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"You can´t always get, what you want" - Das Wort zum Montag, Folge 125


Ich gebe zu, dass ich von den Rollings Stones nie eine Platte besessen habe. Und ich bin auch noch nie in einem ihrer immer wiederkehrenden Abschiedskonzerte gewesen. Aber ich wäre in der letzten Woche in Berliner Waldbühne schon gerne dabei gewesen. Start me up, Satisfaction oder Sympathy fo the devil – das sind schon Musikklassiker unserer Zeit.


Eine Textzeile eines Liedes von den Stones habe ich in meinen kleinen Schatz von persönlichen Leitgedanken aufgenommen. Ich behaupte ja, dass man mit zehn bis zwanzig Leuchtfeuerworten ganz gut und vor allem sozialverträglich durchs Leben kommt.

Von den Stones ist es dieser Satz, er lautet – erst auf Englisch: You can´t always get, what you want, but you get what you need. Auf deutsch, meine freie Übersetzung: Du bekommst nicht immer das, was Du willst, aber du bekommst bestimmt das, was du brauchst.


Ich finde, das ist ein wichtiger Gedanke für heute, wo unser Leben und unser Alltag so durchtaktet und durchgeplant sind und Lebensplanungsseminare schon gefühlt für Kindergartenkinder angeboten werden. Und wenn dann etwas anders eintritt, als wir gedacht haben – die Bundesbahn ist mal wieder zu spät, vor dem freien Wochenende zeigt der Coroanteststreifen ein fettes T, ja, dann entsteht schnell das Gefühl, die ganze Welt würde einstürzen. Ich bin nicht zu meinem Recht gekommen! Eine Katastrophe.

Die Stones geben mit ihrem Lied zu bedenken, dass wir etwas gelassener sein und mehr vertrauen sollten. Manchmal ist das, was wir uns ausgesucht haben und was wir wollen, gerade nicht das, was wir brauchen. Allerdings verstehen wir das nicht sofort im selben Augenblick, sondern erst im Rückblick.


Mein großes Aha-Erlebnis liegt schon lange zurück – und hat sich später in vielen Variationen bewahrheitet. Als meine Frau Rena und ich nach zwei Jahren in Südamerika zurück nach Deutschland mussten, hat uns der Regionalbischof nach Nienhagen geschickt. Das ist so bei Deiner ersten richtigen Stelle als Pastor oder Pastorin. Du wirst geschickt.


Meine Güte, was waren wir sauer: Warum wir in diesem Dorf, warum nicht Hannover oder wenigstens Lüneburg? Warum um Himmels willen in die Pampa? Wirklich, wir haben es erlebt: Du bekommst nicht immer das, was du willst.


Aber ziemlich schnell haben wir gemerkt: Hier ist es viel besser als gedacht. Es gibt nette und engagierte Leute mit weitem Horizont. Die Kirchengemeinde ist offen, tolle Kirchenvorstände, es gibt zwar viel zu tun, aber die Arbeit trägt Früchte. Wir haben das bekommen, was wir offenbar brauchten.

Mein Appell für diese Woche, ach, nicht nur für diese Woche.. an Euch lautet: Glaube nicht, dein Leben würden perfekt sein, wenn nur das passiert, was du geplant hast. Es sind doch die ungeplanten und unverfügbaren Momente, die unser Leben bereichern. Oder, um es ganz fromm zu sagen: Gib Gott eine Chance, dass er mit dir in Kontakt treten kann – und warte ab, was passiert, wenn einer deiner Wünsche nicht in Erfüllung geht. Vergiss nicht: : You can´t always get, what you want, but you get what you need. Bleibt behütet.


Pastor Uwe Schmidt-Seffers

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