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Dramatische Lage für Igel – Pflegestellen in der Region am Limit


Ein Babyigel wird in Hand gehalten. Im Hintergrund ein Laubgebläse
Ob Hunger oder Verletzungen durch Gartengeräte wie Laubbläser, Mähroboter und co: Die wenigsten Igel schaffen es heile durch den Winter. (Igel-Foto: Ramona Bremer)

BERGEN. Im Waldhofer Igelstübchen herrscht Hochbetrieb. Ramona Bremer ist Tag und Nacht damit beschäftigt, verletzte und unterernährte Igel zu pflegen. Alle ihre Boxen sind belegt, doch die Nachfrage bricht einfach nicht ab: Täglich bekommt sie neue Anfragen. Hilfsbedürftige Tiere aus Kapazitätsgründen abzulehnen, beschreibt sie als herzzerreißend. Denn die Lage für die Stacheltiere ist dramatisch.


Lebensraumverlust, Straßenverkehr, Insektenrückgang und Klimawandel: Viele Faktoren machen den Igeln das Leben zunehmend schwerer. Seit Oktober vergangenen Jahres steht er auf der internationalen Roten Liste als "potenziell gefährdet".


Der Bedarf nach Igel-Pflegeplätzen ist groß, doch so gut wie alle Igelstationen rufen bereits Aufnahmestopps aus. Ramona Bremer und ihre Kolleginnen vom Hotel Igel-Glück Nadja und Tanja erklären, wie man Igeln am Besten selbst hilft.


Benötigt jeder Igel Hilfe?


Die wenigsten Igel schaffen es, laut den Expertinnen, allein durch die kalte Jahreszeit. Aufgrund des starken Insektenrückgang können sich die meisten der stacheligen Tiere nicht genug Speck für den Winter anfressen.


Auf folgende Hungersymptome können Laien achten:

  • Hungerknick: Der Nacken des Tieres ist eingefallen, es ist ein deutlicher Knick zwischen Kopf und Körper erkennbar

  • hervorstehende Hüftknochen, magerer, unförmiger Körper

  • torkelnder Gang, geringe Reflexe

  • apathisches Verhalten oder Reglosigkeit

  • Der Igel ist bei Dauerfrost oder Schnee aktiv


Viele Tiere sind krank oder von Parasiten befallen. Diese Symptome sind zu beachten:

  • Igel zeigt vermehrte Tagaktivität

  • Er hat Flöhe, Zecken, Fliegeneier oder Maden

  • Fliegen umschwärmen den Igel

  • Er hat Schwellungen, Abszesse oder Wunden am Körper

  • Der Igel hustet oder röchelt

  • Er hat schlitzförmige, eingefallene Augen

  • Das Tier liegt auf der Seite

  • Der Igel stellt seine Stacheln nicht auf und rollt sich nicht ein


Ein Igel, der sich in ein Handtuch kuschelt
Gerettete Igel benötigen in ihrer Box neben einer Wärmequelle auch eine Versteckmöglichkeit . Ein Handtuch ohne Aufhängeschlaufe eignet sich dafür ideal. (Foto: Ramona Bremer)

So hilft man Igeln richtig


Da die falsche Pflege den Igeln schnell das Leben kostet, raten Experten von Selbstversuchen ab. Wer folgende Schritte beachtet, bewegt sich auf der sicheren Seite.


  1. Igel sichern Am Besten in einer Box oder einem Karton, der mindestens 50 cm hoch ist. Wichtig: Igel brauchen Versteckmöglichkeit. Dafür einfach ein Handtuch ohne Aufhängeschlaufe in den Karton packen.

  2. Zunächst den Igel nicht füttern

  3. Notizen machen Datum, Uhrzeit, Fundort, Umstände, Gewicht, Wunden, Verhaltensauffälligkeiten und Aussehen notieren

  4. Erstversorgung Mit einem Kamm, einer Zahnbürste oder einem sauberen Mascara-Bürstchen Fliegeneier und/oder Maden aus dem Fell bürsten. Bei Flohbefall den Igel über heißem Spüli-Wasser abbürsten. Wichtig: Niemals Flohspray oder ähnliches verwenden.

  5. Igel wärmen Eine Wärme- oder Trinkflasche mit warmen Wasser befüllen und in ein Handtuch einwickeln und zum Igel legen. Das Tier muss die Wärmequelle selbstständig verlassen können.

  6. Futter und Wasser geben Es eignet sich Katzennassfutter ohne Gelee oder Soße sowie ungewürztes, nicht durchgebratenes Rührei. Von Igelfutter raten die Expertinnen ab. Es sollte immer nur ein Teelöffel pro Stunde gefüttert werden. Die Tiere dürfen auf keinen Fall auf dem Rücken liegend fressen.

  7. Experten verständigen



Vorsicht vor dem Refeeding-Syndrom


Bei Unterernährung besteht die Gefahr des Refeeding-Syndroms. Bekommt ein abgemagerter Igel zu viel Futter, hat der Körper nicht genügend Energie zum Verdauen. Es kann zum Organversagen und damit zum Tod kommen. Deshalb sollten die Igel erst gefüttert werden, nachdem sie gesäubert und gewärmt wurden.



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