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"Impfpflicht bleibt Unrecht"



Wer einen derart massiven Eingriff in die Grundrechte wie eine Impfpflicht fordert, darf sich nicht nur von dramatischen Bildern und Meldungen leiten lassen, sondern muss ins Detail gehen! Es geht um drei Fragen, die eindeutig beantwortet werden müssen - findet der Journalist Bernd Reiser aus Hannover.


Erfordert die Lage diese extreme Maßnahme?

Ist die Impfung geeignet, um die Pandemie zu beenden?

Wurden alle milderen Maßnahmen ausgeschöpft?

Bei Frage 1 möchte man angesichts der Bilder von Bundeswehr-Flugzeugen, die Patienten von einem Bundesland ins andere fliegen müssen, ohne Zögern mit ja antworten. Der Hinweis, dass vor allem der Personalmangel in den Kliniken zu einem Abbau der betreibbaren Betten und somit zu einer deutlichen Verschärfung der Lage geführt hat, ändert da zwar grundsätzlich wenig. Aber schon an diesem Punkt kann man natürlich fragen, ob Menschen, die eine kostenlose Corona-Impfung nicht annehmen möchten, die Versäumnisse der Politik ausbaden müssen. Tatsache ist, dass es auch in schweren Grippewellen wie 2016/17 und vor allem 2017/18 erhebliche Engpässe in den Krankenhäusern gab. Ich selbst war auf einer Pressekonferenz, bei der genau das beklagt wurde.


Außerdem kann man fragen, wer denn den Großteil der Intensivpatienten ausmacht. Mal abgesehen davon, dass aktuell etwa 70 bis 75 Prozent der Patienten mit völlig anderen Krankheiten behandelt werden müssen, die nicht selten durch ungesunde Lebensweise ausgelöst wurden, sind es auch unter den Covid-Patienten weiterhin überwiegend ältere bis sehr alte Personen. Seit Ende 2018 hat allerdings die Zahl der über 80-Jährigen in der deutschen Bevölkerung um 15 Prozent zugenommen, das sind rund 800.000 Menschen in dieser Altersgruppe mehr. Es ist ziemlich erwartbar, dass damit auch die Zahl derer zugenommen hat, die anfällig für Krankheiten aller Art, und leider auch für Infektionskrankheiten sind.


"Bei etwa 70 Prozent der Infizierten und Verstorbenen der vergangenen Wochen weiß das RKI gar nicht, ob sie ungeimpft oder geimpft waren."


Und immer häufiger – damit wären wir bei der zweiten Frage – infizieren sich mit Corona aktuell auch vollständig Geimpfte, landen auf Intensivstationen und sterben an Covid-19, wie allein schon die offiziellen Daten des RKI zeigen. Doch genau hier kommt eben so ein Detail ins Spiel, das kaum beachtet wird: Bei etwa 70 der Infizierten (und übrigens auch der Verstorbenen) der vergangenen Wochen weiß das RKI gar nicht, ob sie ungeimpft oder geimpft waren. Wir reden von mehr als 620.000 Infizierten in vier Wochen. Je nachdem, ob alle diese „Unbekannten“ vollständig geimpft waren oder vielleicht alle ungeimpft, oder die Verteilung etwa der in der Bevölkerung entsprach, ergibt sich eine Effektivität der Impfung (je nach Altersgruppe) von 99 % bis -9 % (Minus 9 Prozent!). Im Klartext: Wir wissen eigentlich gar nichts über die Wirksamkeit der Impfung, zumindest was den Schutz vor Infektion angeht. Vieles spricht dafür, dass dieser eher zu vernachlässigen ist.


Anders übrigens als bei der Masern- oder der Pockenimpfung. Beim Vergleich mit diesen Impfungen kommt es auch wieder auf die Details an. Die Impfpflicht bei den Masern bezieht sich nämlich auf die Gruppen, die besonders gefährdet sind, das Virus ist 2,5 bis 3-mal ansteckender als Delta und es gibt eine sterile Immunisierung. Ebenso bei der Pockenimpfung. Dass die Pocken je nach Erreger etwa 10- bis 100-mal tödlicher sind als SARS-CoV-2, sollte auch nicht unerwähnt bleiben. Eine sterile Immunisierung aber gibt es bei Covid-19 definitiv nicht! Und die Sterberate (Infection-Fatality-Rate) liegt im Bereich einer schweren Grippewelle oder, je nach Quelle, leicht darüber.


