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Ein Lob auf das halbe Herz - Das Wort zum Montag, Folge 111



Neulich schrieb mir eine Freundin, dass sie sehr unzufrieden ist. Auf der einen Seite würde sie von sich selbst viel erwarten: vollen Einsatz, Spitzenleistungen und Perfektion. Auf der anderen Seite sagt sie: Ich erlebe immer wieder, wie ich hinter meinen Ansprüchen zurückbleibe – und das macht mich krank.

Ja, habe ich gedacht: So wünschen wir uns. Mit ganzem Herzen und ganzer Kraft wollen wir bei allem dabei sein, was wir tun. Wenn wir schon den lang ersehnten Job bekommen haben, kann der Chef auch erwarten, dass wir unser Bestes geben. Die Frau, die sich immer Kinder gewünscht hat, denkt permanent, ihr Mutterherz müsse nun nonstop im richtigen Takt schlagen. Eine andere strebt danach, die beste Schwiegertochter zu sein, ein anderer der perfekte Liebhaber; und wir alle meinen, uns immerzu auf dem unmittelbaren Höhepunkt unserer Gefühle tummeln zu müssen.


Wenn einer das alles nicht mehr packt, schlägt ihm leicht das Urteil ins Gesicht: „Du bist nicht mehr „Hundertprozentig“. Das ist wie ein modernes Kainsmal. Und selbst pocht es ja auch anklagend in einem: Wer nicht mehr „authentisch“ mit sich und seinen Wünschen ist, der hat gegen das Gebot der Vollkommenheit verstoßen.


Gegen diesen Wahnsinn habe ich das halbe Herz schätzen gelernt. Manchmal geraten eben die Muttergefühle (und die der Väter auch ) durcheinander, sind nicht kalt noch heiß, sondern lau. Ob eine darum keine gute Mutter mehr ist?

Die alten Eltern werden mehr aus Pflicht denn aus Neigung gepflegt. Ist das zu verachten ? Und wenn einer nach 10 Stunden in der Firma seine Sachen packt und geht, obwohl die anderen noch ihre Schreibtische hüten - ist der kein loyaler Mitarbeiter mehr?


Ich finde, auch ein halbes Herz ist nicht zu verachten. Wenn die Gefühle auf dem Barometer der Liebe keinen Sommer anzeigen, dann schiebt uns immerhin die Einsicht voran, dass wir uns doch gegenseitig tragen und ertragen wollen. Dann machen wir es eben „so gut wir´s können !“ Nicht perfekt, nicht makellos, sondern, weil wir einmal Treue versprochen haben und vernünftige Einsicht es nahelegt. Das Schwarzbrot des Alltags, auch ohne die höchsten Gefühle gebacken, ist nahrhaft und sättigt.

Ein halbes Herz ist besser als keines. Ich finde, wir sollten Geduld mit uns selbst haben. Es kommen auch wieder Zeiten, da ist man es ganz Feuer und Flamme.



Liebe.Glaube.Hoffnung. Gute Gedanken zum Start in die Woche. Jeden Sonntag Abend auf PODCASTHEUTE.DE und CELLEHEUTE.TV. Heute mit Pastor Uwe Schmidt-Seffers
























































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