Gesellschaft geschätzt wird“, kritisiert Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. Die Organisation bezieht sich auf Paragraf 17 Nummer 1 des Tierschutzgesetzes, der fordert, dass für die Tötung eines Tieres ein „vernünftiger Grund“ vorliegen muss. PETA sieht diesen Grund in diesem Fall als nicht gegeben.
„Die Kuh hätte nicht auf diese Weise sterben müssen. Das Tier zu betäuben und anschließend einzufangen, hätte die Alternative sein müssen“, betont Kainz. Ob es tatsächlich zu einem Verfahren kommt, ist noch unklar. Nähere Informationen zur Strafanzeige konnte die Staatsanwaltschaft Lüneburg gegenüber CelleHeute bisher nicht mitteilen.
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