Schließlich lohnt sich für die Beantwortung der Frage, ob die Impfung (allein) geeignet ist, die Pandemie zu beenden, auch der Blick auf die internationalen Daten. Die Impfquoten der verschiedenen Länder haben kaum und maximal sehr zeitlich begrenzte positive Auswirkungen auf die Infektionszahlen, bestenfalls kann man eine Verringerung der Sterberaten erkennen.


Doch genau dies – und damit sind wir bei Frage 3 – können auch und insbesondere Länder vorweisen, die keine hohe Impfquote aufweisen. Allen voran Indien. Nach einem dramatischen Anstieg der Infektionszahlen im Sommer, haben einige Bundesstaaten das Medikament Ivermectin flächendeckend eingesetzt. Jeder Infizierte erhält etwa in Uttar Pradesh ein Päckchen, in dem unter anderem Ivermectin enthalten ist. Auch alle Kontaktpersonen werden damit versorgt. Ergebnis: Es gibt kaum noch Fälle und vor allem kaum noch Covid-Tote zu beklagen. Seit Ende August ist Ivermectin auch in Japan zur Behandlung von Covid-19 zugelassen. Auch hier sanken wenige Tage später die Infektionszahlen dramatisch. Und wenn man schon nicht diesem „Wurmmittel" antivirale Eigenschaften zutraut, dann kann man ja auch auf das neue Medikament von Pfizer setzen. Auch das hilft vor allem bei frühzeitigen Einsatz. Dass die Wirkweise im Prinzip die gleiche ist wie bei Ivermectin – geschenkt.


"VItamin D Mangel erhöht Sterberisiko bei Corona-Patienten"


Japan ist übrigens auch ein gutes Beispiel für eine weitere Maßnahme, die bisher bei uns weitgehend ignoriert wird: Supplementierung von Vitamin-D. In Japan ist die Sterberate schon während der gesamten Pandemie deutlich geringer als in den meisten anderen Ländern, und das, obwohl das Land die älteste Bevölkerung weltweit hat. Aber: Japan ist auch Weltmeister beim Konsum von Seefisch, einem der wichtigsten Lieferanten von Vitamin D. Auch Schweden hat nach groben Fehlern in der ersten Welle inzwischen eine der niedrigsten Sterberaten weltweit. Dort werden seit Jahren schon Milchprodukte mit Vitamin D angereichert. Nur eine Korrelation? Eine neue Studie der Universitäten Heidelberg und Tübingen hat gezeigt, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel, der schon vor der Corona-Infektion vorlag (!), eindeutig das Risiko für einen tödlichen Verlauf oder eben auch für Hospitalisierung erhöht.


Wer also ernsthaft Krankenhauseinweisungen verhindern will, sollte die Bevölkerung über diese Zusammenhänge informieren und schnell mit den Hausärzten dafür sorgen, dass eine Unterversorgung mit Vitamin D, wie sie laut RKI bei 4 von 5 Personen im Winter vorliegt, erkannt und behoben wird. Mittelfristig hätte auch geholfen auf die Bedeutung von Übergewicht und Bewegungsmangel hinzuweisen. Wie eine große koreanische Studie gezeigt hat, verringert Ausdauertraining nicht nur das Risiko für schwere Krankheitsverläufe, sondern sogar das Infektionsrisiko um immerhin 15%.


Gurgeln mit Jodlösungen oder dergleichen wäre ebenfalls eine sinnvolle Maßnahme zur akuten Reduzierung der Virenlast nach Infektion. Doch auch dieses einfache und milde Mittel zur Verhinderung von schweren Verläufen hat man bisher nicht genutzt.


Die Antwort auf die entscheidende dritte Frage, ob alle milderen Maßnahmen schon eingesetzt wurden, um die Pandemie zu bekämpfen muss man also eindeutig mit NEIN beantworten.


Und schon allein deswegen ist eine Impfpflicht, bei allem Verständnis für den Wunsch, die Pandemie endlich zu beenden, nicht nur das falsche Instrument, sie ist und bleibt einfach Unrecht!


Bernd Reiser

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